Die Grippe ist eine schwere Krankheit, an der jedes Jahr viele Menschen sterben. In dieser Saison gibt es im Südwesten bisher weniger Fälle als in der Vorsaison. Die Nachfrage nach Impfungen ist groß.
Die Grippe hat sich in dieser Saison in Baden-Württemberg bisher deutlich weniger verbreitet als 2017/18. Aktuell seien 348 Influenza-Erkrankungen bekannt, teilte das für Gesundheit zuständige Sozial- und Integrationsministerium in Stuttgart mit. 2017/18 habe die Zahl zum gleichen Zeitpunkt bei 706 gelegen. Allerdings bestehe eine Meldepflicht nur bei Labornachweis. Daher könne es tatsächlich mehr Erkrankte geben.
Um einem Mangel entgegenzuwirken, hatten die Regierungspräsidien im Dezember gestattet, Impfstoff aus dem Ausland zu beziehen. Ob Großhändler und Apotheker diese Möglichkeit genutzt haben, ist dem Ministerium nach Angaben eines Sprechers nicht bekannt. Das Land habe keinen direkten Einfluss auf die bestellten Impfstoffmengen.
Hohe Impfzahlen erschweren Verbreitung der Grippe-Viren
Da in dieser Influenza-Saison annähernd so viel Impfstoff auf dem Markt zur Verfügung stehe wie in der letzten Saison, bedeute der aktuelle Engpass, dass bereits sehr viele Menschen gegen Grippe geimpft seien, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha mit. „Das ist aus meiner Sicht eine positive Nachricht, und genau deshalb habe ich schon vor Monaten öffentlich dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen.“ Denn grundsätzlich gelte: Je mehr Menschen geimpft seien, umso weniger könnten sich die Influenzaviren weiterverbreiten.
Andererseits sei es bedauerlich, wenn impfwillige Bürger bei ihrem Arzt oder ihrer Apotheke keinen Impfstoff erhalten könnten. Daher begrüße er, dass die Regierungspräsidien als zuständige Arzneimittelaufsichtsbehörden den Weg für den Bezug von Impfstoffen aus dem Ausland frei gemacht haben.
In der gesamten Grippesaison 2017/18 hatte es nach Ministeriumsangaben knapp 36.000 Influenzafälle gegeben, deutlich mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor.
Quelle:
dpa/lsw