Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger an baden-württembergischen Hochschulen ist im Wintersemester 2022/23 zum ersten Mal nach fünf Jahren wieder angestiegen. In den Ingenieurwissenschaften fällt der Zuwachs sogar höher aus als in vielen anderen Fächergruppen.
An den baden-württembergischen Hochschulen ist die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im Wintersemester 2022/23 gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen. In den Ingenieurwissenschaften fällt der Zuwachs gemäß den jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamts sogar höher aus als in vielen anderen Fächergruppen. Besonders erfreulich ist der starke Aufwuchs an jungen Frauen, die ein ingenieurwissenschaftliches Studium aufgenommen haben.
Aufwuchs reicht nicht, um Fachkräftebedarf zu decken
„Die aktuellen Studierendenzahlen zeigen: Mit ihren Maßnahmen, junge Menschen für ein MINT-Studium zu gewinnen, sind unsere Hochschulen auf dem richtigen Weg. Der jetzt erzielte Aufwuchs wird jedoch nicht ausreichen, um den Fachkräftebedarf im Land zu decken. Wir benötigen dringend mehr Ingenieurinnen und Informatiker, Naturwissenschaftlerinnen und Mathematiker, wenn wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen – von der Digitalisierung über den Klimawandel bis zur Transformation der Wirtschaft“, sagt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „Der Fachkräftemangel ist die Achillesferse Baden-Württembergs. Um dem wachsenden Bedarf an akademischen Fachkräften zu begegnen, braucht es weitere Anstrengungen, jungen Menschen die Chancen eines Studiums im Land aufzuzeigen und sie insbesondere für MINT-Fächer, aber auch für andere Bereiche wie zum Beispiel das Lehramtsstudium zu begeistern. Denn das sind Zukunftsfächer. Daran arbeiten wir gemeinsam mit den Hochschulen“, sagt Olschowski.
In diesem Sinne hat das Wissenschaftsministerium im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft ein Projektteam aus Wissenschaft und Wirtschaft eingesetzt. Ende 2022 haben diese Expertinnen und Experten einen Bericht vorgelegt, wie dem Fachkräftemangel im Land begegnet werden kann – inklusive Empfehlungen für Hochschulen, Unternehmen und das akademische Qualifizierungssystem.
Nach den aktuell vorgelegten Zahlen des Statistischen Landesamts sind im Wintersemester 2022/23 knapp 354.700 Studierende an baden-württembergischen Hochschulen eingeschrieben – darunter 56.000 „klassische“ Erstsemester, die sich erstmalig an einer deutschen Hochschule immatrikuliert haben. Demnach ist die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im Wintersemester 2022/23 um 2,9 Prozent angestiegen.