Der Verwaltungsrat des Kraftwerksbetreibers Electricité de France hat beschlossen, den Antrag auf Stilllegung des Kernkraftwerks Fessenheim in die nächste französische Präsidentschaft zu verschieben. Umweltminister Franz Untersteller zeigte sich enttäuscht, dass die französische Regierung die Stilllegung des grenznahen Atomkraftwerks noch nicht unumkehrbar beschlossen hat.
„Was die französische Regierung und der Energiekonzern Electricité de France vorführen, ist ein Spiel auf Zeit mit hohem atomaren Risiko. Und ob am Ende die versprochene Stilllegung von Fessenheim steht, ist immer noch offen“, kommentierte Umweltminister Franz Untersteller die gestrige Entscheidung des Verwaltungsrats des Kraftwerksbetreibers Electricité de France (EdF). „Es ist zu befürchten, dass die Stilllegung des Risikoreaktors Fessenheim in Frankreich auch politisch jetzt noch einmal diskutiert wird.“
Riskante Taktiererei der französischen Regierung
Das Gremium hat beschlossen, den Antrag auf Stilllegung des Kernkraftwerks Fessenheim in die nächste französische Präsidentschaft zu verschieben.
Franz Untersteller: „Frankreichs Regierung hat es offensichtlich nicht geschafft, im Laufe von fünf Jahren die Stilllegung des grenznahen Atomkraftwerks wenigstens unumkehrbar zu beschließen. Damit kann Frankreich, damit kann Baden-Württemberg nicht zufrieden sein. Und wir sind es auch nicht!“
Im Moment, so Untersteller, sei er „nur enttäuscht“, er hoffe, die französische Regierung beende die riskante Taktiererei endlich. „Und selbstverständlich wird sich Baden-Württemberg weiter intensiv dafür einsetzen, dass Fessenheim nicht nur irgendwann vom Netz gehen soll, sondern tatsächlich bald abgeschaltet wird. Der Betrieb des störanfälligen Reaktors ist in meinen Augen unverantwortlich.“