Wasserstoff

Zweites Spitzengespräch Wasserstoffinfrastruktur

Lesezeit: 7 Minuten
  • Teilen
  •  
Blick auf die Gesprächsrunde beim Zweiten Spitzengespräch Wasserstoffinfrastruktur im Neuen Schloss in Stuttgart
Zweites Spitzengespräch Wasserstoffinfrastruktur im Neuen Schloss in Stuttgart

Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Das erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim zweiten Spitzengespräch Wasserstoffinfrastruktur. Es sei enorm wichtig, die Versorgung rechtzeitig sicherzustellen. Die Beteiligten unterzeichneten eine Gemeinsame Erklärung.

„Energie aus Wasserstoff wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Wasserstoff aus erneuerbaren Energien – und so effizient wie möglich. Denn Baden-Württemberg will bis 2040 klimaneutral sein. Und Europa muss seine geopolitische Abhängigkeit reduzieren, wie uns der Angriffskrieg Russlands brutal vor Augen führt“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag, 30. Juni 2023, in Stuttgart anlässlich des zweiten Spitzengesprächs Wasserstoffinfrastruktur. „Unsere Industrie braucht Wasserstoff. Und Baden-Württemberg ist ein Industrieland! Deshalb ist es enorm wichtig, dass wir die Versorgung rechtzeitig sicherstellen und frühzeitig an ein deutsches und europäisches Wasserstoffnetz angebunden werden.“

Seit Dezember 2022 führt die Landesregierung einen intensiven Dialog mit den Mitgliedern des Beirats Wasserstoff-Roadmap BW, dem Unternehmensdialog Energiewende sowie weiteren Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Kommunen über die Rolle von Wasserstoff für Klimaschutz und Wirtschaft. Im heutigen zweiten Spitzengespräch Wasserstoff haben die Beteiligten eine Gemeinsame Erklärung (PDF) unterzeichnet: Darin fordern sie unter anderem einen Anschluss Baden-Württembergs an das geplante deutsche Kernnetz 2032.

„Wasserstoff ist ein Treibstoff für eine klimaneutrale Industriegesellschaft. Baden-Württemberg als führendes Industrieland muss bei der Versorgung daher von Beginn an dabei sein“, so Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker. Dies erfordert eine intensive Planung. Baden-Württemberg hat viele industrielle Zentren. Entsprechend verzweigt muss das Wasserstoff-Netz im Land sein.

Mehrere Stränge im Südwesten an deutsches Kernnetz anschließen

Bereits bei der Ausgestaltung des deutschen Kernnetzes sollen nach Ansicht der 31 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Gemeinsamen Erklärung gleich mehrere Stränge im Südwesten einbezogen werden: die im Bau befindliche wasserstofffähige Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) vom Knotenpunkt Lampertheim bis Altbach/Neckar und deren Verlängerung bis Bissingen/Bayern, die Nord-Süd-Pipelineverbindung im Rheintal nach Baden-Württemberg und deren Fortführung bis zur Schweizer Grenze. Außerdem der Anschluss des Bodenseeraums (Illertal-Leitung/Donau-Bodensee-Leitung) sowie das grenzüberschreitende Projekt „Rhyn Interco“ im Raum Freiburg.

Planung basiert auf neuer Wasserstoff-Bedarfsanalyse

Für die Planung künftiger Netze führt das Umweltministerium aktuell eine neue Wasserstoff-Bedarfsanalyse durch. Gemeinsam mit der Plattfom H2BW, den Industrie- und Handelskammern, dem Netzbetreiber Terranets BW und verschiedenen Branchenverbänden werden dabei die Bedarfe der Unternehmen abgefragt. Der Bedarf an Wasserstoff in Baden-Württemberg wird sehr wahrscheinlich schon vor dem Start des deutschen Kernnetzes 2032 deutlich ansteigen – insbesondere in der Stromerzeugung bei der Umstellung von Gaskraftwerken, in der Industrie und im Schwerlastverkehr. Notwendig sind daher bundesweit einheitliche Bedingungen, die den Aufbau von Elektrolyseuren zur lokalen Produktion von Wasserstoff auch im Südwesten ermöglichen. Das Land unterstützt dabei aktiv Genehmigungsverfahren durch Leitfäden und Handlungsempfehlungen. Parallel fördert die Landesregierung derzeit den Aufbau der Tankstelleninfrastruktur für Langstrecken-LKW mit einem eigenen Förderprogramm.

Den Fachdialog zum Thema Wasserstoffinfrastruktur wird das Land fortführen mit einem Schwerpunkt auf die weitere Planung des bundesweiten Kernnetzes und den Aufbau von regionalen Erzeugungshubs.

Als zentrale Anlaufstelle für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Baden-Württemberg bündelt die Plattform H2BW die Aktivitäten und koordiniert die Netzwerkpartner.

Gemeinsame Erklärung vom 30. Juni 2023: Wasserstoffinfrastruktur für Baden-Württemberg (PDF)

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Wasserstoffwirtschaft

Plattform H2BW: Wasserstoff-Bedarfskampagne

Regierungserklärung durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 29. Juni 2023: „Wasserstoffland Baden-Württemberg – Arbeitsplätze schaffen, Versorgung sichern, Klima schützen“

Mediathek: Bilder zum Herunterladen

Weitere Meldungen

Generalkonsulin Laura Lamia und Innenminister Thomas Strobl
Internationale Zusammenarbeit

Italien und Baden-Württemberg verstärken Sicherheits-Zusammenarbeit

Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht bei einem Interview.
Ukraine-Krieg

„Die Ukraine verteidigt unsere gemeinsame europäische Freiheit“

Eine Frau steckt ihren Stimmzettel für die Bundestagswahl in einem Wahllokal in eine Wahlurne.
Bundestagswahl 2025

Vorläufiges amtliches Ergebnis auf Landesebene

Studierende sitzen in der Universität bei der Erstsemester-Begrüßung in einem Hörsaal.
Hochschulen

Erneut erfolgreichstes Land im Professorinnenprogramm

Florian Hassler
Europa

Konstituierende Plenartagung des Ausschusses der Regionen

Remstaler Powerfrauen
Ländlicher Raum

Maßgeschneiderte Förderungen für Frauen im Ländlichen Raum

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
Wasserstoff

Land fördert regionale Erzeugung von Wasserstoff

Kunst und Kultur

Neuester CO2-Kulturrechner ab sofort nutzbar

Zentrales Prozessgebäude Freiburg Gebäudeansicht von Außen
Justiz

Übergabe eines zentralen Prozessgebäudes in Freiburg

Schüler betreten den Eingang einer Schule.
Steuern

Keine Umsatzsteuerpflicht für Schülerfirmen

Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg in Aulendorf hockt im Stall von neben mehreren Kühen.
Weiterbildung

Land und Ostalbkreis starten Landwirtschaft 4.0

Gesprächsrunde mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne rechts) und Kultusministerin Theresa Schopper (vorne links)
Schulbesuch

Mehr Demokratiebildung und praxisnahe Berufsorientierung

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehr

Baubeginn der Neckarbrücke

Logo Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg 2025
Nachhaltiges Wirtschaften

Umwelttechnikpreis 2025 ausgeschrieben

FOCUS OPEN 2025
Designpreis

Internationaler Designpreis FOCUS OPEN 2025 ausgeschrieben