Mit einer Million Euro fördert das Wirtschaftsministerium den Aufbau eines Anwendungslabors für Quantensensorik am Freiburger Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert den Aufbau eines Anwendungslabors für Quantensensorik am Freiburger Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) mit einer Million Euro. Dies gab Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bekannt. „Wir wollen, dass Baden-Württemberg bei der Wertschöpfung mit Quantentechnologien künftig ganz vorne mitspielt. Mit seiner Infrastruktur unterstützt das neue Anwendungslabor insbesondere unsere Industrieunternehmen und KMU dabei, das Innovationspotenzial der Quantensensorik in die Entwicklung neuer Produkte einfließen zu lassen“, so Hoffmeister-Kraut.
„Die Quantensensorik birgt ein hohes Transfer- und Umsetzungspotenzial für industrielle und medizintechnische Anwendungen in der baden-württembergischen Wirtschaft“, sagte die Ministerin. Durch die Nutzung von Quanteneffekten sollen in Zukunft deutlich empfindlichere und kleinere Sensoren gebaut werden können. „Das neue Anwendungslabor bietet durch seinen praxisorientierten Ansatz eine ideale Ergänzung zum Leitprojekt QMag als Entwicklungs- sowie Demonstrationszentrum für die Quantenmagnetometrie. Durch seine wirtschaftsnahe Ausrichtung trägt es maßgeblich dazu bei, den Wirtschafts‐ und Wissenschaftsstandort Baden‐Württemberg beim Zukunftsthema Quantentechnologien nachhaltig zu stärken“, sagte die Ministerin.
Leitprojekt „Quantenmagnetometrie (QMag)“
Das vom Land gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft bereits initiierte Leitprojekt „Quantenmagnetometrie (QMag)“ bündelt die Expertise der Fraunhofer-Institute in Freiburg mit weiteren Partnern im Hinblick auf hochpräzise Sensoren ebenso wie auf Quantentechnologien der zweiten Generation als Schlüsseltechnologie für viele neue technologische Entwicklungen. Das Leitprojekt QMag schafft eine ideale Erkenntnisbasis dafür, dass die Wirtschaft des Landes als Anbieter hochpräziser Sensoren unter Nutzung der Quanteneffekte eine Vorreiterrolle einnehmen werde.
Die Quantensensorik ist eine der Quantentechnologien der zweiten Generation mit dem höchsten Potenzial für einen zeitnahen Einsatz in industriellen und medizintechnischen Anwendungen. Dies gilt insbesondere auch für Unternehmen in Baden-Württemberg, die selbst hochpräzise Sensoren anbieten oder in eigenen Produkten einsetzen, beispielsweise in hochpräzisen Maschinen, in der Umgebungsüberwachung bei Automobilen oder in der Medizintechnik und Bioanalytik.
Potential der Quantensensorik herausstellen
Der Aufbau des Anwendungslabors erfolgt beim Freiburger Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM). Beide bilden gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM) das Kernkonsortium des landesgeförderten Leitprojekts „Quantenmagnetometrie (QMag)“ der Fraunhofer-Gesellschaft, das noch weitere Kooperationspartner umfasst.
Mit der neuen Infrastruktur des Applikationslabors sollen potenzielle Anwender aus Industrie und Forschung angesprochen und möglichst niederschwellig an das Labor herangeführt werden. Ziel ist es, mittels messtechnischen Serviceangeboten mit Rastersonden- und Weitwinkelmagnetometern sowie einem Benchmarking mit bestehenden und etablierten Messverfahren das Potential der Quantensensorik gegenüber der klassischen Messtechnik herauszustellen und so neue Verwertungspfade gemeinsam zu erschließen.