Anlässlich der Schulleitungstagung der GEW in Stuttgart hat Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann die bildungspolitischen Aussagen des grün-schwarzen Koalitionsvertrags konkretisiert. Der so genannte Ganztagsgipfel, auf dem eine Bilanz der bisherigen Ganztagsangebote gezogen und die Bedarfe für die Zukunft definiert werden sollen, wird bereits in diesem Herbst stattfinden.
Eisenmann machte deutlich, dass ein qualifiziertes Ganztagsangebot vorgehalten werden soll, wo dies von den Eltern gewünscht wird: „Ganztagsschulen leisten einen wichtigen Beitrag zu Chancen- und Bildungsgerechtigkeit, darum möchten wir sie quantitativ und qualitativ weiter ausbauen.“ Nach den Grundschulen sollen auch für die weiterführenden Schulen die Ganztagsangebote gesetzlich verankert und zunächst bis zur Klasse 7 ausgebaut werden.
Ziel der kommenden fünf Jahre sei die Profilierung der einzelnen Schularten. Eisenmann kündigte in diesem Zusammenhang ein Paket mit Sofortmaßnahmen an, das bis zum kommenden Schuljahr umgesetzt werden soll.
- In den Grundschulen des Landes wird die Stundentafel in den Fächern Deutsch und Mathematik um jeweils zwei Stunden erhöht.
- Im Gymnasium werden Vertiefungsstunden in den Pflichtabiturfächern Deutsch, Mathematik sowie den Fremdsprachen ab Klasse 10 ermöglicht.
- Ebenfalls bis zum Schuljahreswechsel werden zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen für Haupt- und Werkrealschullehrkräfte angeboten, die diesen eine Perspektive über die eigene Schulart hinaus eröffnen.
Ministerin Dr. Susanne Eisenmann betonte vor rund 200 Mitgliedern von Schulleitungen ihre Offenheit gegenüber den Lehrerverbänden: „Was die Lehrkräfte in unseren Schulen jeden Tag leisten, ist Basisarbeit für unsere Gesellschaft, die von niemand anderem als von Ihnen geleistet werden kann.“ In diesem Zusammenhang kündigte sie an, in den kommenden Monaten eine Vielzahl von Schulen im ganzen Land zu besuchen. Die kommenden Wochen, so Eisenmann weiter, wolle sie nutzen, um zu sichten, zu bewerten und zu priorisieren: „Mein Ziel ist, die eingeleiteten Reformen keineswegs zurückzudrehen, sondern voranzubringen und natürlich dort, wo es notwendig ist, mit Augenmaß nachzusteuern. Ich verfolge eine pragmatische Sicht auf die Dinge und bitte Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Lehrerinnen und Lehrer ausdrücklich um ihren Rat.“