Die Landes-Behindertenbeauftragte Simone Fischer lädt am 24. November 2022 in Stuttgart dazu ein, bei einem Erfahrungsaustausch Wege in eine barrierefreie und inklusive medizinische Versorgung für Kinder und Erwachsene mit schwerer Behinderung zu thematisieren.
Seit März 2009 gilt die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Deutschland. Nach Artikel 25 haben Kinder und Erwachsene mit Behinderungen uneingeschränkte Rechte auf ihre gesundheitliche Versorgung wie Menschen ohne Behinderungen. Ein gleichberechtigter Zugang zur Gesundheitsversorgung ist das Ziel.
Barrierefreier und inklusiver Zugang zu medizinischer Versorgung
Mit der Veranstaltung „Gesundheit inklusive! Wege zu medizinischer Versorgung ohne Barrieren.“ (PDF) am Donnerstag, dem 24. November 2022, will die Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer, Wege in eine barrierefreie und inklusive medizinische Versorgung für Kinder und Erwachsene mit schwerer Behinderung thematisieren, Möglichkeiten diskutieren und dazu beitragen, Lösungen zu finden, um Verbesserungen zu erreichen. Die Veranstaltung findet von 16.30 Uhr bis 20 Uhr im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart statt.
Simone Fischer sagte dazu: „Gesundheit ist ein Thema, das uns alle betrifft. Wir alle brauchen gute Zugänge zu medizinischer Versorgung. Allerdings sind für Menschen mit Behinderungen diese Angebote nicht ohne Weiteres zugänglich, wenn beispielsweise Barrierefreiheit fehlt. Das Recht auf freie Arztwahl, das jeder hat, ist damit eingeschränkt“. Menschen mit schweren Behinderungen und ihre Angehörigen berichten zudem, dass die Suche nach einem Arzt erfolglos bleibt, wenn die Behandlung wegen der Behinderung ohne auskömmliche Vergütung abgelehnt werde. Wenn der Übergang von der Kindermedizin in die Erwachsenenmedizin mit schwerer Behinderung nicht reibungslos sichergestellt ist oder im Angebot fehlt, ist eine fachgerechte Anschlussbehandlung nicht garantiert. Gerade für Frauen mit Behinderungen ist die barrierefreie gynäkologische Versorgung zentral. Dies betrifft nicht nur einen Aufzug oder ein Blindenleitsystem, die Anforderungen an einen Behandlungsstuhl bis hin zur Kommunikation mit blinden oder tauben Menschen während der Behandlung sind von Belang.
Erfahrungsberichte und Podiumsdiskussion
Im Rahmen der Fachveranstaltung am 24. November werden Menschen mit Behinderungen zu Wort kommen, wie Maria-Cristina Hallwachs, die seit einem Badeunfall mit künstlicher Beatmung lebt und einen Elektro(E)-Rollstuhl nutzt, sowie Caroline und ihre Tochter Elisa Habrik, die 2004 geboren wurde, mit einem Gendefekt, dem weitere Behinderungen folgten.
Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, wird die Keynote der Veranstaltung übernehmen und mit Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Nora Welsch, Mitglied im Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Bärbel Kehl-Maurer, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe Baden-Württemberg, an einem Podiumsgespräch teilnehmen. Gemeinsam diskutieren sie darüber, welche Möglichkeiten und Strategien erforderlich sind.
Dr. Britta Schlegel, Leiterin der Monitoring-Stelle UN-BRK beim Deutschen Institut für Menschenrechte in Berlin, Prof. Dr. Peter Martin, Vorstand der D-A-CH-Inklusive Medizin und der Bundesarbeitsgemeinschaft für medizinische Behandlungszentren für Erwachsene mit Behinderung (BAG MZEB) sowie stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizin für Menschen mit Behinderungen, bringen ihre Fachexpertise mit Impulsen zu den Anforderungen an eine barrierefreie Gesundheitsversorgung und die Auswirkungen auf Inklusion ein.
Die Veranstaltung wird von DieTanzKompanie by Grégory Darcy künstlerisch mit einem professionellen Bühnenprogramm auf hohem Niveau umrahmt.
Anmeldung zur Veranstaltung
Die Anmeldungen können an info@onetaste.de gerichtet werden. Bitte teilen Sie es bei der Anmeldung mit, wenn Sie Assistenz benötigen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Räume sind rollstuhlgerecht erreichbar. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache übersetzt.
Quelle:
Geschäftsstelle der Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen