Kreativwirtschaft

Gewinner des Designpreises des Landes stehen fest

Das Land hat den Internationalen Designpreis Baden-Württemberg FOCUS OPEN 2024 verliehen. Über die begehrten Auszeichnungen dürfen sich Unternehmen und Designagenturen gleichermaßen freuen.

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Außenansicht des HdW
Haus der Wirtschaft in Stuttgart

Das Land hat am 7. November 2024 den Internationalen Designpreis Baden-Württemberg FOCUS OPEN 2024 verliehen. Über die begehrten FOCUS-Auszeichnungen dürfen sich Unternehmen und Designagenturen gleichermaßen freuen. Die Preise wurden im Haus der Wirtschaft in Stuttgart überreicht. Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, und Susanne Bay, Präsidentin des Regierungsbezirks Stuttgart, ehrten die 37 Preisträgerinnen und Preisträger. Das Design Center Baden-Württemberg, angesiedelt im Regierungspräsidium Stuttgart, verantwortet den internationalen Designpreis – von der Ausschreibung bis zur Preisverleihung. Für die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger sorgt eine vom Design Center berufene sechsköpfige Jury aus Expertinnen und Experten mit langjähriger Design-Praxiserfahrung.

Auszeichnungen aus unterschiedlichsten Bereichen

Ein kleines, regionales Museum, ein High-End Dermatoskop und eine auf das Minimum reduzierte, perfekte Wandleuchte. Das sind nur drei Beispiele von sieben Gold-Awards, die die Fachjury beim diesjährigen FOCUS OPEN vergeben hat. Gleich drei der insgesamt sieben Gold-Awards kommen aus der Kategorie „Healthcare“, die vor allem medizinische Produkte versammelt. Neben einem smarten Dermatoskop eines Berliner Start-ups darf sich ein kleines baden-württembergisches Unternehmen gleich über zwei Gold-Preise freuen. Die beiden Produkte wurden direkt aus der Praxis heraus entwickelt und adressieren ganz spezifische Nutzungsszenarien in der Notfallmedizin. Beide Produkte haben das Potenzial, die medizinische Versorgung an besonders kritischen Punkten der Behandlungskette erheblich zu verbessern.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp erklärte im Rahmen der Preisverleihung: „Gutes Design ist gerade in Zeiten von wirtschaftlichem Wandel ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor und Impulsgeber für unsere Wirtschaft. Mit dem Internationalen Designpreis unterstreicht das Land den herausragenden Stellenwert von Design-Leistungen in allen Bereichen der Wirtschaft, und dass auch kleine Unternehmen und Start-ups großartige Ideen auf den Markt bringen können.“

Designer übernehmen eine hohe Verantwortung

Regierungspräsidentin Susanne Bay sagte: „Wir alle kommen in unseren Alltag immer wieder mit Design in Verbindung, ob bei einer Lampe oder einem Dermatoskop. Designerinnen und Designer übernehmen eine hohe Verantwortung allen Menschen gegenüber, die mit ihrem Design in Berührung kommen. Letztendlich ist kluges Design auch ein Mosaikstein in der Verbesserung der Lebensumstände.“

Medizinische Innovationen – und dazu gehört auch Medical Design – zahlen erheblich auf die enorm gestiegene Lebenserwartung in Deutschland ein. Christiane Nicolaus, Direktorin des Design Center Baden-Württemberg, betonte. „Design kann entlasten, beispielsweise medizinisches, tendenziell überlastetes Personal unterstützen – durch bessere Ergonomie, durch selbsterklärende und fehlerresistente Bedienabläufe oder durch so profan erscheinende Aspekte wie die optimierte Reinigungsfähigkeit. Das verlangt von den Gestaltenden die Fähigkeit, sich in die komplexen Realitäten der Kliniken, Praxen und Therapieeinrichtungen einzudenken.“

15 Innovations-Kategorien

Unternehmen und Designagenturen können in 15 Kategorien – von Investitionsgütern über Werkzeuge bis hin zu Gebäudetechnik – ihre Innovationen einreichen. Innerhalb von zwei Tagen bewerten die Jurorinnen und Juroren alle Einreichungen, von kleinen Tools bis zu großen Fahrzeugen, prüfen, diskutieren und vergeben schließlich die Preise. Diese staffeln sich in „FOCUS Gold“ für rundum herausragende Produkte, Services, Ausstellungen oder Kommunikationsdesigns – gefolgt von „FOCUS Silver“ und „FOCUS Special Mention“. Wichtig: Die Bewertungen basieren auf einer ganzheitlichen Betrachtung der Einreichungen – es geht um weit mehr als nur um die ästhetische Ebene. Auch Aspekte wie Nachhaltigkeit, Usability, Sinnhaftigkeit, Eigenständigkeit und Innovation sind von Bedeutung. Schließlich soll der FOCUS OPEN den aktuellen Stand des Designs aufzeigen, fortschrittliche Konzepte präsentieren und verdeutlichen, dass Design heutzutage weit mehr bieten muss als die schöne Hülle.

Die FOCUS OPEN Jury wird so berufen, dass sie möglichst viele Designkompetenzen beziehungsweise Branchen abbildet. Sie bestand auch in diesem Jahr wieder aus je drei Expertinnen und drei Experten aus unterschiedlichsten Bereichen und Industriezweigen.

Besser wirtschaften dank Design

Der Zusammenhang zwischen Designqualität und Markterfolg ist schon lange evident, wird jedoch häufig übersehen. „Gutes Design ist damit gerade auch in Zeiten von wirtschaftlichem Wandel wichtiger Wertschöpfungsfaktor und Impulsgeber für unsere Wirtschaft“, sagte Staatssekretär Dr. Patrick Rapp. Die Designwirtschaft Baden-Württembergs konnte im Jahr 2023 in fast allen Segmenten, vom Industrie-, Produkt- und Modedesign über das Grafikdesign bis hin zu Schmuckherstellung, zulegen und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent.

Innovation und Design gehen im Idealfall eine Symbiose ein, das zeigt der FOCUS OPEN immer wieder neu. Beispielsweise mit dem „medienBuddy“, einer mobilen Station für den Unterricht, die Gas und Strom an den Experimentiertisch bringt – und freundlich nahbar gestaltet wurde. „Der Designpreis FOCUS OPEN zeigt immer wieder, wie gelungen Design und Innovation verknüpft werden können“, so Regierungspräsidentin Bay.

Nachwuchsdesigner mit Mia Seeger Preis 2024 geehrt

Auf die gesellschaftliche Komponente des Designs konzentrierte sich der Mia Seeger Preis. Er lädt alljährlich Nachwuchsdesignerinnen und -designer deutscher Hochschulen ein, deren Semester- oder Abschlussarbeiten sich dem Social Design widmen. Für studentische Arbeiten, die weit über das traditionelle Designverständnis hinausweisen, wurden dieses Jahr drei Preise und drei Anerkennungen vergeben. Ausgelobt wird der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis von der Mia Seeger Stiftung mit Sitz in Stuttgart. 

Die feierliche Preisverleihung ist auch der Startschuss für die Ausstellung aller prämierten Produkte, Services und Konzepte. Alle mit dem FOCUS OPEN 2024 ausgezeichneten Designlösungen sind ab Freitag, 8. November 2024, bis Freitag, 24. Januar 2025, im Haus der Wirtschaft in Stuttgart zu sehen (Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr, feiertags geschlossen). Die Ausstellung ist kostenfrei. Es werden auch öffentliche Führungen angeboten, die ebenfalls kostenfrei sind.

FOCUS OPEN Jahrbuch 2024 dokumentiert Ergebnisse

Weil sich der FOCUS OPEN als Benchmark des Designs versteht, werden die jährlichen Ergebnisse dokumentiert – online auf der Internetseite des Design Center Baden-Württemberg und traditionell in Form eines gestalteten Jahrbuches. Es enthält detaillierte Beschreibungen der ausgezeichneten Produkte, die Jury-Begründungen sowie ausführliche Interviews mit den Gold-Ausgezeichneten, mit spannenden Hintergrundinformationen. Das zweisprachige Jahrbuch (deutsch/englisch) ist damit auch ein Kompendium zum Stand des aktuellen Designs sowie zu den derzeitigen Herausforderungen der Designarbeit. Es zeigt Lösungen, gibt Anregungen, erläutert Hintergründe und präsentiert zusätzlich die Ergebnisse des Mia Seeger Preises 2024. Das 224 Seiten umfassende Jahrbuch wird von der av edition verlegt. Es ist für 49 Euro im Buchhandel oder während der Laufzeit der Ausstellung zum Sonderpreis im Design Center zu haben (ISBN 978-3-89986-418-2).

Internationaler Designpreis Baden-Württemberg FOCUS OPEN

Der Internationale Designpreis Baden-Württemberg FOCUS OPEN ist seit nunmehr 33 Jahren ein wichtiger Baustein der Wirtschaftsförderung des Landes. Moderate Kosten, faire Bewertung, unabhängige Jury, breite Wahrnehmung – dafür steht dieser Award. Und – er ist einer der wenigen nichtkommerziellen Designpreise mit internationaler Ausrichtung in Deutschland. Die Kosten für die Teilnehmenden sind daher moderat – auch Newcomer, Start-ups und kleine Unternehmen können es sich leisten, teilzunehmen und sich mit ihren innovativen Produkten und Designlösungen auf internationaler Ebene zu messen. Jedes Jahr werden neue Jurymitglieder berufen. Die Jurorinnen und Juroren sind unabhängig und verpflichten sich, keine eigenen Arbeiten einzureichen. Falls ein Produkt über einen Kunden doch den Weg bis zur Jurierung finden sollte, wird es von der Bewertung ausgeschlossen.

Der Veranstalter hat weder Stimmrecht, noch Einfluss auf die Bewertungen – eine Vorgabe an die Jury, wie viele Auszeichnungen zu vergeben sind, gibt es ebenfalls nicht. Wie beim FOCUS OPEN üblich, gab es auch in diesem Jahr keine Vorauswahl der eingereichten Produkte anhand von Bildmaterial – jede Designlösung wurde der Jury im Original vorgelegt. Nur in begründeten Ausnahmefällen wurde auf das Originalprodukt verzichtet. Beim FOCUS OPEN werden vier Preiskategorien verliehen – zukunftsweisende und herausragende Lösungen erhalten den FOCUS Gold, der FOCUS Silver prämiert außergewöhnliche Qualität. Ein Designlevel, das über das etablierte Niveau hinausweist, erhält den FOCUS Special Mention. Der Benefit für die Preisträgerinnen und Preisträger ist enorm – sie gewinnen auf diese Weise eine hohe öffentliche Wahrnehmung über die zahlreichen Kommunikationsplattformen des Design Center Baden-Württemberg. Für die Verbreitung stehen unter anderem das internationale Jahrbuch, die mehrwöchige Ausstellung, die feierliche Preisverleihung sowie die Platzierung in sozialen Medien und Netzwerken zur Verfügung. Dieser Nutzen wird insbesondere bei der Markenkommunikation positiv spürbar: Die FOCUS OPEN-Label sind Gütesiegel und wertvolle Instrumente innerhalb des Markenauftritts.

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