Der Waldpolitik-Beirat der Bundesregierung hat sein Gutachten zur „Anpassung von Wäldern und Waldwirtschaft an den Klimawandel“ vorgestellt. Darin bestätigt er den baden-württembergischen Weg zur Förderung zukunftsfähiger Wälder im Klimawandel.
„Die Wälder spielen eine herausragende Rolle für den Klimaschutz. Die Klimaveränderungen und die zukünftig häufiger auftretenden Extremwettereignisse stellen eine Gefahr für den Klimaschützer Wald dar. Eine erfolgreiche Anpassung der Wälder wird uns nur durch eine aktive Bewirtschaftung gelingen. Die Empfehlungen der renommierten Wissenschaftler des auf Bundesebene einberufenen Beirats für Waldpolitik bestätigen den eingeschlagenen Weg für die Waldzukunft in Baden-Württemberg“, stellte Forstminister Peter Hauk im Zusammenhang mit dem Gutachten „Anpassung von Wäldern und Waldwirtschaft an den Klimawandel“ (PDF) fest. Das Gutachten wurde am 8. Februar auf einer Tagung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. vorgestellt.
„Insbesondere die vom vierzehnköpfigen Expertenrat empfohlene Arbeit in Richtung vielfältiger und anpassungsfähiger Wälder haben die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit Unterstützung der Forstleute in Baden-Württemberg im Blick. Neben entsprechenden Pflegemaßnahmen in jungen und mittelalten Wäldern, bieten hierzu auch die in den letzten Jahren entstandenen Schadflächen Chancen, um mit Naturverjüngung und Ergänzungspflanzungen die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Forstminister Hauk.
Wälder klimastabiler aufbauen
Ebenso bestehen in Baden-Württemberg mit aktiven forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen, Holzvermarktungsgesellschaften und der Landesforstverwaltung solide und sich gut ergänzende institutionelle Strukturen, wie vom Wissenschaftlichen Beirat gefordert. Diese unterstützen und motivieren die Waldbesitzer ihre Wälder durch die Bewirtschaftung klimastabiler aufzubauen. „Für eine direkte Honorierung der vielfältigen Leistungen des Waldes, setzen wir uns aus Baden-Württemberg zudem auf der Ebene der Europäischen Union (EU) und bundespolitischer Ebene ein“, so Hauk.
„Für den Bereich der Waldforschung haben wir mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) ein über die Landesgrenzen hinaus anerkanntes Kompetenzzentrum“, führte Forstminister Hauk aus. Mit Mitteln aus dem Notfallplan Wald (PDF) wurden in den letzten zwei Jahren gezielt Forschungsprojekte zur waldbezogenen Klimawandelfolgenforschung initiiert, die maßgeblich durch die FVA durchgeführt und begleitet werden. Dazu gehören beispielsweise die Erforschung zukunftsfähiger Baumarten und Trockenheitstoleranzen heimischer Baumarten bis hin zu einem Projekt, das sich dem Einfluss von Wildverbiss auf den anstehenden Waldumbau zu klimatoleranten Wäldern widmet. Laut Wissenschaftlichem Beirat gilt es entsprechende Forschungsaktivitäten bundesweit weiter zu stärken.
„Mit der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg unter der Federführung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sind wir Vorbild in der Förderung einer nachhaltigen, klimafreundlichen Holzverwendung“, betonte der Forstminister. Auch dieses Handlungsfeld der Entwicklung und Unterstützung der Transformation zu einer Bioökonomie wurde vom Expertengremium als entscheidender Schlüssel für ein funktionierendes Gesamtsystem mit hoher Klimaschutzleistung hervorgehoben.
Waldstrategie Baden-Württemberg als wichtiger Schritt
„Die mittel- und langfristige Perspektive für die Wälder ist über den Prozess der Waldstrategie Baden-Württemberg erarbeitet. Zahlreiche der sich daraus ergebenden Maßnahmen werden bereits angegangen, und in unserer täglichen Arbeit greifen wir bereits viele Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats auf“, sagt Minister Hauk.
So werden in dem Projekt „Weiterentwicklung der Waldbauprogramme in Baden-Württemberg“ die Werkzeuge für die Praxis überarbeitet, um resiliente, vielfältige und anpassungsfähige Wälder zu fördern. Über das Instrument der sogenannten Waldentwicklungstypen werden den Forstpraktikern konkrete Handlungsoptionen für Waldbestände aufgezeigt. Diese sind auf das standörtliche Risiko für das Auftreten von Schadereignisses ausgerichtet und können an klimatische Veränderungen angepasst werde. Damit besteht auch die Möglichkeit, laufend neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis in die Waldbewirtschaftung vor Ort zu integrieren.
„Die Ergebnisse des Gutachtens bestätigen unseren eingeschlagenen Weg für die Waldzukunft in Baden-Württemberg“, betont Hauk.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Wald und Naturerlebnis