Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)

Zugausfälle und zu geringe Kapazitäten auf der Breisgau-S-Bahn werden durch ein Drei-Stufen-Konzept schrittweise verringert. Mit Ersatzfahrzeugen, mittelfristig zusätzlichen Fahrzeugen und langfristig einer gänzlich neuen Fahrzeugflotte wird der Betrieb bei der Breisgau-S-Bahn stabilisiert und künftig ganz neu aufgestellt werden.

DB Regio hat mit dem Land und dem Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) in der gemeinsamen Zukunftskommission eine kurz-, mittel- und langfristige Strategie für einen zuverlässigen Fahrzeugeinsatz auf der Breisgau-S-Bahn vereinbart. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte anlässlich der Kommissionssitzung am 16. April 2024: „Nur wenn die Qualität stimmt, ist der Zugverkehr für die Fahrgäste auch attraktiv. Es nervt mich genauso wie die Fahrgäste, dass Züge ausfallen oder mit zu wenig Sitzplätzen unterwegs sind.“ Er fügte hinzu: „Die vorhandenen Fahrzeuge müssen wieder fahren und nicht auf Abstellgleisen zwischen Offenburg und Basel geparkt werden, weil vor der Werkstatt kein Platz mehr ist.“

Seit Monaten weisen die Fahrzeuge auf den von DB Regio betriebenen Strecken von Breisach/Endingen nach Villingen/Seebrugg einen erhöhten Verschleiß bei den Radsätzen auf. Deshalb hat die Werkstatt in Freiburg mit einem erhöhten Instandhaltungsaufwand zu kämpfen. Hersteller und DB Regio analysieren gemeinsam den erhöhten Radverschleiß. 

Land und Deutsche Bahn stellten dazu ein Drei-Stufen-Konzept zum Fahrzeugeinsatz bei der Breisgau-S-Bahn vor.

Stufe 1: Kurzfristiger Einsatz von Ersatzfahrzeugen aus anderen Regionen

In der ersten Stufe setzt DB Regio in Abstimmung mit dem Land bereits Ersatzfahrzeuge aus Baden-Württemberg ein. So fährt ein fünfteiliges Fahrzeug aus dem Raum Karlsruhe zwischen Freiburg und Villingen und ein weiteres Fahrzeug aus dem Ammertal pendelt zwischen Seebrugg und Titisee. Ab Anfang Mai pendeln von der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) angemietete Dieseltriebwagen zwischen Endingen und Gottenheim. Das hat zur Folge, dass die Fahrgäste auf dem Weg nach Freiburg für eine befristete Zeit in Gottenheim umsteigen müssen. Dadurch wird es möglich, dass die Züge auf der Hauptlinie mit verbesserter Kapazität verkehren können. Ziel von DB Regio ist es, den Instandhaltungsstau weiter abzubauen und möglichst schnell, spätestens aber zum Ende der Sommerferien wieder die gesamte Flotte der Breisgau-S-Bahn im Einsatz zu haben und die bestellten Kapazitäten anzubieten.

Minister Hermann betonte: „Es ist richtig und wichtig, dass DB Regio nun alles daransetzt, die vom Land bestellten Züge auch auf die Schiene zu bringen. Daher müssen Fahrzeuge notfalls von außerhalb in das Netz genommen werden.“

Stufe 2: Mittelfristige Stabilisierung durch weitere Ersatzfahrzeuge

Von Anfang 2026 an ist geplant, auf der Breisgau-S-Bahn Ost-West mit weiteren Ersatzfahrzeugen den Betrieb zu stabilisieren und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Die zusätzlichen Züge werden statt der Bestandsflotte auf der langen Linie zwischen Freiburg und Villingen eingesetzt werden. Dadurch können die Kapazitäten im Kernraum Freiburg aufgestockt werden. Der Verkehrsminister erklärte: „Mit dieser Kapazitätsausweitung wollen wir auch der erfreulicherweise gestiegenen Nachfrage von circa 15 Prozent infolge des Deutschlandtickets Rechnung tragen.“

Stufe 3: Neufahrzeuge ab 2032 – auch für den grenzüberschreitenden Verkehr

Mit dem Auslaufen des Verkehrsvertrags der Breisgau-S-Bahn Ost-West im Juni 2032 werden anschließend in diesem Netz neue Fahrzeuge aus der sogenannten Plattformausschreibung des Landes zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um neu zu beschaffende elektrische- und auch batterieelektrische Triebwagen, die auch für den Einsatz nach Frankreich tauglich gemacht werden können. Damit könnte Mulhouse aber auch Colmar in das S-Bahn-Netz integriert werden.

Von einer Nachbestellung baugleicher Fahrzeuge der heutigen Flotte wird abgesehen, weil diese frühestens von 2028 an zur Verfügung stehen könnten. Damit wären aber die Probleme der Fahrgäste aktuell nicht zu lösen. Gleichzeitig stehen sie einer Netzausweitung unter anderem nach Frankreich entgegen. Mit den neuen Fahrzeugen wird dies dagegen leichter möglich sein.

Weitere Stimmen

Weitere Meldungen

Blick in den Tagungsraum anlässlich der Sitzung der Europaministerkonferenz in der Landesvertretung in Brüssel
Europaministerkonferenz

Außenhandel der EU stärken und Regulierungen vereinfachen

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern

Richter im Landgericht Stuttgart
Justiz

Neues KI-Tool für die Justiz

Eine junge Frau mit gelbem Pullover hält ein Smartphone in der Hand.
Digitalisierung

Ausweis auf dem Handy ab 2. Januar 2027

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Wirtschaft

Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Die Schüler Johannes (l.) und Felix (r.), ein Junge mit Down-Syndrom, sitzen in der Gemeinschaftsschule Gebhardschule in Konstanz an einem Klassentisch beim Malen. (Foto: © dpa)
Inklusion

Land fördert Inklusionsprojekte für Kinder und Jugendliche

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Baden-Württemberg erneuert Pakt für Integration

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie 2025 verliehen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI

Logo Start-up BW
Start-up BW

WebMeister360 im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Eine Hand greift nach einem digitalen Paragrafen
Justiz

Land schließt Einführung der eAkte in der Justiz ab

Bundeskanzlerin a. D. Dr. Angela Merkel (links) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts)
Auszeichnung

Große Staufermedaille in Gold an frühere Bundeskanzlerin

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Dezember 2025

Ein Mitarbeiter geht durch einen Büroraum.
Innovation

Neue Landesgesellschaft soll Start-ups stärken