Boden ist eine lebensnotwendige, nicht erneuerbare Ressource und durch Überbauung und Schadstoffeinträge weltweit zunehmend bedroht. Umweltminister Franz Untersteller hat anlässlich des diesjährigen „Internationalen Tag des Bodens“ vor einem allzu sorglosen Umgang mit unseren Böden gewarnt.
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hat anlässlich des diesjährigen „Internationalen Tag des Bodens“ vor einem allzu sorglosen Umgang mit unseren Böden gewarnt. Boden sei eine lebensnotwendige, nicht erneuerbare Ressource und durch Überbauung und Schadstoffeinträge weltweit zunehmend bedroht.
Jährlich gehen weltweit rund 10 Millionen Hektar verloren
Jedes Jahr, führte Untersteller aus, gingen weltweit rund 10 Millionen Hektar an fruchtbaren Böden durch Überbauung, Erosion und Schadstoffeinträge verloren, etwa eine Fläche in der Größe Islands. In den letzten Jahrzehnten sei dadurch bereits ein Drittel der weltweiten Ackerfläche unbrauchbar geworden. Allein in Baden-Württemberg beanspruchten insbesondere Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen täglich rund 8 Hektar natürliche Böden. Zudem gelangten immer wieder Schadstoffe in unsere Böden und von da teilweise in das Trinkwasser und unsere Nahrungsmittel. „Böden sind aber unsere Lebensgrundlage. Ohne sie gibt es fast keine Lebensmittel und kein sauberes Grundwasser. Deshalb gehört der Schutz der Böden zu unseren wichtigsten Aufgaben“ betonte Untersteller.
Er rief dazu auf, mehr und bessere Strategien zu entwickeln, um den Verlust wertvoller Bodenflächen durch Siedlung, Verkehr und Rohstoffgewinnung einzuschränken und Schadstoffeinträge durch Abfallverwertung auf und in Böden zu verhindern. „In der Stadt- und Bauplanung oder bei der Rohstoffeffizienz können und müssen wir besser werden“, sagte der Umweltminister und verwies auf Konzepte kommunaler Innenentwicklung und zum Flächenrecycling.
Der Boden biete Lebensraum für rund ein Viertel aller Tier- und Pflanzenarten und 90 Prozent unserer Nahrungsmittel würden auf Böden produziert, sagte Untersteller. „Er hat es verdient und künftigen Generationen sind wir es schuldig, dass wir sorgsam mit der Ressource Boden umgehen und uns seinen Wert immer wieder bewusstmachen.“
Internationaler Tag des Bodens
Der Internationale Tag des Bodens ist 2002 auf dem 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union ins Leben gerufen worden und findet seither alljährlich am 5. Dezember statt.
Die zentrale Veranstaltung zum Weltbodentag in Baden-Württemberg findet dieses Jahr am kommenden Sonntag (09.12.) in Heidelberg statt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat gemeinsam mit der Stadt Heidelberg und weiteren Partnern im Palais Prinz Carl in Heidelberg ein buntes Veranstaltungsprogramm für die ganze Familie organisiert. Das Programm beginnt um 13:00 Uhr.
Neben Vorträgen rund um das Thema Boden bieten eine Bodenschutzausstellung und das Geowindow interessante Einblicke in die Entstehung und Vielfalt der Böden. Es gibt die Möglichkeit, mitgebrachte Bodenproben kostenlos auf Nährstoffe und Schwermetalle untersuchen zu lassen und jüngere Besucher können in einer kleinen Kunstaktion mit Erdfarben malen. Verschiedene Aktionen werden im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald angeboten.