Das Armutsrisiko ist in Baden-Württemberg im Vergleich aller Bundesländer am niedrigsten. Laut Statistischem Bundesamt sind in Baden-Württemberg 11,9 Prozent der Menschen gefährdet, in die Armut abzurutschen. Im Bundesschnitt sind es 15,7 Prozent.
Baden-Württemberg steht im Vergleich der Bundesländer gut da: das Risiko, in die Armut abzurutschen ist im Land am geringsten. Baden-Württemberg liegt mit 11,9 Prozent deutlich unter dem Bundesschnitt von 15,7 Prozent. Im Vergleich zum Tabellenschlusslicht Bremen ist das Armutsrisiko in Baden-Württemberg nur halb so hoch. Die Zahlen gehen auf eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes zurück.
Haushalte gelten als armutsbedroht, wenn sie weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Besonders gefährdet sind Erwerbslose. In Baden-Württemberg waren 2016 43,4 Prozent dieser Haushalte armutsgefährdet. Auch Alleinerziehende und ihre Kinder gehören zu den besonders gefährdeten Personen. Der Erhebung des Statischen Bundesamtes liegen Daten aus dem Jahr 2016 zugrunde.
Landesregierung will Armutsgefährdung vorbeugen
„Auch wenn in Baden-Württemberg die Armutsgefährdung im Bundesvergleich gesehen gering ist, steht für mich fest: Jedes Kind, das von Armut bedroht ist, ist eines zu viel“, betont Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha. Weichen, um Armutsgefährdung vorzubeugen, seien bereits gestellt. Als Beispiele nennt er bessere Standards bei der frühkindlichen Bildung, Ausbau der Kinderbetreuung und auch die Schulsozialarbeit.
Die Landesregierung geht außerdem neue Wege bei der Verhinderung und Bekämpfung von Armut. Im vergangenen Jahr stellte das Land beispielsweise mehr als 300.000 Euro für Projekte bereit, die neuartige Ansätze in der Armutsprävention und -überwindung verfolgen. Die in einem landesweiten Ideenwettbewerb durch eine Jury ausgewählten Projekte kommen hauptsächlich Familien und Kindern sowie Alleinerziehenden zugute. Weitere Projekte betreffen die Bereiche Schuldnerberatung, Wohnungslosigkeit, Altersarmut und Arbeitslosigkeit.
Auch an anderer Stelle setzt sich das Land gegen Armutsgefährdung ein. So hilft ein spezielles Programm erfolgreich dabei, Langzeitarbeitslosen den Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen. Andere Programme nehmen zum Beispiel alleinerziehende Eltern in den Fokus.
Pressemitteilung: 300.000 Euro für Projekte zur Armutsprävention
Quelle:
/dpa, red