Am Dienstagabend wurde die erste Infektion mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg im Landkreis Göppingen nachgewiesen. Gesundheitsminister Manne Lucha mahnt zur Besonnenheit. Das Land hat sich auf einen Infektionsfall früh vorbereitet.
Am Dienstagabend, 25. Februar, wurde bei einem Patienten in Baden-Württemberg eine Infektion mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) nachgewiesen. Das ist die erste bestätigte Infektion im Land.
Bei dem Patienten handelt es sich um einen 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Göppingen, der sich vermutlich während einer Italienreise in Mailand angesteckt hat. Die Person erkrankte nach ihrer Rückkehr mit grippeähnlichen Symptomen und hat daraufhin Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt aufgenommen. Es erfolgte ein Test auf Coronaviren. Nach dem positiven Ergebnis sollte der Patient noch heute Abend in eine Klinik eingeliefert und dort isoliert von den übrigen Patientinnen und Patienten untergebracht und behandelt werden.
Das zuständige Gesundheitsamt ermittelt zur Stunde gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz am Landesgesundheitsamt die Kontaktpersonen des Patienten und veranlasst die entsprechenden Schutzmaßnahmen. Das bedeutet, dass enge Kontaktpersonen häuslich abgesondert werden. Sobald eine Kontaktperson Symptome entwickelt, wird sie ebenfalls in einem Krankenhaus isoliert. Alle beteiligten Ärzte, Gesundheitsbehörden sowie das Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz am Landesgesundheitsamt arbeiten eng zusammen.
Appell an Reiserückkehrer aus Risikogebieten
Gesundheitsminister Manne Lucha bricht seinen Urlaub ab und wird am morgigen Mittwoch, 26. Februar, gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Presse informieren. Er mahnt zur Besonnenheit: „Baden-Württemberg hat sich schon früh auf diesen Fall eingestellt. Alle beteiligten Stellen arbeiten eng und intensiv zusammen.“
Der Minister appelliert an Reiserückkehrer, den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu folgen: Menschen, die nach ihrer Einreise aus Gebieten, in denen COVID-19-Fälle vorkommen, innerhalb von 14 Tagen nach ihrer Rückkehr Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, sollen
- unnötige Kontakte vermeiden,
- nach Möglichkeit zu Hause bleiben,
- beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Menschen halten beziehungsweise in die Armbeuge niesen oder husten,
- nach Möglichkeit nur ein Taschentuch benutzen, das sofort entsorgt wird,
- regelmäßig und gründlich Hände mit Wasser und Seife waschen,
- Berührungen von Nase, Augen und Mund vermeiden,
- nach telefonischer Anmeldung unter Hinweis auf die Reiseregion einen Arzt aufsuchen.
Ministerium für Soziales und Integration: Informationen zum Coronavirus