Ausbildung

Geflüchtete werden Lokführerinnen und Lokführer

Ein Mann schaut aus dem Führerstand eines Zuges auf den Bahnsteig.

13 Geflüchtete aus Iran, Syrien und Pakistan stehen bei der Deutschen Bahn in Stuttgart kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung. Das Modellprojekt mit Geflüchteten wird vom Land unterstützt. Die Beteiligten zogen in der Landeshauptstadt ein Zwischenfazit.

Die Deutsche Bahn (DB), das Land Baden-Württemberg und die Bundesagentur für Arbeit ziehen eine Zwischenbilanz zum Pilotprojekt: 13 Geflüchtete aus Iran, Syrien und Pakistan stehen kurz vor dem Abschluss. 2021/2022 hat die S-Bahn Stuttgart über 100 Lokführerinnen und Lokführer eingestellt.

Sie stammen aus Iran, Syrien und Pakistan und werden ab Anfang kommenden Jahres das Team der Stuttgarter S-Bahn verstärken: Die Deutsche Bahn (DB) bildet erstmals 13 Geflüchtete zu Lokführerinnen und Lokführern aus. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, DB-Personalvorstand Martin Seiler und die Geschäftsführerin der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit Dr. Susanne Koch trafen am 2. Dezember 2022 in Stuttgart-Vaihingen drei der angehenden Lokführerinnen und Lokführer. Zwei Monate vor Abschluss der Umschulung fällt die vorläufige Bilanz durchweg positiv aus.

Verkehrsministerium unterstützt Ausbildung der Geflüchteten

Winfried Hermann, Minister für Verkehr in Baden-Württemberg: „Die angehenden Lokführerinnen und Lokführer für Nahverkehr leisten bald einen wichtigen Beitrag in der SPNV-Familie.“ Das zweijährige Pilotprojekt ist Teil des vom Ministerium für Verkehr initiierten Modellprojekts „Qualifizierung Geflüchteter zu Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer“, das gemeinsam mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und weiteren Eisenbahnverkehrsunternehmen gestartet wurde. Das Land finanziert in dem aktuellen Kurs mit knapp 400.000 Euro die Integrationscoaches, die bei organisatorischen Angelegenheiten, Behördengängen und beim fachspezifischen Spracherwerb die Auszubildenden unterstützen. „Unsere Zwischenbilanz fällt gut aus. Über 40 Geflüchtete haben im Rahmen unseres Projekts eine Ausbildung absolviert oder sind derzeit noch dabei. Diese Kurse sind gut für die Geflüchteten und die Bahnkundinnen und ‑kunden“, so der Minister.

Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht bei der DB: „Wir haben heute tolle neue Kolleginnen und Kollegen aus dem Iran kennengelernt, die sich innerhalb kurzer Zeit auf beeindruckende Weise mit der deutschen Sprache und den technischen Herausforderungen unserer Züge und Strecken vertraut gemacht haben.“ Die Umschulung für Geflüchtete ist Teil der Joboffensive, mit der die DB massiv in neues Personal investiert. So hat der Konzern in diesem Jahr bereits über 26.000 neue Mitarbeitende eingestellt. „Mit der Umschulung gewinnen wir nicht nur dringend benötigte Lokführerinnen und Lokführer. Sondern wir bieten gleichzeitig Menschen, die nach ihrer Flucht in Deutschland Fuß fassen wollen, eine spannende berufliche Perspektive und integrieren sie in den deutschen Arbeitsmarkt“, so Seiler.

Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit: „Mit der Qualifizierungsoffensive WEITER.BILDUNG! fördert die Bundesagentur für Arbeit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden weiterbilden, gleich, ob es um den Strukturwandel in der Unternehmenswelt, die fortschreitende Digitalisierung oder einen möglichen Fachkräftemangel geht. Das Programm bildet die Grundlage für das Modellprojekt „Qualifizierung Geflüchteter zu Triebfahrzeugführern“. Natürlich gibt es auch für deutsche Bewerberinnen und Bewerber die Möglichkeit der Ausbildung oder Umschulung bei der Deutschen Bahn. Unternehmen, die jetzt in Weiterbildung investieren, werden langfristig erfolgreich sein und weniger unter dem Fachkräftemangel leiden als andere. Gleichzeitig ist unser Ziel, zur sozialen und beruflichen Integration von Menschen gleich welcher Herkunft beizutragen.“

DB setzt sich für die Integration von Geflüchteten ein

Die zweijährige Umschulung zur „Eisenbahnerin oder Eisenbahner im Betriebsdienst“ ist ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt. Die Ausbildung wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK) anerkannt. Sie erfolgt noch bis Februar 2023 bei der S-Bahn Stuttgart für den Einsatz im dortigen Betrieb.

Bei der S-Bahn Stuttgart arbeiten aktuell rund 400 Lokführerinnen und Lokführer. Durch die Digitalisierung des Eisenbahnknotens in Stuttgart werden bis zu 25 zusätzliche Angestellte benötigt, indem die S-Bahn ihr Zugangebot ausweitet und bereits heute die Schulungen der Mitarbeitenden für die neue Technik durchführt. In den vergangenen zwei Jahren hat die S-Bahn Stuttgart über 100 Lokführerinnen und Lokführer eingestellt. Für 2023 sind Einstellungen in ähnlicher Größenordnung wie in den Vorjahren geplant.

Bereits seit 2015 engagiert sich die DB bei der Integration von Geflüchteten. Insgesamt hat das Unternehmen seitdem rund 600 Plätze zur Qualifizierung von Geflüchteten angeboten. Zu den Angeboten für berufserfahrene Geflüchtete gehören beispielsweise Umschulungen zur Elektronikerin oder zum Elektroniker für Betriebstechnik oder Weiterbildungen als Busfahrerin oder Busfahrer oder Vegetationspflegerin oder  Vegetationspfleger. Das Programm „Chance plus“ richtet sich an junge Geflüchtete und bereitet diese auf eine Ausbildung vor. Für Geflüchtete aus der Ukraine bietet die DB seit April 2022 ein umfassendes Job- und Beratungsprogramm. Dadurch wurden bereits 65 Ukrainerinnen und Ukrainer eingestellt und über 3.000 Beratungsgespräche geführt.

Weitere Meldungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Online-Fachtag zur Kitaverpflegung

Zwei junge Frauen sitzen mit Umzugskartons und Smartphone auf einem Bett in einem Wohnheim.
  • Junges Wohnen

Modernisierung von Wohnheimplätzen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Scholz fordert Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro

Großübung Fußball EM
  • Sicherheit

Einsatzkräfte bereiten sich auf Fußball-EM 2024 vor

  • Innovation

Innovationslabor eröffnet in Konstanz

Innenansicht des SCC (Steinbuch Centre for Computing) mit dem "Hochleistungsrechner Karlsruhe"
  • Forschung

Ausbau der Rechenkapazität in der KI-Forschung

Zu sehen sind: Vorsitzende der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Dr. Alexander Pischon; Minister für Verkehr Baden-Württemberg Winfried Hermann; VBK-Geschäftsführer Christian Höglmeier
  • Schienenverkehr

101 Millionen Euro für neue Stadtbahnzüge

von links nach rechts: Sintje Leßner, Dr. Samuel Strauß, Julia Fluhr, Chantal Nastl und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
  • Justiz

Gratulation zum Zweiten Juristischen Staatsexamen

Eine Hand hält ein Leerrohrbündel mit Glasfaserkabeln eines Breitband-Versorgers. (Foto: © dpa)
  • Digitalisierung

112 Millionen Euro für Breitbandausbau

Mobilfunkmast Inbetriebnahme
  • Digitalisierung

Mobilfunkversorgung in Stuttgart wird noch besser

Abiturienten lesen sich kurz vor Beginn der Prüfung die Abituraufgaben im Fach Deutsch durch. (Foto: © picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Schule

Prüfungen an Haupt-, Werk­real- und Realschulen starten

Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Leitende Oberstaatsanwältin Tomke Beddies und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
  • Justiz

Tomke Beddies ist Leiterin des Cybercrime-Zentrums

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
  • Justiz

Verfassungsschutz darf AfD als Verdachtsfall beobachten

Kripo Rottweil Außenansicht des Gebäudes
  • Vermögen und Bau

Erweiterungsbau für Kriminal­polizeidirektion Rottweil

Staatsanwaltschaft Hechingen Gebäude Außenansicht
  • Vermögen und Bau

Generalsaniertes Gebäude für Staatsanwaltschaft Hechingen

Eine Frau sitzt mit einem Laptop an einem Tisch im Homeoffice.
  • Beruf und Familie

„familyNET 4.0“ startet in sechste Runde

Arlinger Tunnel und die zugehörigen Solarzellen
  • Verkehr

Arlinger Tunnel nimmt Probebetrieb auf

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Zweite von links) bei der Textil-Firma Amann & Söhne in Bönnigheim
  • Weiterbildung

Zweite Phase der beruflichen Weiterbildungskampagne gestartet

Start-up BW Elevator Pitc Bodensee Cup
  • Start-up BW

„FAIBRICS“ im Landesfinale des Start-up-Wettbewerbs

  • Innovation

Land fördert Forschung zum Quantencomputing

Ein Mann tippt in einem Büro auf einer Tastatur.
  • Polizei

„Streife im Netz“ zum Schutz von Amts- und Mandatsträgern

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

Britisch-deutsches High-Tech-Accelerator-Programm startet

Im Rosengarten im Park der Villa Reitzenstein spielt eine Band vor Publikum.
  • Parköffnungen

Kulturprogramm im Park der Villa Reitzenstein

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) hält im Landtag von Baden-Württemberg eine Regierungserklärung zum Bildungspaket der Landesregierung.
  • Regierungserklärung

Kretschmann stellt Bildungspaket vor

Ein Kind spielt eine Flöte.
  • Grundschule

Erste musikbetonte Grundschulen zertifiziert