Gesundheit

Dritte Runde der PFC-Blutkontrolluntersuchungen startet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Karton mit Blutproben.

Seit 2018 lässt das Landesgesundheitsamt untersuchen, ob die Konzentration von PFC im Blut der Menschen aus Rastatt und Mittelbaden nach Abstellen der Belastung durch das Trinkwasser abgenommen hat. Nun führt das Landesgesundheitsamt die dritte und voraussichtlich letzte Untersuchungsrunde durch.

Drei Jahre nach der letzten PFC-Blutkontrolluntersuchung in Rastatt und Mittelbaden startet das Landesgesundheitsamt gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Rastatt jetzt die dritte und voraussichtlich letzte Untersuchungsrunde. Es wird das Blut von ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern untersucht, um herauszufinden, ob die Konzentration des Schadstoffs im Blut weiter zurückgegangen ist.

„Schon die zweite Untersuchungsrunde 2020 hat gezeigt, dass die PFC-Blutkonzentrationen deutlich zurückgegangen sind. Diese Erkenntnis wollen wir nun absichern. Deshalb ist es uns wichtig, unabhängige und wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu erhalten“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am 28. Juni 2023 in Stuttgart.

Nachdem die Verunreinigung von Ackerböden mit per- und polyfluorierten Chemikalien (kurz PFAS oder PFC) im Raum Rastatt und Baden-Baden bekannt geworden war, hatte das baden-württembergische Gesundheitsministerium eine Studie zur Untersuchung der Blutkonzentrationen dieser Stoffe in der Bevölkerung beauftragt. Die Chemikalien sind besonders langlebig und können zum Teil gesundheitliche Beeinträchtigungen beim Menschen auslösen. Seit 2018 lässt das Landesgesundheitsamt nun untersuchen, ob die Konzentration von PFC im Blut der Menschen vor Ort nach Abstellen der Belastung durch das Trinkwasser abgenommen hat.

Teilnehmende erhalten Einladung des Gesundheitsamtes

Zur Beteiligung an der dritten Untersuchungsrunde werden jetzt Personen eingeladen, die bereits an früheren Untersuchungen der Studie teilgenommen haben sowie weitere nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Personen, die sich entsprechend des Belastungsprofils in die folgenden drei Gruppen aufgliedern:

  1. Menschen, die Trinkwasser aus dem Versorgungsverbund Vorderes Murgtal vor 2014 konsumiert haben.
  2. Menschen, die im Bereich belasteter Böden und/oder belasteten Grundwassers leben.
  3. Menschen aus Gebieten ohne PFC-Nachweise im Boden oder im Grundwasser. Diese Gruppe fungiert als Vergleichsgruppe und verkörpert den Durchschnitt der ortsansässigen unbelasteten Bevölkerung.

Die Auswahl neuer Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt über die Einwohnermelderegister der entsprechenden Gemeinden nach dem Zufallsprinzip. Die Untersuchung umfasst die Beantwortung eines Fragebogens und die Abgabe einer Blutprobe. „Ich hoffe sehr, dass viele Menschen, die eingeladen werden, auch tatsächlich an der Studie teilnehmen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Nur so erhalten wir ein aussagekräftiges Ergebnis.“

PFC-Blutkonzentrationen der am stärksten belasteten Gruppe zurückgegangen

Die zweite Untersuchungsrunde im Jahr 2020 hat gezeigt, dass – nach Abstellen des Eintrags über das Trinkwasser – die PFC-Blutkonzentrationen der am stärksten belasteten Gruppe, die belastetes Trinkwasser konsumiert hatte, deutlich zurückgegangen waren. Diese Erkenntnis soll nun durch die dritte Untersuchungsrunde abgesichert werden.

Die anonymisierten Ergebnisse werden wie auch bei den vorherigen Untersuchungsrunden als Abschlussbericht auf der Seite des Gesundheitsministeriums veröffentlicht.

Die Ergebnisse der ersten beiden Untersuchungsrunden sind in folgenden Berichten zu finden:

Ergebnisse der PFC-Blutkontrolluntersuchung 2018 im Landkreis Rastatt (PDF)

Ergebnisse der PFC-Blutkontrolluntersuchung 2020 im Landkreis Rastatt (PDF)

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu PFC und zur Blutkontrolluntersuchung im Landkreis Rastatt:

FAQ-Papier des Sozialministeriums zum Thema PFC (PDF)
 

Weitere Meldungen

ILLUSTRATION - Ein Mann tippt auf einer beleuchteten Tastatur eines Laptops. (Bild: © dpa)
Polizei

Einsatzmaßnahmen gegen Kinderpornografie

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden.
Arbeitsmarkt

Nur leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Land

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Land fördert Modell­projekte der Sprachförderung

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
Studium

Mehr Studienplätze in den Therapiewissenschaften

Beim Landschaftstreffen Schwarzwald ziehen Teilnehmer der Gruppe «Trommgesellenzunft Munderkingen e.V.» bei einem Umzug durch die Innenstadt von Offenburg.
Straßenverkehr

Neuer Leitfaden für Fastnachts­veranstaltungen

Im Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung Karlsruhe gehen unbegleitete minderjährige Ausländer, kurz UMA, einen Flur entlang. (Foto: © dpa)
Migration

Flüchtlingsaufnahme wird neu geregelt

Delegation aus Baden-Württemberg in Schottland mit Ministerin Petra Olschowski
Forschung

Olschowski auf Delegationsreise in Schottland

Wortmarke Staatspreis Gestaltung Kunst Handwerk 2024
Kunsthandwerk

Landesausstellung Kunst­handwerk in Kornwestheim

Photon
Innovation

Land entwickelt Regional­förderung strategisch weiter

Ehemalige Chapel auf dem Hospitalgelände in Heidelberg
Städtebau

Land fördert drei nichtinvestive Städtebauprojekte

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Lösungen für Medizintechnikbranche

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
Gesundheitsversorgung

Import isotonischer Kochsalzlösung

Visualisierung Gebäude Cyber Valley Tübingen
Forschung

Spatenstich für Innovations­zentrum Cyber Valley 2

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
Wirtschaft

Gutachten „Masterplan Mittel­stand Baden-Württemberg“

Logo Startchancen BW
Schule

Besuch einer Startchancen-Schule in Leimen