Studium

Land baut Studienplätze für Hebammen aus

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Eine Hebamme hört mit einem CTG die Herztöne eines Babys ab.

Das Land baut aktuell die Studienplätze der Hebammenwissenschaft stark aus und setzt damit die Strategie der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe fort. Laut Hebammenreformgesetz kann die Ausbildung ab dem 1. Januar 2023 nur noch an Hochschulen erfolgen.

„Der medizinische Fortschritt und veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen bringen auch für die Geburtshilfe neue Herausforderungen mit sich. Dies wirkt sich auch auf die Aus- und Weiterbildung aller in der Geburtshilfe tätigen Fachdisziplinen aus – insbesondere der Hebammen. Mit dem starken Ausbau von Studienplätzen der Hebammenwissenschaft im Land begegnen wir den neuen Anforderungen und setzen zugleich unsere Strategie der weiteren Akademisierung der Gesundheitsfachberufe fort“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Donnerstag, 10. Dezember 2020, in Tübingen anlässlich der Begrüßung der Studierenden der Hebammenwissenschaft an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen.

Im Hebammenwesen gehe es darum, Menschen in Situationen zu begleiten, in denen sie häufig außergewöhnliche und tiefgreifende Erfahrungen machen. „Dass sie dabei auf hoch qualifiziertes Personal vertrauen können, dafür trägt das Land Sorge“, so Bauer. Die Studienkapazitäten in der Hebammenwissenschaft an der Universität Tübingen wurde zum Wintersemester 2020/21 auf insgesamt 60 Studienanfängerplätze verdoppelt. Auch an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg hat das Land 30 weitere Anfängerplätze eingerichtet. „Damit stehen in Baden-Württemberg insgesamt 165 Studienanfängerplätze zur Verfügung. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Vollakademisierung der Hebammenausbildung in Baden-Württemberg“, betonte Ministerin Bauer.

Studium beinhaltet berufspraktischen und hochschulischen Teil

Das Hebammenreformgesetz bestimmt, dass die Ausbildung ab dem 1. Januar 2023 nur noch an Hochschulen erfolgen kann. Das Studium besteht laut Gesetz aus einem berufspraktischen und einem hochschulischen Studienteil. Die Hochschule trägt die Gesamtverantwortung für die Koordination der Lehrveranstaltungen mit den berufspraktischen Praxiseinsätzen.

Um den bisherigen Umfang der Ausbildungsplätze zu erhalten und sicherzustellen, dass genügend Berufsnachwuchs gewonnen wird, sind in Baden-Württemberg insgesamt jährlich 260 Studienanfängerplätze in der Hebammenwissenschaft notwendig. „Gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales und Integration setzt sich mein Haus dafür ein, dass wir die erforderlichen Ausbaumaßnahmen bereits vor der gesetzlich definierten Frist zügig und qualitätsorientiert umsetzen werden“, so Bauer weiter.

Attraktivität des Hebammenberufs steigern

Dazu gehöre auch der Aufbau eines Masterstudiengangs an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen. „Für die Weiterentwicklung der Disziplin und als Voraussetzung der Besetzung von Führungspositionen braucht es auch Masterstudiengänge“, so Wissenschaftsministerin Bauer. „Ich bin davon überzeugt, dass die Universität Tübingen über das Potenzial verfügt, zu einem national und international wahrgenommenen Standort der Hebammenwissenschaft zu werden.“

Durch die direkte Anbindung an das Universitätsklinikum wird in besonderem Maße die interprofessionelle Lehre gefördert. Eine kooperative berufsübergreifende Zusammenarbeit ist auch Voraussetzung für die Weiterentwicklung von Versorgungsprozessen. Wissenschaftsministerin Bauer verspricht sich von der Akademisierung auch eine Attraktivitätssteigerung des Berufs. „Ich hoffe, dass wir über die neuen Studienmöglichkeiten nicht nur gute Entwicklungen im Arbeitsbereich anstoßen, sondern den Hebammenberuf insgesamt attraktiver machen“, sagte die Ministerin.

Land fördert Akademisierung der Gesundheitsfachberufe

Baden-Württemberg ist bereits frühzeitig in den Akademisierungsprozess im Bereich der Gesundheitsfachberufe eingestiegen. Mit dem Programm „Akademisierung der Gesundheitsfachberufe“, das im Jahr 2015 gestartet ist, fördert das Land insgesamt 775 Studienanfängerplätze in den Bereichen Hebammen- und Pflegewissenschaften und Physiotherapie. Im Rahmen des Programms wurden auch die Hebammenstudiengänge an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg eingerichtet. Von Beginn an erfreuen sich die Studiengänge einer sehr hohen Nachfrage.

Bundesweit einmalig war im Herbst 2018 der Start des Bachelorstudiengangs Hebammenwissenschaft in Tübingen. Damals noch ein Modell, wird der Studiengang jetzt als erster primärqualifizierender dualer Studiengang Hebammenwissenschaft nach dem neuen Hebammengesetz in Baden-Württemberg regelhaft eingerichtet.

Weitere Meldungen

Studierende sitzen in der Universität bei der Erstsemester-Begrüßung in einem Hörsaal.
Hochschulen

Erneut erfolgreichstes Land im Professorinnenprogramm

Remstaler Powerfrauen
Ländlicher Raum

Maßgeschneiderte Förderungen für Frauen im Ländlichen Raum

Schüler betreten den Eingang einer Schule.
Steuern

Keine Umsatzsteuerpflicht für Schülerfirmen

Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg in Aulendorf hockt im Stall von neben mehreren Kühen.
Landwirtschaft

Land und Ostalbkreis starten Landwirtschaft 4.0

Gesprächsrunde mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne rechts) und Kultusministerin Theresa Schopper (vorne links)
Schulbesuch

Mehr Demokratiebildung und praxisnahe Berufsorientierung

Ingrid Noll mit Bundesverdienstkreuz und Petra Olschowski (Wissenschaftsministerin BW)
Kunst und Kultur

Bundesverdienstkreuz für Ingrid Noll

Innenminister Thomas Strobl hat die Verabschiedung der fertig augebildeten Polizistinnen und Polizisten in Wertheim besucht.
Polizei

Verstärkung für die Polizei

Eine Person arbeitet an einem Laptop mit der KI-basierten Text-Assistenz F13.
Schule

F13 wird Teil der Digitalen Bildungsplattform

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Februar 2025

Kabinettsausschuss "Entschlossen gegen Hass und Hetze"
Innere Sicherheit

Jahresbericht des Kabinetts­ausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“

Staatsrätin Barbara Bosch (links) überreicht Irene Armbruster (rechts) die Staufermedaille und eine Urkunde. Im Hintergrdund stehen Fahnen.
Auszeichnung

Irene Armbruster mit Staufermedaille geehrt

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
Berufliche Ausbildung

Ausbildungsbündnis setzt auf berufliche Orientierung

Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha spricht am Redepult im Bundesrat
Gegen Gewalt an Frauen

Bundesrat stimmt Gewalthilfegesetz zu

Didacta - Erleben, wie Wald tickt - Forstpädagogik
Forst

Waldpädagogik auf der Bildungsmesse Didacta

Logo Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie verliehen