Wasserstoffwirtschaft

Baden-Württemberg ermittelt Wasserstoff-Bedarf

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.

Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für die Energiewende und den Klimaschutz. Für den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur ermittelt das Land deshalb aktuelle und verlässliche Zahlen zum künftigen Bedarf.

In einer konzertierten Aktion mit den relevanten Akteuren des Landes bringt das Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft eine neue Wasser­stoff-Bedarfsanalyse auf den Weg. „Wir wissen, dass der Wasserstoffbedarf in Baden-Württemberg bereits 2030 deutlich höher sein wird als bisher angenom­men. Wir brauchen aktuelle und verlässliche Zahlen der verschiedenen Branchen. Das ist für den Ausbau und die Umstellung der Wasserstoff-Infrastruktur essentiell“, betonte Energieministerin Thekla Walker bei einer Auftakt­veranstaltung am 24. April 2023 in Ulm.

Dr. Jan Stefan Roell, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) und Sprecher der BWIHK Task Force Wasserstoff, eröffnete den Kick-Off der landesweiten Kampagne: „Das Gelingen der Energiewende im Land ist kein Selbstläufer – das sehen wir ja täglich bei allen Maßnahmen, deren Ausbau schon im Gange ist. Deshalb ermutige ich alle Unternehmen in Baden-Württemberg, sich intensiv mit dem Energieträger Wasserstoff zu beschäftigen und ihre eigenen Bedarfe im Rahmen dieser wichti­gen Kampagne zu melden. Mit diesen Zahlen wird das Land in die Lage ver­setzt, nötige Infrastrukturen bedarfsgerecht auf- und auszubauen.“

Informations-Kampagne, Bedarfsabfrage und wissenschaftliche Analyse

„Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für die Energiewende und den Klima­schutz“, sagte die Ministerin. „Die Versorgung mit grünem Wasserstoff und der Anschluss an ein nationales und europäisches Wasserstoffnetz ist für die Strom­versorgung und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandortes eminent wichtig“. Um die Netze in und nach Baden-Württemberg planen zu können, müssten die genauen Bedarfe bekannt sein. „Das ist unabdingbar für die Planungen der Netzbetreiber sowie ein starke Positionierung Baden-Württembergs in Richtung Bundesregierung.“

Gemeinsam mit der Plattform H2BW, dem Fernleitungsnetzbetreiber terranets bw, dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag und wei­teren Verbänden startet das Land deshalb nun drei abgestimmte Prozesse: eine Kommunikations-Kampagne mit zahlreichen Informationsveranstaltungen vor Ort in Zusammenarbeit mit den regionalen Industrie- und Handelskammern; eine gezielte Bedarfserhebung; sowie eine wissenschaftliche Analyse durch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg ZSW mit dem Ziel, zu einem vollständigeren und klareren Bild der Bedarfsent­wicklung zu kommen.

Gezielte Bedarfserhebung mit Hilfe eines Online-Fragebogens

Im Zentrum der Kampagne steht die gezielte Bedarfserhebung mit Hilfe eines Online-Fragebogen, der beworben wird und allen Unternehmen offensteht . Die Auswertung des Fragebogens soll unter anderem auch Hinweise darauf geben können, wie Wasserstoff verteilt werden muss und wo eine Wasserstofferzeugung im Land selbst forciert werden sollte.

Energieministerin Thekla Walker appelliert: „Jetzt sind unsere Unternehmen im Land aufgefordert, ihren Wasserstoffbedarf zu melden und sich für den Markt­hochlauf von Wasserstoff als klimaneutralen Energieträger vorzubereiten. Ich kann Ihnen versichern: Als Land werden wir auf Basis der ermittelten Bedarfe eine zukunftsfeste Wasserstoff-Infrastrukturplanung unterstützen.“

Alle Hintergrundinformationen zur landesweiten Wasserstoff-Bedarfskampagne bietet die Website der Plattform H2BW. Als zentrale Anlaufstelle für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Baden-Württemberg bündelt die Plattform H2BW die Aktivitäten und koordiniert die Netzwerkpartner.

Größter Wasserstoffbedarf im Energiesektor

Wasserstoff macht laut Prognose in 2040 rund 15 Prozent des Endenergiever­brauchs in Baden-Württemberg aus (bei Annahme: 197 Terawattstunden (TWh) End­energieverbrauch in BW, davon 30 TWh Wasserstoffbedarf). Der größte Wasserstoffbedarf fällt im Energiesektor an. Zur Deckung des Bedarfs sind erhebliche Importkapazitäten und eine leitungsgebundene Infrastruktur (Pipe­lines) notwendig, denn Baden-Württemberg wird nur zu einem geringeren Anteil selbst grünen Wasserstoff mittels Elektrolyse erzeugen können.

Die Ermittlung und Kommunikation des Wasserstoffbedarfs in Baden-Württem­berg ist entscheidend für die Infrastrukturplanung und den möglichst raschen Anschluss des Landes an ein Wasserstoffnetz. Die konzertiere Aktion zur Wasserstoffbedarfsermittlung hat das Ziel, bereits bestehende Aktivitäten zu bündeln und Synergien zu nutzen. Die angedachte Laufzeit beträgt vier bis sechs Monate. Ziel der Kampagne ist es, viele Unternehmen mit Informationen zu erreichen, für das Thema zu sensibilisieren, zur Meldung ihrer künftigen Wasserstoffbedarfe zu motivieren und so eine möglichst große und belastbare Datenbasis für die weiteren Wasserstoff-Infrastrukturplanungen zu liefern.

Getragen wird die gemeinsame Aktion durch das Umweltministerium, den BWIHK, terranets bw und Transnet BW sowie von den Branchen- und Wirtschaftsverbänden Unternehmer Baden-Württemberg e. V. (UBW), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW, Landes­gruppe Baden-Württemberg), Initiative H2vorOrt (VNB), Verband für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg e.V. (VfEW), Verband der chemi­schen Industrie e.V. Baden-Württemberg (VCI BW), Wirtschaftsverband Papier Baden-Württemberg e.V. (WVP), Großabnehmerverband Energie Baden-Württemberg (GAV), Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und Plattform Erneuerbare Energien BW e.V. (PEE). Koordiniert wird die landesweite Aktion von der Plattform H2BW und wissenschaftlich begleitet durch das ZSW Stuttgart.

Die Landesregierung fördert seit Jahren die Wasserstoff- und Brennstoffzellen­technologie durch unterschiedliche Förderprogramme und Maßnahmen.

Anlaufstelle für alle Belange zum Thema Wasserstoff ist die 2021 gegründete Plattform H2BW. Die Plattform wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg finanziert und von der e-mobil BW koordiniert.

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Auf der Bühne wird eine Konfetikannone gezündet.
  • Sonderpädagogik

Preisverleihung des Wettbewerbs „Zauberhaft“

Veranstaltung des Ministeriums und Südwestmetall ZukunftsFest
  • Bildung und Wissenschaft

Tagung für wissenschaftliche Weiterbildung

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Polizei

Zweite Aktionswoche der Verkehrssicherheit gestartet

Das Display eines Heizkessels mit den Einstellungen für Außen-, Innen und Vorlauftemperatur.
  • Klimaschutz

Klimaschutz- und Projektionsbericht veröffentlicht

Startup Summit 2024
  • Startup BW

Tolle Geschäftsideen bei Start-up-Gipfel ausgezeichnet

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Auswahlverfahren für Landarztquote abgeschlossen

Altes Gaswerk in Rottweil
  • Umweltschutz

Land fördert Sanierung des Gaswerks Rottweil

Sieger des Schülerwettbewerbs ,Schüler machen sich für Tiere stark‘ ausgezeichnet
  • Tierschutz

Schülerwettbewerb „Schüler machen sich für Tiere stark“

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenbau

Baubeginn des Röhrenbergtunnels an der B 33

Kinder beim Schwimmunterricht.
  • Sport

Schwimm-Programme ausgebaut

  • Schule

Landespreis der Werkrealschule

Gruppenfoto von Grundschülerinnen und -schülern auf der Bühne in einem Veranstaltungssaal
  • Schule

Kinderkongress zur Ganztagsbetreuung

Zwei Mädchen sitzen an einem Tisch und schreiben, eine Frau beugt sich über ihre Schulter.
  • Schule

Große Unterschiede bei Lernstandsdiagnose

Weißenau: Mehrere Grundschüler singen der Grundschule nach dem Unterricht ein Lied und bewegen dazu ihre Hände. (Foto: © dpa)
  • Schule

VERA-Ergebnisse 2024 veröffentlicht

Quantum for all
  • Forschung

4,7 Millionen Euro für Graduiertenschule

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp bei seiner Ansprache
  • Donauraum

Land baut Wirtschaftsbeziehungen mit Südost- und Osteuropa aus

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Juli 2024

Gruppenbild mit den Gewinnerinnen und Gewinnern des Schülermedienpreises 2024
  • Medienbildung

Schülermedienpreis 2024 verliehen

Wald (Bild: © Archiv ForstBW - Fotografin Ulrike Klumpp)
  • Forst

Buchenzellstoff als nachhaltige Textilfasern

Gärtnerhaus in Gemmingen
  • Städtebau

Ortszentrum erfolgreich saniert

Kinder sitzen im Unterricht an Computern.
  • MINT-BERUFE

Abschlussveranstaltung von „Girls´ Digital Camps“

(v.l.n.r.) Peter Schilling, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet
  • Politisches Sommerfest

Stallwächterparty 2024 zum Thema Luft- und Raumfahrt

Ein Fahrradfahrer fährt auf einer Fahrradstraße.
  • Bundesrat

Mehr Spielräume für Rad- und Busverkehr

Symbolbild Bländed Learning
  • Hochschulen

Land fördert flexible Studienangebote