Forstminister Peter Hauk hat ein bundesweit einmaliges Forschungsprojekt zum Holzbau gestartet. Dabei stehen Innovation und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Ziel ist es, den Holzbau in Baden-Württemberg weiter voranzutreiben und den Bauherren und Planern größerer Holzbauten die Arbeit zu erleichtern.
„Holz ist ein nachwachsender und klimafreundlicher Baustoff. Ziel des Landes sei es, die Verwendung von Holz am Bau weiter voranzutreiben und die Stellung Baden-Württembergs als Holzbauland Nummer eins weiter auszubauen. Unser bundesweit einmaliges Forschungsprojekt zum Holzbau liefert hierzu einen wichtigen Beitrag“, sagte der Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Ostfildern. Bislang werde Holz überwiegend beim Bau kleinerer Gebäude verwendet. Aufgabe des Forschungsprojekts sei es, die Verwendung von Holz auch in großen, mehrgeschossigen Bauten zu standardisieren, so Hauk. „Dort stecken Potenziale für einen innovativen Holzbau und eine Wende hin zur Bioökonomie, da müssen wir hin“, sagte der Minister.
Hemmnisse beim mehrgeschossigen Holzbau abbauen
„Viele Bauherren und Planer denken beim Bau großer Bauwerke in erster Linie an Beton, Stahl und Glas. Die Verwendung von Holz im modernen Bauen hat jedoch Vorteile auf allen Ebenen. Die Landesbauordnung bietet bereits heute Chancen, die jedoch noch nicht in der Praxis ankommen“, erklärte der Minister. Fakt sei, dass die Bauordnung des Landes mit Blick auf den Brandschutz häufig teure Einzelfallprüfungen erfordere, was die Verwendung von Holz bei mehrgeschossigen Bauten benachteilige. Ziel der Landesregierung sei es, diese technischen und formalen Hemmnisse abzubauen. „Unser Ziel ist es, Holz auch im Mehrgeschossbau zu einem gleichberechtigten und selbstverständlichen Baustoff zu entwickeln. Das dient den Klimaschutzzielen des Landes und stärkt die Wertschöpfung im Ländlichen Raum“, betonte Hauk.
Projekt soll Hinweise zur Novellierung der Landesbauordnung liefern und Holzbau vereinfachen
Aufgabe des Projekts sei es, eine Sammlung von bewährten Holzkonstruktionen in der neu zu schaffenden „Richtlinie HolzbauBW” zusammenzuführen und damit eine zuverlässige Grundlage für Bauherren und Planer zu schaffen. Aufwändige Einzelfallprüfungen könnten so vermieden werden. „Die Richtlinie soll die Planung großer Holzbauvorhaben vereinfachen und dadurch wirtschaftlicher gestalten. Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, die Landesbauordnung zu novellieren und die Verwendung von klimaschonenden und nachhaltigen Baustoffen weiter zu fördern. Die Ergebnisse des Projekts werden in unsere Überlegungen hierzu einfließen“, erklärte der Minister. Das Projekt sei auf eineinhalb Jahre angelegt. Die Federführung für das Projekt liege bei der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Weitere Experten, unter anderem der TU München und der Hochschule Magdeburg-Stendal, seien eingebunden.
Das Projekt wird aus Mitteln des Landes und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.