Die neue Webseite Keltenland Baden-Württemberg bietet eine spannende Reise durch 800 Jahre Kulturgeschichte. Geschichtsinteressierte finden dort reichhaltige Informationen zum keltischen Erbe Baden-Württembergs und zu den wichtigen Keltenstätten im Land.
Die keltische Kultur der vorchristlichen Hallstatt- und Latène-Zeit hat Baden-Württemberg über acht Jahrhunderte lang geprägt. Ihre Spuren im ganzen Land, vom Rhein bis an Donau und Iller und vom Bodensee bis an Tauber, Jagst und Kocher, lassen sich jetzt auch online aufspüren und verfolgen: Auf der neuen Webseite Keltenland Baden-Württemberg, die seit einigen Tagen online ist, finden Geschichtsinteressierte reichhaltige Informationen zum keltischen Erbe Baden-Württembergs und zu den wichtigen Keltenstätten im Land.
Spannende Reise durch 800 Jahre Kulturgeschichte
„Die Webseite ist im Rahmen der von der Landesregierung beschlossenen Konzeption ‚Keltenland Baden-Württemberg‘ (PDF) entstanden“, erklärte Staatsekretär Arne Braun anlässlich der Freischaltung. „Sie ist eine spannende Reise durch 800 Jahre Kulturgeschichte und schürt die Vorfreude auf das, was mithilfe des Landes gerade an mehreren Keltenstätten in Baden-Württemberg entsteht. Im Keltenland gibt viele geheimnisvolle Spuren aus einer längst vergangenen Zeit zu entdecken.“
Die „Wissenswelt“ der Webseite erzählt aus 800 Jahren Kulturgeschichte, die „Schatzkammer“ zeigt die wichtigsten keltischen Fundstücke im deutschen Südwesten. Es lässt sich auf einer interaktiven „Zeitachse“ surfen, ebenso wie auf einer interaktiven „Keltenkarte“. Humorvolle „Keltenfacts“ ergänzen das Angebot. Derweil wächst das "Keltenland Baden-Württemberg" mit seinen zentralen Fundorten und Museen immer mehr zusammen. Die Liste der vom Land angestoßenen Maßnahmen ist eindrucksvoll:
- Die oberhalb der Donau bei Sigmaringen gelegene Heuneburg wird im Rahmen der Keltenkonzeption zu einer touristischen Erlebniswelt entwickelt. Gemeinsam mit anderen keltischen Fürstensitzen in Europa soll für sie ein Antrag auf Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste gestellt werden.
- Mit dem Erlebnisfeld Heidengraben entsteht auf der Schwäbischen Alb ein neues Besucherzentrum, das 2024 eröffnet werden soll.
- Das Keltenmuseum Hochdorf/Enz wird ebenfalls bis 2024 technisch und didaktisch modernisiert.
- Das Freilichtmuseum am Bopfinger Ipf wird erweitert, und die im Bopfinger Museum im Seelhaus zu sehenden keltischen Funde werden ab 2024 in neuer Form präsentiert.
- Am Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen wird eine Augmented-Reality-App entwickelt, mit der das Innere des Magdalenenbergs, des größten frühkeltischen Grabhügels Europas, sichtbar gemacht werden kann.
- Am Archäologischen Museum Colombischlössle Freiburg entstehen ein interaktiver Multimedia-Guide und ein digitales Rollenspiel, mit dem die im Museum gezeigten keltischen Funde mit ihren Originalfundstätten im Breisgau und am Oberrhein verknüpft werden.
- Auf dem Heiligenberg in Heidelberg und im Kurpfälzischen Museum werden die vorhandenen Präsentationen ebenfalls modernisiert
Weitere Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren hinzukommen. Das „Keltenland Baden-Württemberg“ soll außerdem flankiert werden mit touristischen Angebote sowie mit schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten.
Die Konzeption wurde 2019 von der Landesregierung beschlossen. Sie nimmt die zentralen keltischen Fundstätten und Museen des Landes in den Blick und entwickelt sie gemeinsam zum Keltenland Baden-Württemberg. Ziel ist die signifikante Steigerung der Wahrnehmung der Kelten und ihrer historischen Bedeutung für Baden-Württemberg in der breiten Bevölkerung. Schon jetzt gibt es in den Landesmuseen und an zahlreichen Fundstätten im Land viel Keltisches zu sehen. Die Hauptaufgabe der Keltenkonzeption besteht darin, dieses reiche Erbe sichtbar zu machen.
Symbol und Logo des Keltenlandes ist der Silberring von Epfendorf-Trichtingen. Das mehr als 2.000 Jahre alte Fundstück gilt als eines der beeindruckendsten Zeugnisse der Keltenzeit im deutschen Südwesten. Die Janusköpfigkeit des Logos mit seinen sich gegenseitig anschauenden Gesichtern spiegelt das in der Keltenkonzeption zentrale Thema der Kommunikation von Vergangenheit und Gegenwart wider. Die gegenseitige Abstimmung und Vernetzung der Keltenstätten untereinander soll Basis für ein gemeinsames, landesweites Konzept zu deren touristischer Vermarktung und zur Schaffung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote sein.