Insgesamt 390 Bewerbungen haben das Regierungspräsidium Stuttgart für einen von 75 Medizin-Studienplätzen erreicht, die vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der Landarztquote vergeben werden. Im nächsten Schritt finden persönliche Auswahlgespräche statt.
Insgesamt 390 Bewerbungen erreichten das Regierungspräsidium Stuttgart bis Ende März 2024 für einen von 75 Medizin-Studienplätzen, die vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der Landarztquote vergeben werden. Das Regierungspräsidium, landesweit zuständig für die Landarztquote, hat die schriftlichen Bewerbungen ausgewertet und lädt nun im zweiten Schritt des Auswahlverfahrens die 160 Personen mit den meisten Punkten zu einem persönlichen Auswahlgespräch für Mai 2024 ein. Anschließend erhalten die besten Bewerberinnen und Bewerber einen der 75 Studienplätze.
Regierungspräsidentin Susanne Bay erklärte: „Mit der Landarztquote gehen wir bereits in die vierte Runde. Besonders erfreulich ist dabei, dass das Projekt weiterhin auf großes Interesse stößt, denn auch in diesem Jahr haben sich viele engagierte Menschen mit guten Referenzen für einen der 75 Studienplätze beworben. Ich wünsche den Bewerberinnen und Bewerbern viel Erfolg im weiteren Auswahlverfahren und bedanke mich für ihre Bereitschaft, einen wichtigen Beitrag zur hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum zu leisten.“
Hohes Interesse auch in vierter Bewerbungs- und Auswahlrunde
Gesundheitsminister Manne Lucha sagte: „Bereits das vierte Jahr in Folge weist die Anzahl der Bewerbungen das ungebrochene Interesse an der Landarztquote in Baden-Württemberg aus. Das Bewerberfeld verspricht, dass wir auch in der vierten Bewerbungs- und Auswahlrunde hoch motivierte und geeignete Kandidatinnen und Kandidaten finden werden. An dieser Stelle möchte ich ganz ausdrücklich betonen, wie wichtig jede einzelne Bewerberin und jeder einzelne Bewerber für unser Bundesland ist, denn sie legen schon heute den Grundstein für die Aufrechterhaltung der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Baden-Württemberg. Mit der Möglichkeit zur späteren Facharztweiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin wird langfristig die ärztliche Versorgung unserer Jüngsten gesichert, was mir besonders am Herzen liegt.“
Von den 390 Bewerbungen kommen 154 (39 Prozent) von Männern und 235 (60 Prozent) von Frauen. 69 Bewerberinnen und Bewerber haben bereits eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf. Am stärksten vertreten sind auch in diesem Jahr wieder Pflegefachkräfte, einschließlich (Kinder-)Krankenpflegerin beziehungsweise (Kinder-)Krankenpfleger, und die Notfallsanitäterinnen beziehungsweise Notfallsanitäter. Dann folgen zahlenmäßig erstmals die Medizinischen Fachangestellten. Die Bewerberinnen und Bewerber sind vorwiegend zwischen 19 und 25 Jahren alt, wobei die jüngste Bewerberin 18 Jahre alt ist und die älteste Bewerberin 51 Jahre.
Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum
Als Hausärztin oder Hausarzt in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten leisten die künftigen Medizinerinnen und Mediziner einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung im Land. Das Berufsbild der hausärztlichen Versorgung ist vielseitig, denn man kann sich in Allgemeinmedizin, Innerer Medizin oder Pädiatrie, also Kinder- und Jugendmedizin, spezialisieren. Der spätere Einsatzort wird vor Festlegung durch das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit den angehenden Hausärztinnen und Hausärzten besprochen. Dabei werden nach Möglichkeit auch Ortswünsche und die persönlichen Lebensverhältnisse berücksichtigt wie beispielsweise Betreuungspflichten.
Von der Bewerbung zum Studienplatz
Die Vergabe der Studienplätze ist weder von der Abiturnote noch von einer besonders langen Wartezeit abhängig. Im Rahmen des zweistufigen Auswahlverfahrens werden zunächst für die folgenden Kriterien bis zu 100 Punkte vergeben:
- Das Ergebnis im Test für medizinische Studiengänge (TMS)
- Eine abgeschlossene Ausbildung und/oder Tätigkeit in einem medizinnahen Beruf
- Ein abgeleisteter 12-monatiger Freiwilligendienst mit Patientenkontakt
- Eine zweijährige ehrenamtliche Tätigkeit mit Patientenkontakt
Mindestens 150 Bewerberinnen und Bewerber mit den meisten Punkten erreichen die zweite Stufe und werden zu den Auswahlgesprächen eingeladen. Eine fachkundige Auswahlkommission aus Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern, Vertreterinnen und Vertretern der hausärztlichen Versorgung sowie Personen mit ärztlicher Sachkunde bewertet bei den Gesprächen die persönliche Eignung und Motivation der Bewerberinnen und Bewerber für eine hausärztliche Tätigkeit. Dabei werden bis zu 100 weitere Punkte vergeben.
Die 75 Bewerberinnen und Bewerber mit den höchsten Gesamtpunktzahlen aus beiden Auswahlstufen erhalten einen Studienplatz an einer der fünf baden-württembergischen Medizinfakultäten in Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen und Ulm. Nach erfolgreicher Immatrikulation an den Universitäten können die Studierenden ab dem Wintersemester 2024/2025 ihr Medizinstudium beginnen.
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Quelle:
Regierungspräsidium Stuttgart / Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration