Das Umweltministerium fördert ein Projekt der Universität Hohenheim, das den zum Einfluss unterirdischer Stromleitungen auf landwirtschaftlich genutzten Böden und Nutzpflanzen in den Blick nimmt.
Mit knapp einer Million Euro fördert das Umweltministerium das Forschungsprojekt „Felduntersuchung zum Einfluss von Hochspannungsgleichstromübertragungs (HGÜ)-Erdkabel auf Böden und landwirtschaftliche Kulturpflanzen (CHARGE)“ der Universität Hohenheim. Das Projekt, das die Universität Hohenheim im Verbund mit dem baden-württembergischen Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW durchführt, soll bis Anfang 2025 abgeschlossen sein.
„Der Ausbau der Stromnetze ist für eine erfolgreiche Energiewende unerlässlich. Erneuerbarer Strom, den Windparks in Norddeutschland erzeugen, muss zu den Lastzentren im Süden gelangen. Dazu brauchen wir Gleichstromverbindungen wie SuedLink. Aus Akzeptanzgründen werden diese weiten Strecken als Erdkabel unterirdisch verlaufen“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
Erkenntnisse zu steigenden Bodentemperaturen
Mit dem Projekt CHARGE will die Universität Hohenheim vertiefte Erkenntnisse zum Einfluss unterirdischer Stromleitungen auf landwirtschaftlich genutzten Böden und Nutzpflanzen gewinnen. Dabei baut das Forschungsvorhaben auf bereits umfassend vorhandenen Erfahrungen zu baulichen Eingriffen auf. Neue Erkenntnisse soll das Forschungsprojekt der Universität Hohenheim insbesondere dazu liefern, wie sich eine höhere Erdwärme auf das Wachstum von Pflanzen auswirkt. Dies ist auch hinsichtlich des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Bodentemperatur relevant. Die standortspezifischen Fruchtfolgen im CHARGE-Projekt repräsentieren die wichtigsten in Baden-Württemberg angebauten Kulturarten.
Die Universität Hohenheim untersucht im Rahmen des Forschungsvorhabens vier repräsentative Bodentypen in Süddeutschland, die im Trassenverlauf von SuedLink in Nordbaden und Unterfranken vorzufinden sind.
Zu den Untersuchungsstandorten gehören in Baden-Württemberg die Orte Bad Friedrichshall/Kochendorf (Landkreis Heilbronn), Boxberg (Windischbuch) und Großrinderfeld im Main-Tauber-Kreis sowie in Bayern die Gemeinde Gütersleben (Landkreis Würzburg). Diese Versuchsstandorte decken 76 Prozent der Bodentypen ab, die in Baden-Württemberg vorkommen. Damit ist sichergestellt, dass die Ergebnisse für zukünftige Projekte auf einen großen Anteil der Landesfläche von Baden-Württemberg übertragbar sind.