Mit dem Modellprojekt „Gutes Essen in Landeskantinen“ will das Land die Verantwortlichen auf dem Weg zu einem optimalen Kantinenessen unterstützen. Im Fokus stehen ein ausgewogenes und gesundes Essensangebot sowie die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Bewerbungen für das Modellprojekt sind ab sofort möglich.
„Ziel der Landesregierung ist es, das Angebot in allen Bereichen der Gemeinschaftsverpflegung weiter zu verbessern. Dabei nehmen die Kantinen der Landesverwaltung eine wichtige Vorbildfunktion ein. Mit unserem Modellprojekt ‚Gutes Essen in Landeskantinen‘ wollen wir die Verantwortlichen auf dem Weg zu einem optimalen Kantinenessen unterstützen“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, bei der Fachtagung „Gutes Essen in Landeskantinen – Vorbildfunktion der öffentlichen Hand” in Stuttgart.
Ausgewogene und gesundheitsförderliche Betriebsverpflegung
Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um von den Erfahrungen von Experten der Gemeinschaftsverpflegung zu profitieren und zu erfahren, wie eine ausgewogene und damit gesundheitsförderliche Betriebsverpflegung umgesetzt werden kann. Der Fachtag stellt gleichzeitig den Startschuss für das gleichnamige Modellprojekt ‚Gutes Essen in Landeskantinen‘ dar, zu dem sich interessierte Kantinenbetreiber ab sofort bewerben können.
„Als wissenschaftliche Basis einer ausgewogenen Betriebsverpflegung dient der Qualitätsstandard für die Betriebsverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Eine hohe Qualität der Verpflegung kann durch den Einsatz von bevorzugt regional und ökologisch erzeugten Lebensmitteln erreicht werden“, erklärte die Staatssekretärin. Der Einsatz an ökologisch erzeugten Lebensmitteln solle im Rahmen des Projekts auf mindesten 15 Prozent im Wareneinsatz eines Jahres erhöht werden. Ein weiteres Ziel sei es, auch die Anteile der regional erzeugten und fair gehandelten Lebensmitteln zu erhöhen, sowie das Thema „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung” zu bearbeiten.
Teilnahme am Modellprojekt
Alle teilnehmenden Modellkantinen werden von einer Expertin oder einem Experten im Bereich Gemeinschaftsverpflegung im Rahmen eines individuellen Coachings unterstützt. Die Kosten für das individuelle Coaching sowie für die Erstzertifizierungen (JOB&FIT-Zertifizierung und Bio-Zertifizierung) und die in diesem Rahmen anfallenden Verwaltungskosten trägt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Die Ausschreibungsfrist beginnt am 9. Juli 2018.
JOB&FIT-Zertifikat
Der DGE-Standard (der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.) gibt Richtlinien zur Angebotshäufigkeit der verschiedenen Lebensmittelgruppen, zur Speiseplangestaltung und der Gestaltung der entsprechenden Lebenswelt. Die Umsetzung des Qualitätsstandards ist ein wichtiges Ziel des Modellprojekt, die mit der JOB&FIT-Zertifizierung der DGE auch für die Gäste sichtbar wird.
Bio-Bescheinigung
Da jede gewerbsmäßig betriebene Einrichtung der Außer-Haus-Verpflegung, die Bio-Produkte in den Verkehr bringt und als solche kennzeichnet, am Kontrollverfahren nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau teilnehmen muss, ist auch die Durchführung der Bio-Zertifizierung ein wichtiges Ziel des Modellprojekts. Durch die so erlangte Bio-Bescheinigung können ökologisch erzeugte Lebensmittel auf der Speisekarte auch als solche gekennzeichnet werden.
Große Küche – Gutes Essen
Um die Erkenntnisse aus dem in 2015/16 durchgeführten Pilotprojekt „Große Küche – Gutes Essen” in die Fläche zu tragen, führt das MLR ab diesem Jahr Modellprojekte in allen Bereichen der Gemeinschaftsverpflegung durch. Seit Beginn des Jahres werden Schulen bei der Umsetzung einer ausgewogenen Mensaverpflegung unterstütz, im Juni startete das Modellprojekt „Gutes Essen in der Reha” mit sieben Modellkliniken.
Den Landeskantinen folgen im nächsten Jahr Hochschulmensen, Seniorenheime und Kliniken sowie weitere Schulen, die in analogen Modellprojekten bei der Optimierung Ihrer Verpflegungsangebote begleitet werden.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ernährung