Digitalisierung

Digitale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum

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Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.

Das Potenzial der Städte und Gemeinden im Land soll weiter ausgebaut und nutzbar gemacht werden. Beim ersten Zukunftsforum des Landkreises Ravensburg dreht sich alles um die Chancen der Digitalisierung für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.

„Die Digitalisierung verändert die Welt – sie verändert die Art wie wir leben und arbeiten, wie wir konsumieren und kommunizieren. Wir werden die Digitalisierung aber nur dann zu einem Erfolgsmodell für unser Land machen, wenn wir es schaffen, die Bürgerinnen und Bürger für die Digitalisierung zu gewinnen und ihnen Ängste zu nehmen. Dafür brauchen wir Erfolgsgeschichten zum Anfassen – in den Kommunen, nah an den Bürgerinnen und Bürgern. Das Zukunftsforum in Ravensburg zeigt, dass in immer mehr Landratsämtern und Rathäusern die Digitalisierung zur Chefsache wird. Unsere Kommunen und Landkreise sind echte Botschafter der Digitalisierung im Land“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, beim ersten Zukunftsforum des Landkreises Ravensburg.

„Im ländlichen Raum, und gerade in einem Flächenlandkreis wie Ravensburg, ist die ärztliche Versorgung ein großes Thema. Seit vielen Jahren treibt uns die Frage um, wie wir junge Ärzte dazu bewegen können, eine Hausarztpraxis auf dem Land zu übernehmen. Die Technik, die Digitalisierung, kann uns zwar keinen Arzt ersetzen, aber sie kann Verbesserungen bringen. Über telemedizinische Angebote können so erste Beratungsgespräche vor Ort stattfinden, obwohl der Arzt ganz woanders sitzt. Baden-Württemberg ist das einzige Land, das das Fernbehandlungsverbot gelockert hat, um entsprechende Angebote insbesondere im ländlichen Raum anzubieten. Das ist eine riesige Chance für den ländlichen Raum. Und es ist eine riesige Chance für die Patientinnen und Patienten in unserem Land“, so Digitalisierungsminister Thomas Strobl zu den Chancen im Gesundheitsbereich durch die Digitalisierung. Die Landesregierung investiert in die Digitalisierung im Gesundheitswesen in den kommenden beiden Jahren rund 22 Millionen Euro.

Land unterstützt Kommunen bei Digitalisierung

Das Potenzial baden-württembergischer Städte und Gemeinden soll weiter ausgebaut und nutzbar gemacht werden. Das Land hat deshalb einen landesweiten Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“ gestartet und nimmt dafür 7,6 Millionen Euro in die Hand. Mit dem Wettbewerb sollen im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw bis zu vier digitale Modellkommunen in den Bereichen der Verwaltung, Mobilität oder Gesundheit gefördert und weitere 50 Kommunen des Landes bei der Entwicklung ihrer Digitalisierungsstrategie unterstützt werden. Im landesweiten Wettbewerb „Digitale Zukunftsdörfer@bw“ wird die Landesregierung ab kommendem Jahr weitere drei ländlich geprägte Modellregionen auswählen, um zu erproben, wie der Einsatz innovativer Technologien das Leben älterer Menschen auf dem Land erleichtern und das Leben auf dem Land für Jüngere attraktiver machen kann. Die Kommunen im Ländlichen Raum wollen wir mithilfe innovativer Simulationswerkzeuge dabei unterstützten, frühzeitig zu erkennen, wie sich beispielsweise die Schließung einer Arztpraxis auf die Wegstrecken der Bürgerinnen und Bürger auswirkt. Die Ergebnisse aus der Simulation können dann unter anderem bei der Planung von Infrastrukturmaßnahmen berücksichtigt werden.

Bis zum Ende der Legislatur wird die Landesregierung insgesamt rund eine Milliarde Euro in die Umsetzung der Maßnahmen aus der Digitalisierungsstrategie digital@bw bei sechs Schwerpunkt- und vier Querschnittsthemen investieren.

Eine Milliarde Euro für Digitalisierungsprojekte

digital@bw

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