Coronavirus

Antikörperstudie im Landesgesundheitsamt gestartet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Mitarbeiterin des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg hält Abstrich eines Covid-19 Verdachtsfalles in der Hand.

In Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und dem Robert-Bosch-Krankenhaus hat im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg eine Antikörperstudie bei hospitalisierten COVID-19-Patienten begonnen. Die Studienteilnehmer werden regelmäßig über die Dauer von einem Jahr auf Antikörper untersucht.

Für die Diagnostik einer Virusinfektion stehen grundsätzlich verschiedene Testmöglichkeiten zur Verfügung – beispielsweise ein direkter Virusnachweis mittels einer molekularbiologischen Testung mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) sowie ein Antikörpernachweis. Bisher ist für die Diagnostik von SARS-CoV-2 die PCR das Mittel der Wahl. Bereits seit Ende Januar 2020 kann das Virus im Labor des Landesgesundheitsamtes (LGA) Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart diagnostiziert werden. Im LGA-Landeslabor wurde nun ein SARS-CoV-2 Antikörpertest etabliert und eine Antikörperstudie in Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und dem Robert-Bosch-Krankenhaus bei hospitalisierten COVID-19-Patienten begonnen.

Erkenntnisse zum Auftreten von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 gewinnen

„Ein Antikörpertest stellt nicht das Virus selbst, sondern die Antikörper gegen das Virus fest. Mit der Studie im LGA-Labor wollen wir einen Anteil dazu leisten, um Erkenntnisse zum Auftreten und der Persistenz von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 nachvollziehen zu können – und dies bei schwer erkrankten Menschen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.

„Ziel dieser Anfang Mai begonnenen Studie, die am LGA zunächst mit einer kleinen Probenanzahl in Kooperation mit Krankenhäusern startet, ist es, Erkenntnisse über den Zeitpunkt des Auftretens von Antikörpern nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu liefern“, ergänzte der Stuttgarter Regierungspräsident Wolfgang Reimer, in dessen Behörde das LGA angesiedelt ist. Die untersuchten Proben stammen von erkrankten beziehungsweise schwer erkrankten Personen, die in Krankenhäusern behandelt werden beziehungsweise wurden. Es konnten bereits 17 Studienproben getestet werden. Insgesamt werden die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer in regelmäßigen Abständen über die Dauer von einem Jahr auf Antikörper untersucht.

„Antikörpertests sind für eine Akutdiagnostik auf COVID-19 nicht geeignet. Grund hierfür ist, dass zwischen Beginn der Symptomatik und der Nachweisbarkeit spezifischer Antikörper im Blut eines Erkrankten etwa sieben Tage vergehen, in Einzelfällen auch mehr. Die Antikörperstudie soll vielmehr dazu dienen, Erkenntnisse über den Zeitpunkt des Auftretens der Antikörper nach einer SARS-CoV-2-Infektion und die Persistenz der Antikörper nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu erhalten“, erklärte die Leiterin des LGA, Dr. Karlin Stark. Daher können Antikörpertests die Akutdiagnostik mittels PCR nicht ersetzen. „Tests auf Antikörper sind vor allem wichtig, um mehr Erkenntnisse über die Immunantwort auf SARS-CoV-2 zu sammeln“, so Dr. Stark.

Diagnostikmöglichkeiten auf SARS-CoV-2

Derzeit ist das übliche Verfahren der Diagnostik auf SARS-CoV-2 der molekularbiologische Erregernachweis mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Hierbei wird im Diagnostiklabor ein Nase-/ Rachenabstrich auf SARS-CoV-2 analysiert. Dieses Verfahren weist den Erreger direkt nach und gibt somit die Information, wer jetzt infiziert ist.

Antikörpertests weisen Antikörper (Immunglobuline) gegen SARS-CoV-2 im Blut einer Person nach. Hierbei wird im Diagnostiklabor das Blut einer Person mittels eines immunologischen Tests (ELISA) analysiert. Dieses Verfahren weist die Immunantwort des Menschen auf den Erreger nach – das heißt, ob die Person mit SARS-CoV-2 infiziert war. Jedoch können auch Kreuzreaktionen mit anderen derzeit zirkulierenden Coronaviren möglich sein.

Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Quelle:

Regierungspräsidium Stuttgart

Weitere Meldungen

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
Familie

Landesfamilienpass auch 2025 mit vielen Vergünstigungen

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
Baurecht

Wichtige Weichen für schnelleres und einfacheres Bauen

Fußgängerzone in Baden-Baden (Bild: © dpa).
Stadtentwicklung

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

Landesfinalistin beim Female Founders Cup gekürt

Zwei junge Frauen sitzen mit Umzugskartons und Smartphone auf einem Bett in einem Wohnheim.
Studium

Land fördert Bau von über 1.300 neuen Wohnheimplätzen

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Obdachloser schläft auf dem Boden. (Bild: © dpa)
Soziales

Land unterstützt Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe

Rettungskräfte nehmen an einer Katastrophenschutzübung teil (Bild: © Franziska Kraufmann/dpa)
Katastrophenschutz

Umfrage zu inklusivem Katastrophenschutz ausgewertet

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)
Pflege

Land unterstützt und entlastet pflegende Angehörige

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
Ländlicher Raum

Konzept für die Resilienz ländlicher Räume

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Gleichstellung

Beteiligungsprozess für Gleich­stellungsstrategie abgeschlossen