Auf Einladung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann haben sich Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Automobilbranche, von Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, der Wissenschaft sowie der Landesregierung zum Transformationsprozess der Branche ausgetauscht. Die zentrale Frage dabei war, wie Baden-Württembergs Automobilwirtschaft erfolgreich in die Zukunft geführt wird.
„Seit über 130 Jahren ist Baden-Württemberg der Motor der Automobilindustrie. Wir stehen für erstklassige Automobilhersteller und Zulieferer, hervorragende Fachkräfte und eine exzellente Wissenschafts- und Forschungslandschaft. Das Auto ist unser Erbe. Es ist unser Anspruch, uns nun auch auf dem Weg zu einem neuen Mobilitätszeitalter und bei der Neuerfindung des Autos an die Spitze zu setzen“, sagte Ministerpräsident Kretschmann beim ersten Strategiedialog Automobilwirtschaft. Auf Einladung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Automobilbranche, von Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, der Wissenschaft sowie der Landesregierung zum Transformationsprozess der Branche aus. Die zentrale Frage dabei war, wie Baden-Württembergs Automobilwirtschaft erfolgreich in die Zukunft geführt wird.
Gemeinsam komplexe Herausforderungen meistern
Der Ministerpräsident betonte: „Wir befinden uns im wirtschaftlich tiefsten Umbruch seit vielen Jahrzehnten. Der Klimawandel, die Digitalisierung, neue Technologien, neue Marktteilnehmer und ein neues Nutzerverhalten fordern Baden-Württemberg als Automobil- und Mobilitätsstandort wie noch nie zuvor heraus.“ Die rasanten Veränderungen hätten das Zeug dazu, die Wettbewerbsverhältnisse auf den Straßen zu verschieben, so Kretschmann und weiter: „Es steht viel auf dem Spiel: unsere technologische Vorreiterrolle, unsere Wirtschaftskraft, unsere Arbeitsplätze und der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Aber wir haben auch hervorragende Ausgangsbedingungen, um diese komplexe Herausforderung zu meistern. Die Aufgaben sind gewaltig, aber ich bin überzeugt, dass wir sie gemeinsam stemmen können. Wenn Wirtschaft, Politik, Arbeitnehmer, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sie gemeinsam anpacken, werden wir die Transformation des Automobils zu einem Erfolg für alle machen. Damit das gelingt, haben wir heute einen langfristig angelegten strategischen Dialog gestartet.“
Kontinuierlicher und vertrauensvoller Austausch
Der Ministerpräsident weiter: „Die Landesregierung wird den Transformationsprozess nach Kräften unterstützen. Und der Wandel vollzieht sich in rasend schnellem Tempo. Daher müssen wir auch schneller werden bei den Entscheidungsprozessen.“ Von größter Bedeutung sei dabei, dass man auf eine schlanke und effiziente Arbeitsstruktur zurückgreifen könne, um schnell gemeinsam zu guten Lösungsansätzen zu kommen. „Seitens der Landesregierung haben wir daher eine Interministerielle Arbeitsgruppe gegründet – quasi eine ,Task Force‘ auf höchster Entscheidungsebene, die die Aktivitäten der beteiligten Ministerien für Verkehr, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt und Digitalisierung bündelt und abstimmt. Die Fäden laufen im Staatsministerium zusammen. So etwas gab es für dieses Themenfeld noch nie in Baden-Württemberg“, unterstrich Kretschmann.
„Genauso wollen wir mit den anderen Beteiligten aus Wirtschaft, Arbeitnehmerschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft den engen Schulterschluss suchen und schlagkräftige Arbeitsstrukturen aufbauen. Es geht um einen kontinuierlichen, vertrauensvollen Austausch. Es geht um schnelle und unbürokratische Lösungen für konkrete Probleme und um die Minimierung von Reibungsverlusten“, sagte Kretschmann und betonte, es solle dabei auch besonderer Wert darauf gelegt werden, einen kurzen Draht nach Brüssel, Berlin und in die Kommunen zu halten.
Begeisterung für die Neuerfindung des Autos
Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, sagte: „Alleine bei Daimler investieren wir 10 Milliarden Euro in den Ausbau unserer Elektroflotte. Aber der fundamentale Wandel in der Automobilindustrie geht weit über neue Antriebe hinaus. Hinzu kommen die geteilte Mobilität, das autonome Fahren und die digitale Vernetzung. Die Autoindustrie ist die treibende Kraft dieses Wandels. Wir stellen uns der Neuerfindung des Autos mit Begeisterung.“
Mobilität in Baden-Württemberg neu denken
Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, führte aus: „Mobilität wird künftig viele Facetten haben. Sie wird intermodal sein. Auto, Bus, Bahn, Bike – alles wird nahtlos vernetzt und einfach buchbar sein. Wir wollen Mobilität hier in Baden-Württemberg neu denken. Unser Anspruch muss es sein, auch Vorreiter bei der Mobilität der Zukunft zu sein. Hier sollten neue Mobilitätskonzepte erfunden und erstmals angewendet werden.“
Schulterschluss von Politik, Verbänden und Industrie
Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT der Porsche AG, betonte: „Die Mobilität der Zukunft ist eine große Herausforderung für die Gesellschaft und die Automobilindustrie. Darum braucht es rasch verlässliche Rahmenbedingungen für die E-Mobilität. Dies schließt den Aufbau der Schnellladeinfrastruktur ebenso mit ein wie die Sicherstellung eines leistungsfähigen und nachhaltigen Stromnetzes. Nur über den Schulterschluss von Politik, Verbänden und Industrie erhalten wir jene Planungssicherheit, die es uns ermöglicht, gemeinsam in möglichst großen Schritten den dringend erforderlichen Wandel in Sachen Mobilität und Digitalisierung herbeizuführen.“
Chance, individuelle Mobilität der Zukunft zu gestalten
Prof. Dr. Hubert Waltl, Vorstand Produktion und Logistik der AUDI AG, sagte: „Der aktuelle Transformationsprozess in der Automobilindustrie bietet uns die Chance, individuelle Mobilität der Zukunft zu gestalten. Dafür brauchen wir nachhaltige Lösungen. Darum engagieren wir uns für die Entwicklung von Elektro- und Hybridautos sowie von synthetischen Kraftstoffen. Damit sich diese Zukunftsthemen etablieren und zügig weiterentwickeln können, ist der Dialog und enge Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft essentiell.“
Der Dialog ist langfristig angelegt und soll künftig regelmäßig fortgeführt werden.