Handwerk

Evaluationsbericht zur Initiative „Horizont Handwerk“ veröffentlicht

Der Evaluationsbericht zur Initiative „Horizont Handwerk“ empfiehlt deren Fortführung und zeigt Potenziale zur Weiterentwicklung auf. Die Initiative bündelt verschiedene Angebote für Betriebe nur aus dem Handwerk.

Lesezeit: 6 Minuten
  • Teilen
  •  
Ein Fliesenleger arbeitet an einer Wand mit Fliesen (Symbolbild). (Bild: Waltraud Grubitzsch / dpa)

Mit der Initiative „Horizont Handwerk“ hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus 2017 ein zentrales Projekt der baden-württembergischen Handwerkspolitik initiiert, um längerfristig und gezielt die Handwerksbetriebe beim Strukturwandel zu unterstützen. Der Evaluationsbericht (PDF) zur Initiative empfiehlt die Fortführung und zeigt Potenziale zur Weiterentwicklung auf.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, sagte in Stuttgart: „Die Evaluation zeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Wir adressieren wesentliche Herausforderungen des Handwerks und erreichen viele Betriebe im Land. Unsere Angebote unterstützen positive wirtschaftliche und organisatorische Veränderungen in den Betrieben. Sie helfen den Betrieben beispielsweise dabei, ihren Fachkräftebedarf zu decken, und sind so konzipiert, dass sie auch mögliche künftig relevante Themen schnell und am Bedarf der Betriebe ausgerichtet aufgreifen können. Deshalb freue ich mich, dass wir mit dem neuen Doppelhaushalt die Initiative auch in den kommenden zwei Jahren fortführen können.“

Insgesamt sprechen die Handwerksbetriebe den Angeboten der Initiative einen hohen Nutzen zu. Viele Betriebe hätten ohne die Angebote Projekte nur teilweise oder gar nicht realisiert. Dem Ministerium wird zudem eine professionelle Umsetzung der Initiative gemeinsam mit den Handwerksorganisationen bescheinigt. Beispielsweise werden Antragstellung und Abwicklung der Förderung von den Handwerksbetrieben ganz überwiegend als unkompliziert wahrgenommen.

Handlungsempfehlungen

Gerade angesichts dieser guten Bewertung wird empfohlen, die Marke „Horizont Handwerk“ und die Sichtbarkeit des Landes als Mittelgeber weiter zu stärken. Das hilft, die Bekanntheit der Initiative zu steigern und macht transparent, was das Land für das Handwerk leistet und was das Handwerk dem Land wert ist.

Die Gutachter sprechen sich zudem dafür aus, noch stärker auf Kooperationen zwischen Handwerksbetrieben zu setzen. Kooperationen können einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe leisten, beispielsweise durch Produktivitätssteigerungen, die gemeinsame Entwicklung innovativer Produkte oder die Erschließung neuer Märkte. Mit den geförderten Erfahrungsaustauschgruppen, Werkstatt-Formaten und Modellprojekten verfügt die Initiative bereits über geeignete Maßnahmen, um weitere Kooperationen von Handwerksbetrieben anzustoßen und zu unterstützen.

Kooperationen von Handwerksbetrieben mit Start-ups haben laut Gutachten besonderes Potenzial, den Standort Baden-Württemberg zu stärken. Handwerksbetriebe können so unter anderem von neuen Technologien und einem direkten Technologietransfer profitieren, Start-ups beispielsweise von neuen Vertriebswegen und von der Markterfahrung etablierter Betriebe.

Evaluationsbericht

Das Institut für Innovation und Technik in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, das vom Wirtschaftsministerium mit der Evaluation der Initiative beauftragt wurde, hat unter anderem eine Online-Befragung für Handwerksbetriebe und zahlreiche Experteninterviews mit Vertreterinnen und Vertretern von Handwerksorganisationen und Betrieben durchgeführt.

Initiative „Horizont Handwerk“

Die Initiative „Horizont Handwerk“ wird gemeinsam vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und den Handwerksorganisationen umgesetzt. Beteiligt sind Handwerk BW als Dachverband der Handwerksorganisationen in Baden-Württemberg, die BWHM GmbH, die acht Handwerkskammern, Landesinnungs- und Fachverbände sowie Kreishandwerkerschaften. Handwerk BW unterstützt im Rahmen der Initiative Handwerksorganisationen bei der Konzeption von Projekten und im administrativen Prozess. Seit 2017 hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus insgesamt 18,8 Millionen Euro Landesmittel für die Umsetzung der Initiative zur Verfügung gestellt.

Die Initiative bündelt verschiedene Angebote für Betriebe nur aus dem Handwerk und ist im bundesweiten Vergleich in dieser Form einzigartig. Im Fokus stehen die zentralen Handlungsfelder:

  • Fachkräftegewinnung und -sicherung
  • strategische Ausrichtung und Transformation
  • Digitalisierung im Handwerk
  • Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiewende.

Die Initiative „Horizont Handwerk“ bietet ein vielfältiges Maßnahmenspektrum zur Beratung und Unterstützung (Personalberatung, Intensivberatung, Erfahrungsaustauschgruppen, Werkstatt-Formate) sowie Anschauungs- und Demonstrationsbeispiele aus Studien und Modell- und Transferprojekten.

Weitere Meldungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Saal eines Commercial Courts
Justiz

Justiz baut Angebot von Commercial Courts weiter aus

Das Logo von Invest BW
Innovation

Große Resonanz auf Förderaufruf zu Technologietransfer

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
Energiewende

„Dialogforum Energiewende und Naturschutz“ verlängert

Eine Biene zieht Nektar aus einer gelben Wiesenblume.
Biodiversität

Bewerbungsstart für „Baden-Württemberg blüht“

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
Einzelhandel

Land fördert Intensivberatung für den Handel

Wachtmeisterin bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg Elke Mekdarasouk (links) und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges (rechts)
Justiz

Elektronische Strafakte in Heidelberg und Mannheim eingeführt

von links nach rechts: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Kerstin Jorna (Europäische Kommission), Luc Van den hove (Präsident und CEO von imec), Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele bei der Bekanntgabe des Ansiedlungsprojekts
Innovation

Neues imec-Kompetenzzentrum in Baden-Württemberg

Ein Mitarbeiter von Kawasaki führt bei der Industriemesse Hannover Messe am Messestand von Microsoft die Überwachung und Steuerung einer Maschine mit einer AR-Brille (Augmented Reality) vor.
Wirtschaft

Land präsentiert sich als Innovationstreiber

Stuttgart Neckarpark
Flächenmanagement

Flächen gewinnen durch Innenentwicklung

Neue Nationalparkleitung: Dr. Britta Böhr (links) und Berthold Reichle (rechts)
Nationalpark

Neue Leitung des Nationalparks Schwarzwald

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Übergabe deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl
Polizei

Deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl übergeben

Zwei Schwestern auf einem Spielplatz.
Städtebau

Nichtinvestive Städtebauförderung 2025 startet