Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebelpreis für Schriftstellerin Sibylle Berg

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Die Schriftstellerin Sibylle Berg liest während der Digitalkonferenz "re:publica" in Berlin aus ihrem Roman "GRM: Brainfuck".(Bild: picture alliance/Soeren Stache/dpa)

Die deutsch-schweizerische Schriftstellerin Sibylle Berg erhält den Johann-Peter-Hebel-Preis.

Der Johann-Peter-Hebel-Preis geht in diesem Jahr an die deutsch-schweizerische Schriftstellerin Sibylle Berg. Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises, die alle zwei Jahre im Rahmen des Johann Peter Hebel Fests stattfindet, wird aufgrund der Corona-Pandemie auf Mai 2021 verschoben. „Wie kaum eine andere zeitgenössische Autorin hat Sibylle Berg eine außergewöhnliche Sensibilität für den gesellschaftlichen Zustand unserer Zeit. Literatur wird so zur Erfahrung eines bestimmten Blicks auf die Wirklichkeit unserer Gesellschaft. Sibylle Berg beweist sich in ihren Texten als Aufklärerin im besten Sinne und steht damit in der Tradition Johann Peter Hebels“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

Ironisch und genau konfrontiere Sibylle Berg ihre Leserinnen und Leser mit den großen Themen der Gegenwart: Dem globalen Kapitalismus und seinen Auswüchsen, der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich, dem aufkommenden Faschismus, der Klimaerwärmung, der Gefahr der Überwachung, der Verknappung des Wohnraums, mit dem befürchteten Wegfall von Arbeitsplätzen und der Gefährdung sozialer Bindungen durch die fortschreitende Digitalisierung. „Sibylle Bergs Werke zeichnen sich über die Jahre hinweg durch einen eigenwilligen und innovativen Erzählstil in höchster literarischer und intellektueller Qualität aus – das gilt für ihre Theaterstücke ebenso wie für ihre Essays und Romane“, so die Staatssekretärin.

Bücher eröffnen fremde Welten

„Mit ihrer seismographischen Wachheit, ihrem schonungslosen Blick, mit ihrer aufrüttelnden Wut und ihrem menschenfreundlichen Humor ist Sibylle Berg eine Johann-Peter-Hebel-Preisträgerin auf der Höhe der Zeit“, fasste die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer die Begründung der Jury zusammen. Die Jury unter der Leitung von Schäfer setzte sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, Literatur und Literaturkritik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen.

„Den Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens, den Umbrüchen und Gefährdungen angesichts der Corona-Pandemie begegnet die Literatur unmittelbar: Sie ermöglicht uns in einer Zeit, in der das gesellschaftliche und gemeinschaftliche Leben nahezu zum Erliegen kommt, einen individuellen Zugang zur Kunst. Sie gibt uns die Gelegenheit, uns mit den neuen Erfahrungen und Verunsicherungen auseinanderzusetzen. Ob analog oder digital: Bücher eröffnen andere, fremde Welten oder spiegeln, wie im Fall von Sibylle Berg, aktuelle Entwicklungen. Die Welle von Hilfsbereitschaft und Solidarität in der Gesellschaft, die wir gerade erleben, ist das, was Autorinnen wie Sibylle Berg mit ihrer kritischen Haltung einfordern“, unterstrich Petra Olschowski abschließend.

Weitere Meldungen

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
Europa

Bürokratieabbau bei EU-Regulierungen vorantreiben

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. März 2025

Glücksteinquartier in Mannheim
Flächenmanagement

Flächenrecyclingpreis 2025 für Mannheim und Wangen

ELR
Ländlicher Raum

101 Millionen Euro für über 1.000 Projekte im Ländlichen Raum

Eine Haltekelle der Polizei ist bei einer Kontrolle vor einem Polizeifahrzeug zu sehen. (Foto: © dpa)
Innere Sicherheit

Einsatzkonzepte der Polizei gingen auf

Polizei mit BW-Wappen
Polizei

Ehrungen von Sportlerinnen und Sportlern der Polizei

Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern können künftig durch Abtrennung von Verkaufsflächen in begrenztem Umfang öffnen. (Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa)
Einzelhandel

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt wird fortgesetzt

Ausstellung im Donauschwäbischen Zentralmuseum. Quelle: Donauschwäbisches Zentralmuseum
Kulturerbe im Osten

Ausschreibung des Donauschwäbischen Kulturpreises 2025

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

Neue stellvertretende Leiterin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg

von links nach rechts: Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz, Prorektor der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Prof. Dr. Berthold Kastner und Staatssekretär Thomas Blenke.
Polizei

Neuer Prorektor für die Hochschule für Polizei

Landtag, Plenarsaal von oben
Wahlen

Volksbegehren gegen Aufblähung des Landtags ist rechtens

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt vor einem Haus in Oberflockenbach. (Bild: picture alliance/Uwe Anspach/dpa)
Digitalisierung

Herrischried ist neue Glasfaser­kommune im Ländlichen Raum

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (zweiter von links) und Rainer Hespeler (rechts), Präsident der Narrenvereinigung Bodensee-Hegau, vor dem Neuen Schloss in Stuttgart.
Fastnacht

Närrischer Staatsempfang der Landesregierung

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
BBC-Brücke

Neubau der BBC-Brücke in Mannheim

Visualisierung der Kelten Erlebniswelt
Vermögen und Bau

Zweiter Bauabschnitt der Kelten-Erlebniswelt beginnt