Die Volksschauspiele Ötigheim erhalten bis zu 680.000 Euro aus dem Corona-Nothilfefonds des Landes. Die Inszenierungen auf Deutschlands größter Naturbühne sind ein herausragender kultureller Anziehungspunkt.
„Die Volksschauspiele Ötigheim auf Deutschlands größter Naturbühne sind ein herausragender kultureller Anziehungspunkt, der weit über die Grenzen Ötigheims hinausgeht und durch seine einzigartigen Inszenierungen besticht“, sagte Kunststaatsekretärin Petra Olschowski. „Nicht ohne Grund wird Ötigheim von den Zuschauerinnen und Zuschauern auch liebevoll ‚Telldorf‘ genannt. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir mit der Förderung aus dem Corona-Nothilfefonds für Kunst- und Kultureinrichtungen einen maßgeblichen Beitrag zur Existenzsicherung der Volksschauspiele leisten können.“
Vor der Corona-Pandemie lockte der Ötigheimer Theatersommer bis zu 100.000 Besucherinnen und Besucher pro Spielzeit an. Für dieses Jahr hatten die Volksschauspiele mit einer Inszenierung von „Wilhelm Tell“ und dem Musical „Der Zauberer von OZ“ zwei interessante und große Eigenproduktionen geplant. Aufgrund der personell extrem aufwendigen Ausstattung können die beiden großen Produktionen in diesem Jahr coronabedingt nicht realisiert werden.
Attraktives Programm auch in Pandemiezeiten
Nichtsdestotrotz präsentieren die Ötigheimer ihrem Publikum auch in Pandemiezeiten ein attraktives Programm mit dem Musical „Der kleine Horrorladen“, dem Theaterstück „Das Haus in Montevideo“ sowie dem Kindertheaterstück „Max und Moritz“. Karten für Vorstellungen ab dem 12. Juni können auf der Webseite der Volksschauspiele erworben werden. Des Weiteren sind diesen Sommer unter anderem Annett Louisan, Marc Marshall, Gregor Meyle und das Duo Glasperlenspiel in Ötigheim zu Gast.
Die Volksschauspiele Ötigheim e. V. wurden bereits 1906 von dem damaligen Ötigheimer Pfarrer Josef Saier gegründet. Ein Jahr nach dem er seine Stelle als Pfarrer in Ötigheim angetreten hatte, schenkte er den Ötigheimern eine Theaterbühne, welche unter der Mitarbeit zahlreicher Freiwilliger in einer Kiesgrube nahe des Dorfes eingelassen wurde. Am 30. September 1906 wurde das erste Stück, das historische Drama „Die beiden Tilly“, mit 130 Mitwirkenden aufgeführt. Zu überregionaler Bekanntheit kamen die Volksschauspiele vier Jahre später mit der Inszenierung von Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“.
Corona-Hilfsprogramm für Kunst und Kultur
Mit dem Corona-Hilfsprogramm für Kunst und Kultur im Umfang von 32,5 Millionen Euro sollen corona-bedingte existenzielle Notlagen bei Kultureinrichtungen abgewendet und ein Betrieb auch unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie ermöglicht werden. Die Hilfen sollen dazu beitragen, die finanzielle Situation der Kultureinrichtungen zu stabilisieren und ein Kulturprogramm trotz Corona zu gewährleisten.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Corona-Hilfe: Masterplan Kultur
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