Justiz

Erfolgreiche Weiterbildung zu psychosozialen Prozessbegleitern

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf (Quelle: © dpa)

Ab 1. Januar 2017 haben Kinder, Jugendliche und in besonderen Fällen auch Erwachsene, die Opfer einer schweren Sexual- oder Gewaltstraftat wurden, die Möglichkeit der kostenfreien Beiordnung eines so genannten psychosozialen Prozessbegleiters.

Das Ministerium der Justiz und für Europa hat mit der finanziellen Unterstützung eines neunmonatigen Weiterbildungsprogramms sichergestellt, dass zum Jahreswechsel eine für den Start ausreichende Anzahl von Prozessbegleiterinnen und -begleitern zur Verfügung steht. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Landes haben den Lehrgang nun abgeschlossen.

Opferschutz ist wichtige Daueraufgabe in der Justiz

Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf sagte: „Zum 1. Januar 2017 werden wir in Baden-Württemberg über zirka 45 psychosoziale Prozessbegleiter verfügen. Diese können Opfer im gesamten Strafverfahren qualifiziert unterstützen und betreuen. Opferschutz ist eine wichtige Daueraufgabe in der Justiz. Umso mehr freut es mich, dass die Neuregelungen ab 1. Januar echte Verbesserungen für den Opferschutz in Baden-Württemberg schaffen. Die psychosozialen Prozessbegleiter sind auf ihre wichtige Aufgabe gut vorbereitet.“

Rund 45 psychosoziale Prozessbegleiter im Land

Durchgeführt wurde die Weiterbildung als Kooperationsprojekt der Bewährungshilfe Stuttgart mit ihrer Tochtergesellschaft PräventSozial gGmbH in Kooperation mit dem renommierten Weiterbildungsinstitut „Recht Würde Helfen“ (RWH) und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Das Ministerium der Justiz und für Europa hat die Weiterbildungsmaßnahme mit rund 70.000 Euro unterstützt.

Den erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern übergaben die rheinland-pfälzische Oberstaatsanwältin Anne Herrmann für RWH sowie Prof. Dr. Günter Rieger von der DHBW, Center for Advanced Studies, ihre Zertifikate.

Auch die Freiburger Frauenberatungsstelle „Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt e.V.“ wird die von ihr durchgeführte Weiterbildung pünktlich zum Start der psychosozialen Prozessbegleitung noch im Dezember abschließen.

Hintergrundinformationen:

Bei der psychosozialen Prozessbegleitung handelt es sich nach der bundesgesetzlichen Legaldefinition um eine besondere Form der nicht rechtlichen Begleitung im Strafverfahren für besonders schutzbedürftige Verletzte vor, während und nach der strafrechtlichen Hauptverhandlung.

Das 3. Opferrechtsreformgesetz (3. ORRG) sieht für Opfer von Straftaten einen Anspruch auf Beiordnung eines psychosozialen Prozessbegleiters vor. Das Landesgesetz zur Ausführung des Gesetzes über die psychosoziale Prozessbegleitung im Strafverfahren hat der Landtag im November verabschiedet. Es enthält Regelungen für das Verfahren zur Anerkennung von psychosozialen Prozessbegleitern sowie für deren Aus- und Weiterbildung. Das Gesetz tritt zum 1. Januar 2017 in Kraft. Personen, die sich als psychosoziale Prozessbegleiter anerkennen lassen wollen, finden weitere Informationen unter www.olgstuttgart.de unter der Rubrik „Service“ und dem Stichwort „Psychosoziale Prozessbegleitung.“

Quelle:

Justizministerium BW

Weitere Meldungen

von links nach rechts: Ministerin der Justiz und für Migration, Marion Gentges; Präsident des Amtsgerichts Freiburg, Dr. Jürgen Adam; Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe, Jörg Müller
Justiz

Neuer Präsident beim Amtsgericht Freiburg

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher; Präsident des Landgerichts Ulm, Thomas Dörr, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges; Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart, Dr. Andreas Singer
Justiz

Präsident des Landgerichts Ulm tritt in den Ruhestand

Zentrales Prozessgebäude Freiburg Gebäudeansicht von Außen
Justiz

Übergabe eines zentralen Prozessgebäudes in Freiburg

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Februar 2025

Ein Justizbeamter steht im Landgericht in Freiburg.
Justiz

Land stärkt Strafverfolgung bei Kampf gegen Extremismus und Terrorismus

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. Februar 2025

Eine bronzene Figur der Justitia.
Justiz

Land bei Verkürzung asylgerichtlicher Verfahren in Spitzengruppe

von links nach rechts: Zweite stellvertretende Leiterin der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, Lilly Großhans; Amtschef im Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg, Elmar Steinbacher; Leiter der Justizvollzugsanstalt Heilbronn, Andreas Vesenmaier; Stellvertretende Anstaltsleiterin der Justizvollzugsanstalt Offenburg, Miriam Glomb
Justiz

Digitalisierungsstrategie im Justizvollzug startet

von links nach rechts: Generalstaatsanwalt Frank Rebmann, Ministerin Marion Gentges und Generalstaatsanwalt a. D. Achim Brauneisen
Justiz

Neuer Leiter der Generalstaats­anwaltschaft Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 14. Januar 2025

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Generalstaatsanwalt Jürgen Gremmelmaier und Ministerin Marion Gentges
Justiz

Neuer Leiter der Generalstaats­anwaltschaft Karlsruhe

In der Justizvollzugsanstalt Freiburg wird an Heiligabend ein Gottesdienst gefeiert.
Justiz

Gentges besucht an Heiligabend Gottesdienst der JVA Freiburg

Der Erste Senat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet das Urteil zur Grundsteuer (Foto: © dpa)
Bundesrat

Stärkung der Resilienz des Bundesverfassungsgerichts

Eine Hand hält eine Aufenthaltsgestattung. (Foto: © dpa)
Migration

Zahl der Härtefalleingaben geht stark zurück

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
Justiz

Rund 276 Neustellen für die Justiz