Die Dashcams der Polizei Baden-Württemberg haben sich bewährt. Allein 860 Rettungsgassen-Verstöße konnten seit der Einführung vor über einem Jahr beweissicher dokumentiert werden.
„Unser bundesweites Vorzeigesystem hat sich bewährt! Die Dashcams sind eine wertvolle Unterstützung bei der beweissicheren Dokumentation von komplexen Verkehrsdelikten und Rettungsgassen-Verstößen. Wir wollen gezielt mehr Verstöße im Straßenverkehr entdecken und bauen deshalb nun auch unsere Verkehrsüberwachung mit Dashcams in Zivilfahrzeugen aus“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl am 26. Juli 2023 in Pforzheim.
107 Dashcam-Systeme im Einsatz
Aufgrund des gesteigerten Verkehrsaufkommens, vor allem auf den Autobahnen, und den damit verbundenen Problemen bei der Bildung und Überwachung von Rettungsgassen, hat die Polizei Baden-Württemberg vor einem Jahr landesweit 107 Dashcam-Systeme beschafft. „Allein 860 Rettungsgassen-Verstöße hat die Polizei seither mit den Dashcams beweissicher dokumentiert - hier geht es um die Rettung von Menschenleben. Darüber hinaus hat die Polizei 19 komplexe Verkehrsstraftaten – darunter 13 verbotene Kraftfahrzeugrennen – sowie knapp 300 Verkehrsordnungswidrigkeiten mittels Dashcam aufgezeichnet“, resümierte Minister Thomas Strobl beim Blick auf die Bilanz des Dashcam-Einsatzes. Im Zusammenhang mit dem Thema Verkehrssicherheit sind hierbei auch 97 Verstöße gegen das Lkw-Überholverbot und 82 Unterschreitungen des Mindestabstandes durch Lkw-Fahrende hervorzuheben.
Bewährt hat sich auch die Vorführung der Videos an Ort und Stelle. „Die Betroffenen bekamen im wahrsten Sinne des Wortes den Spiegel vorgehalten und konnten ihre soeben begangenen Verkehrsverstöße gleich anschauen. Fast alle Betroffenen gaben daraufhin ihre Verstöße zu und waren teilweise sogar regelrecht betroffen und erschrocken über ihre eigene Fahrweise. Das zeigt Wirkung und hier stehen die Chancen gut, dass sich diese Menschen künftig an die Regeln halten werden“, ergänzte Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz.
Dashcams nun auch für zivile Fahrzeuge der Polizei
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Dashcam-System wird der Einsatz nun auf zivile Fahrzeuge der Polizei ausgeweitet. Mit zunächst zwei Pkw bei den Polizeipräsidien Ludwigsburg und Freiburg werden die Einsatzmöglichkeiten dieser Zivilfahrzeuge im Echtbetrieb getestet. Angefangen bei der Bekämpfung von Autoposing über die Feststellung von illegalen Kraftfahrzeugrennen oder auch die Dokumentation von Geschwindigkeitsverstößen soll ein breites Spektrum abgedeckt werden. „Mit dem zusätzlichen Einsatz der Dashcams in Zivilfahrzeugen machen wir den nächsten Schritt. Immer mit dem klaren Ziel vor Augen: möglichst niemand soll im Straßenverkehr verletzt oder gar getötet werden“, schloss Innenminister Thomas Strobl.