Landwirtschaft

Milchbauern mit Marketing durch die Krise helfen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).

Für die unter der Milchpreiskrise leidenden Landwirte legt das Land ein Paket für besseres Marketing für regionale Produkte auf. „Wir sollten die Verbraucher stärker sensibilisieren, regional und saisonal einzukaufen“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Er will den Bauern mit einem Wettbewerb für beispielhafte Direktvermarktung helfen und fordert größere Steuerflexibilität für Landwirte in Krisenzeiten.

Die Bauern im Südwesten leiden unter niedrigen Erzeugerpreisen. Staatliche Intervention lehnt Hauk ab. Während er für die leichte Preiserholung am Schweinefleischmarkt auf gut 1,50 Euro pro Kilo die Grillsaison und eine gesteigerte Nachfrage aus China verantwortlich macht, ist eine Preissteigerung am Milchmarkt demnach nicht abzusehen. Die Trendwende lasse sich auch nicht übertragen. „Fleisch ist nicht gleich Milch, das kann man nicht vergleichen“, sagte Hauk.

Der Milchpreis hat einen Sinkflug hinter sich. 2014 bekam ein Südwest-Landwirt pro Kilogramm Milch noch rund 39 Cent, derzeit sind es nur noch etwa 27 Cent. Damit die Landwirte kostendeckend wirtschaften können, benötigen sie nach eigener Darstellung mindestens 35 Cent.

Um den Milchbauern zu helfen, legt Hauk einen Maßnahmenplan vor, der insbesondere auf besseres Marketing für regionale Milchprodukte abzielt. „Unsere Milchbauern brauchen ebenso wie die Molkereien mehr Flexibilität und Wettbewerb in ihren Lieferbeziehungen.“

Das Land könne zur Lösung der europaweiten Milchpreiskrise nicht allzuviel beitragen, räumte Hauk ein. Dennoch will er Bauern und Großhandel für Gespräche über den Milchpreis an einen Tisch holen. „Noch vor der Sommerpause wollen wir einen Arbeitskreis mit Vertretern der Bauernverbände und Molkereien einrichten“, kündigte Hauk an. Auch mit den Einzelhandels-Riesen, die im Südwesten beheimatet sind, will der Minister in Dialog treten.

Er will die Verbraucher auf regionale Produkte aufmerksam machen – unter anderem mit einem landesweiten Wettbewerb für Direktvermarktung von Milchprodukten. Der Sieger soll 5.000 Euro erhalten.

Quelle:

dpa/lsw

Weitere Meldungen

Pheromonfalle
Weinbau

Land erhöht Pheromonförderung im Weinbau

Wildschweine
Tierschutz

Saufänge zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest

Ein Schwan fliegt in einem Feuchtgebiet
Tierschutz

Geflügelpest in einem Vogelpark im Landkreis Karlsruhe

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
Tierschutz

Tiere sind Lebensbegleiter, keine Weihnachtsgeschenke

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Landwirtschaft

Plan für Zukunft der Landwirt­schaft und biologische Vielfalt

Getreide
Landwirtschaft

Auszahlungen des Gemeinsamen Antrags 2024 laufen an

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Modernisierung ländlicher Wege

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Land fördert weitere Flurneuordnungen

Weihnachtsbaum-Anbau
Verbraucherschutz

Weihnachtsbäume aus dem Land sehr beliebt

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Klimaschutz

Gutachten zu Klimaschutz­maßnahmen in der Landwirtschaft

Ein Waldweg an einem nebligen Herbsttag.
Forst

Waldböden als wichtige Klimaschützer

Landwirtschaft
Landwirtschaft

Neue Regeln der GAP-Direktzahlungen-Verordnung

von links nach rechts: 59. Württemberger Weinhoheiten: Weinprinz Moritz Ocker, Weinkönigin Kim Weißflog und Weinprinzessin Ines Pfeifer
Weinbau

59. württembergische Weinkönigin gekürt

Ein Winzer schüttet Trollinger-Trauben in einen großen Behälter. (Foto: dpa)
Landwirtschaft

Antragsstart für EU-Hilfen bei Frostschäden

Ein Winzer bringt mit einem Traktor Pflanzenschutzmittel in den Reben aus.
Landwirtschaft

Einsatz von Pflanzenschutz­mitteln nimmt weiter ab