Jugend trainiert für Olympia und Paralympics ist der größte Schulsportwettbewerb der Welt. Staatssekretär Volker Schebesta hat nun Schülerinnen und Schüler für ihre herausragende sportlichen Leistungen geehrt.
Ein einziges Tor trennte die Mädchenmannschaft des Elisabeth-Selbert-Gymnasiums in Filderstadt vom Bundesfinale bei Jugend trainiert. Dabei wäre das Team wohl nach Berlin gefahren, hätten die Mädchen nicht selbst auf ein falsch gemeldetes Ergebnis hingewiesen und dieses zu ihren Ungunsten korrigieren lassen. So wurde aus einem 5:1-Sieg ein 4:1, und die Mannschaft verpasste den Landessieg wegen des schlechteren Torverhältnisses. Diese Niederlage im Wettstreit um den Einzug ins Bundesfinale hat die Mannschaftsmitglieder nun dennoch zu Siegern werden lassen. Denn die Ehrlichkeit und sportliche Fairness der Mädchen haben das Kultusministerium dazu veranlasst, bei der diesjährigen Ehrung der erfolgreichen Mannschaften bei Jugend trainiert für Olympia und Paralympics und weiteren Schulsportwettbewerben im Europa-Park Rust an diesem Montag, 25. November, einen Fair Play-Preis aus der Taufe zu heben und diesen von nun an als festen Bestandteil zu verleihen.
„Dieses vorbildliche Verhalten ist genauso ehrbar wie erfolgreiche sportliche Leistungen, denn im Sport sollen ja auch Werte vermittelt werden. Und wenn diese dann in solch mustergültiger Weise gelebt werden, verdient dies Anerkennung“, sagt Staatssekretär Volker Schebesta. Dass der Sport auch das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt, beweist Jugend trainiert zudem durch die gelebte Inklusion des Wettbewerbs. Seit mehreren Jahren tragen paralympische und olympische Sportarten ihre Wettkämpfe auf Bundesebene gemeinsam aus, und im Dezember 2018 haben die Deutsche Schulsportstiftung und der Deutsche Behindertensportverband vereinbart, ihre beiden Schulsportwettbewerbe zu einem zusammenzulegen. „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics – das ist ein starkes Signal für ein Miteinander im Sport“, sagt Schebesta und gratuliert Jugend trainiert auch zum 50. Geburtstag des Wettbewerbs.
Wichtige Ergänzung zum Sportunterricht
„Es war eine Riesenehre, es nach Berlin geschafft zu haben und Baden-Württemberg vertreten zu dürfen. Es ist nicht selbstverständlich, so etwas im jungen Alter zu erleben“, hat Handballnationalspieler Patrick Groetzki im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten im Interview mit dem Sportministerium gesagt und ergänzt: „Es ist etwas Tolles und Privilegiertes, dass es solch einen Wettbewerb gibt und man dabei mitmachen darf. Das ist ein Riesenansporn, und man sollte das Jahr für Jahr wertschätzen.“ Neben den Werten und Erlebnissen geht es im Sport im Kern auch ums Wetteifern, um Siege und Niederlagen – und natürlich macht Gewinnen in der Regel am meisten Spaß. „Der starke Wettkampfcharakter der Schulsportwettbewerbe übt einen besonderen Reiz aus und stellt eine wichtige Ergänzung zum Sportunterricht dar. Insbesondere Jugend trainiert wirkt wie ein Magnet“, sagt Staatssekretär Schebesta und bezeichnet die Wettbewerbe 2018/19 (Jugend trainiert, Rhein-Main-Donau-Cup, Internationaler Bodensee-Schulcup) als „echte Erfolgsgeschichte“ für Baden-Württemberg. Zehn erste Plätze, fünf zweite Plätze und acht dritte Plätze: „Eine stolze Bilanz, zu der ich herzlich gratuliere.“
Im Mittelpunkt stehen die Schülerinnen und Schüler mit ihren herausragenden sportlichen Leistungen, die ihre Erfolge nach der Ehrung zum Nulltarif in der Achterbahn oder auf der Wasserrutsche im Europapark feiern können, denn sie haben als Preis den freien Zugang zum Freizeitpark erhalten. Doch Anerkennung und Dank verdienen auch die Personen im Hintergrund eines solchen Schulsportwettbewerbs. „Die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer, die Beauftragten auf Kreis-, Regierungsbezirks- und Landesebene organisieren die Veranstaltungen in vielen Stunden Arbeit und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen durch ihren Einsatz Erfolgserlebnisse und unvergessliche Momente. Vielen Dank für das große und wertvolle Engagement“, sagt Volker Schebesta, der in Rust auch einige dieser Beauftragten für ihre langjährige Tätigkeit ehrt.
Jugend trainiert für Olympia und Paralympics
Jugend trainiert für Olympia und Paralympics ist der größte Schulsportwettbewerb der Welt. Jährlich messen sich mehr als 800.000 Schülerinnen und Schüler im Wettkampf in 21 Sportarten. Für das Bundesfinale qualifizieren sich die jeweiligen Landessieger in jeder dieser Sportarten. Die Landessieger werden in einem Qualifikationswettbewerb über das Kreis- und Regierungsbezirks-Finale ermittelt. Die Siegermannschaften aus den vier Regierungsbezirken bestreiten das Landesfinale. In Baden-Württemberg nahmen im vergangenen Schuljahr insgesamt etwa 121.000 Schülerinnen und Schüler in 11.534 Mannschaften teil.