Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebelpreis für Schriftstellerin Sibylle Berg

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Schriftstellerin Sibylle Berg liest während der Digitalkonferenz "re:publica" in Berlin aus ihrem Roman "GRM: Brainfuck".(Bild: picture alliance/Soeren Stache/dpa)

Die deutsch-schweizerische Schriftstellerin Sibylle Berg erhält den Johann-Peter-Hebel-Preis.

Der Johann-Peter-Hebel-Preis geht in diesem Jahr an die deutsch-schweizerische Schriftstellerin Sibylle Berg. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises, die alle zwei Jahre im Rahmen des Johann Peter Hebel Fests stattfindet, wird aufgrund der Corona-Pandemie auf Mai 2021 verschoben. „Wie kaum eine andere zeitgenössische Autorin hat Sibylle Berg eine außergewöhnliche Sensibilität für den gesellschaftlichen Zustand unserer Zeit. Literatur wird so zur Erfahrung eines bestimmten Blicks auf die Wirklichkeit unserer Gesellschaft. Sibylle Berg beweist sich in ihren Texten als Aufklärerin im besten Sinne und steht damit in der Tradition Johann Peter Hebels“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

Ironisch und genau konfrontiere Sibylle Berg ihre Leserinnen und Leser mit den großen Themen der Gegenwart: Dem globalen Kapitalismus und seinen Auswüchsen, der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich, dem aufkommenden Faschismus, der Klimaerwärmung, der Gefahr der Überwachung, der Verknappung des Wohnraums, mit dem befürchteten Wegfall von Arbeitsplätzen und der Gefährdung sozialer Bindungen durch die fortschreitende Digitalisierung. „Sibylle Bergs Werke zeichnen sich über die Jahre hinweg durch einen eigenwilligen und innovativen Erzählstil in höchster literarischer und intellektueller Qualität aus – das gilt für ihre Theaterstücke ebenso wie für ihre Essays und Romane“, so die Staatssekretärin.

Bücher eröffnen fremde Welten

„Mit ihrer seismographischen Wachheit, ihrem schonungslosen Blick, mit ihrer aufrüttelnden Wut und ihrem menschenfreundlichen Humor ist Sibylle Berg eine Johann-Peter-Hebel-Preisträgerin auf der Höhe der Zeit“, fasste die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer die Begründung der Jury zusammen. Die Jury unter der Leitung von Schäfer setzte sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, Literatur und Literaturkritik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen.

„Den Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens, den Umbrüchen und Gefährdungen angesichts der Corona-Pandemie begegnet die Literatur unmittelbar: Sie ermöglicht uns in einer Zeit, in der das gesellschaftliche und gemeinschaftliche Leben nahezu zum Erliegen kommt, einen individuellen Zugang zur Kunst. Sie gibt uns die Gelegenheit, uns mit den neuen Erfahrungen und Verunsicherungen auseinanderzusetzen. Ob analog oder digital: Bücher eröffnen andere, fremde Welten oder spiegeln, wie im Fall von Sibylle Berg, aktuelle Entwicklungen. Die Welle von Hilfsbereitschaft und Solidarität in der Gesellschaft, die wir gerade erleben, ist das, was Autorinnen wie Sibylle Berg mit ihrer kritischen Haltung einfordern“, unterstrich Petra Olschowski abschließend.

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Luchs Verena
Artenschutz

Dritter Luchs in Baden-Württemberg ausgewildert

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Haushalt

Landeshaushalt 2025/2026 verabschiedet

Datenarbeit und Tablet, Laptop mit Architekturprojekt auf der Baustelle am Schreibtisch im Büro.
Landes- und Regionalplanung

Änderungen des Landesplanungsgesetzes

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.
Polizei

Klares Zeichen gegen Antisemitismus und digitale Hetze

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #5: Kultur – ein Fundament der Demokratie?

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
Justiz

Rund 276 Neustellen für die Justiz

Portraitfotos der Literaturstipendiatinnen
Literatur

Vier Autorinnen erhalten Literaturstipendien

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Vier Personen
Justiz

Präsident des Landgerichts Tübingen tritt in Ruhestand

Fußgängerzone in Baden-Baden (Bild: © dpa).
Stadtentwicklung

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater

Das kleine Mammut vom Vogelherd
Museen

Mammut und Höhlenlöwe werden in Blaubeuren ausgestellt

ELB Schirmer-Förster
Verwaltung

Neue Erste Landesbeamtin im Landkreis Reutlingen