Mit dem Bündnis für Lebenslanges Lernen hat die Landesregierung alle wichtigen Partner eng verzahnt. Bei der Vollversammlung des Bündnisses in Stuttgart gab Kultusministerin Susanne Eisenmann einen Rück- und Ausblick auf die gemeinsame Arbeit. Baden-Württemberg hat im Ländervergleich die höchste Teilnehmerquote an Weiterbildungen. Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst des Bündnisses für Lebenslanges lernen.
„Durch die enge Vernetzung aller Partner hat das Bündnis wichtige Signale in die Öffentlichkeit gesendet: Lebenslanges Lernen ist heute unverzichtbar. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern für jeden Einzelnen“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann bei der Vollversammlung des Bündnisses für Lebenslanges Lernen im Forum der Handwerkskammer Stuttgart.
„Mit dieser Botschaft wollen wir alle Bürgerinnen und Bürger erreichen. Vor allem aber wollen wir Menschen mit Schreib- und Leseschwierigkeiten oder mit geringen beruflichen Qualifikationen sowie Migranten stärker in den Blick nehmen“, betonte Eisenmann.
Nach Angaben des Deutschen Weiterbildungsatlas 2016 weist Baden-Württemberg im Ländervergleich die höchste Teilnahmequote an Weiterbildungen auf und liegt damit deutlich über dem Bundesschnitt. „Baden-Württemberg ist in der Weiterbildung bundesweit ganz vorne. Nirgendwo bilden sich die Bürgerinnen und Bürger so häufig weiter wie hier. Das ist auch der Verdienst des Bündnisses für Lebenslanges Lernen, denn die gute Netzwerkbildung ist in dieser Form einzigartig“, sagte die Kultusministerin.
Eisenmann gab in ihrer Eröffnungsrede einen Rück- und Ausblick auf die gemeinsame Arbeit im Bündnis für Lebenslanges Lernen. Als wichtige Meilensteine nannte die Ministerin die Gründung des Landesnetzwerks Weiterbildungsberatung, die Etablierung des Digitalen Weiterbildungscampus sowie den Weiterbildungspakt als Grundlage der Arbeit für die nächsten Jahre. Das Kultusministerium habe während seiner bisherigen Bündnisarbeit zahlreiche Konzepte aus den Bereichen Grundbildung/Alphabetisierung, Integration/Inklusion, Elternbildung, Ein- und Wiedereinstieg in den Beruf, Weiterbildung für Ältere, Neue Medien und Mobiles Lernen sowie Weiterbildungsberatung gefördert. In der künftigen Arbeit des Bündnisses stünden nun auch die Themen Digitalisierung, die Modernisierung des zweiten Bildungswegs, die Integration geflüchteter Menschen und der Erwerb kultureller und demokratischer Werte im Mittelpunkt.
„Lebenslanges Lernen ist ein zentrales Thema für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Unsere Informations- und Wissensgesellschaft fordert von jedem Einzelnen sich permanent weiterzubilden. Die Unternehmen im Land können nur dann konkurrenzfähig bleiben, wenn ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut qualifiziert, wissbegierig und flexibel sind. Als wesentlicher Bestandteil unseres Bildungssystems leistet die berufliche Weiterbildung einen wichtigen Beitrag zum Arbeitsmarkt und sichert damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Baden-Württemberg. Das Bündnis für Lebenslanges Lernen liefert wichtige Impulse beim Ausbau der Weiterbildung im Land“, sagte Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau.
Prof. Dr. Josef Schrader vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) stellte in einem Impulsvortrag die Ergebnisse des Deutschen Bildungsatlas der Bertelsmann Stiftung 2016 für Baden-Württemberg vor. In Baden-Württemberg nimmt fast jeder sechste Bürger (14,8 Prozent) mindestens einmal im Jahr an einer Weiterbildung teil. Mit dieser Quote liegt Baden-Württemberg deutlich über dem Bundesschnitt von 12,3 Prozent. Die Ergebnisse dieser Studie bildeten die Grundlage für die anschließende Talkrunde. Kultusstaatssekretär Volker Schebesta, Prof. Dr. Josef Schrader, Dr. Hermann Huba, Volkshochschulverband Baden-Württemberg, Dr. Stefan Baron, Baden-Württembergischer Handwerkstag, Wilfried Röcker, Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg, und Matthias Werner, Arbeitsgemeinschaft Ländliche Erwachsenenbildung, diskutierten über aktuelle Entwicklungen in der Weiterbildung sowie über Herausforderungen und Ziele einer erfolgreichen Bündnisarbeit.
Ein sichtbares Ergebnis der Bündnisarbeit stellt aktuell die Handreichung „Neue Medien und Mobiles Lernen“ dar. Diese ist als Orientierung und Leitfaden vor allem für Weiterbildungsträger gedacht, die sich zum ersten Mal professionell mit digitalen Lernwelten auseinandersetzen wollen. Die Handreichung wird voraussichtlich von Dezember 2016 an auf der Webseite des Kultusministeriums abrufbar sein.
Mit dem Landesprogramm Weiterbildung fördert das Kultusministerium das Lebenslange Lernen im Jahr 2016 mit 1,45 Millionen Euro. Zusätzlich finanziert das Ministerium die Grundförderung der allgemeinen Weiterbildung mit jährlich 24 Millionen Euro.