Sicherheit

Viertes CyberSicherheitsForum

4. Cybersicherheitsforum in Stuttgart im Haus der Wirtschaft am 13. April 2022

Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass Kriege heutzutage auch über das Netz geführt werden. Das vierte CyberSicherheitsForum nahm daher das Thema digitale Souveränität in den Blick. Zudem wurde im Rahmen der Veranstaltung der Sicherheitspreis 2022 verliehen.

„Der Krieg in der Ukraine zeigt uns ganz unmissverständlich und schonungslos: Kriege werden heute auch über das Netz geführt. Cyberangriffe, Propaganda und Desinformation sind Teil dieses Kriegs. Dagegen müssen wir uns wappnen und das heißt: Wir müssen künftig nicht nur für die territoriale Souveränität, sondern auch für die digitale Souveränität Sorge tragen. Genau damit beschäftigen wir uns beim diesjährigen Cybersicherheitsforum, denn der wichtigste Baustein bei Cybersicherheit ist die Prävention”, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl beim vierten CyberSicherheitsForum „Souverän. Sicher“ in Stuttgart.

„Die Corona-Pandemie war ein Booster für die Digitalisierung. Der Krieg in der Ukraine ein Brandbeschleuniger auch im Netz. Sicherheit, Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit in der digitalen Welt, kurz: Die digitale Souveränität ist gerade jetzt auch eines der zentralen Themen und steht im Zentrum unseres vierten CyberSicherheitsForums”, sagte Minister Thomas Strobl. Nur mit vereinten Kräften aus Staat, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft sei es möglich, eine digitale Unabhängigkeit herzustellen. Dazu müsse unser Land seine technologischen Kernkompetenzen bündeln und weiterentwickeln, so Minister Thomas Strobl.

Cybersicherheit essenziell für Wirtschaft

Der Visionär der Künstlichen Intelligenz (KI) Hans-Christian Boos, der sonst der Bundesregierung bei Digitalisierungsfragen zur Seite steht, beschrieb in seiner Keynote Baden-Württemberg als Standort mit idealen Voraussetzungen, um die digitale Souveränität weiter stärken zu können: „Gerade im Licht der aktuellen globalen Situation spielt die Souveränität – sowohl im Können, also auch im unabhängig Sein – eine zentrale Rolle. Sich gegenseitig vorwärtstreibende Technologien wie Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit sind essenziell für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit unseres Landes und ganz Europas. Darum sind Netzwerke, wie wir sie hier knüpfen die Lebensader unserer digitalen Zukunft.”

Prof. Dr. Irene Bertschek, die als Mitglied der Expertenkommission Forschung und Innovation auch die Bundesregierung zu technologischer und digitaler Souveränität berät, sieht die Cybersicherheit als wesentliches Element der digitalen Souveränität. Sie gab den Teilnehmenden des CyberSicherheitsForums Einblicke in ihre Forschungsarbeit und einen Ausblick darauf, wie wir unsere digitale Souveränität stärken können. „Für mehr digitale Souveränität müssen deutsche und europäische Unternehmen Herstellungs- und Entwicklungskompetenzen auf- und ausbauen. Gleichzeitig gilt es die digitalen Kompetenzen, auch im Umgang mit der Cybersicherheit und mit Daten, in der akademischen Bildung sowie in der Aus- und Weiterbildung zu stärken. Ein kontinuierliches Monitoring sollte die Fortschritte in diesen Bereichen verfolgen”, so Prof. Dr. Irene Bertschek.

Neben Diskussionsrunden und Vorträgen rund um das Thema Digitale Souveränität gab es auch konkrete Anleitungen und Workshops für die Praxis: Wie Unternehmen unmittelbar nach einem Cyberangriff souverän die Chaos-Phase überwinden können, das zeigte etwa Incident Manager Tobias Müller exklusiv in seinem Workshop.

Verleihung des Sicherheitspreises 2022

Im Rahmen des vierten CyberSicherheitsForums verlieh der Innenminister gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut auch den Sicherheitspreis Baden-Württemberg. Besonders beeindruckend ist die Geschichte des diesjährigen Gewinners, der Pilz GmbH & Co. KG aus Ostfildern. Noch 2019 wurde das Unternehmen selbst Opfer eines schwerwiegenden Cyberangriffs, mit dem die Daten auf Servern und Rechnern weltweit verschlüsselt wurden, um Lösegeld von dem Unternehmen zu erpressen. Als Antwort darauf startete Pilz eine gezielte, nach innen wie auch nach außen gerichtete Sensibilisierungskampagne. Diese legt den Grundstein für eine effektive und erfolgreiche Sicherheitskultur des Unternehmens, die sich besonders durch die Offenheit, mit der das Unternehmen mit dem Problem, sowohl intern als auch extern umgegangen ist, auszeichnet.

Ebenso die Zweitplatzierten: Die Porsche AG startete in Kooperation mit dem Institute for Security and Safety (ISS) der Technischen Hochschule Brandenburg das beispielgebende Zertifikatsprogramm „Cyber Security Management Professional Automotive”. Das Ziel hierbei: Wissen und Bewusstsein über Cybersicherheitsthemen in Unternehmen zu fördern und zu professionalisieren, die Cybersicherheit in der Unternehmenskultur zu verankern. Mit einer ungewöhnlichen Sensibilisierungs-Kampagne machte die EnBW Energie Baden-Württemberg ihre Mitarbeitenden auf das Thema Informationssicherheit aufmerksam. Ziel der Kampagne war es, ein Bewusstsein für Cyberangriffe durch einen fingierten Hackerangriff auf den Konzern zu schaffen, der über verschiedene Phasen mit jeweils anderem Schwerpunkt für insgesamt sechs Monate lief. Ein weiterer zweiter Preis ging an die zwei Unternehmen SVG Süd aus Stuttgart sowie smartSEC aus Wernau, die in Kooperation mit der SVG Consult aus Frankfurt a.M. für den Transport- und Logistikbereich den SVG Cyberpakt auf den Weg brachten. Damit sorgen sie für ein höheres Cybersicherheitsniveau in der Logistik- und Transportbranche.

Preis soll Unternehmen für Gefahren sensibilisieren

„Mit dem Sicherheitspreis Baden-Württemberg zeichnen wir besondere Projekte aus, die auf beispielhafte Weise die betriebliche Sicherheit und insbesondere den Schutz des Know-how zum Ziel haben. Allen Gewinnern gratulieren wir herzlich”, sagte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Ein ausgeprägtes Bewusstsein unserer Unternehmen für Sicherheitsfragen ist wichtiger denn je, um den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes zu erhalten und auszubauen. Die Bedrohung von Daten und Knowhow ist leider zu einem ständigen Begleiter in den betrieblichen Abläufen geworden. Das bekommen wir derzeit vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und einem von Experten befürchteten Anstieg von Cyberangriffen aus Russland besonders zu spüren. Dennoch wird das Thema häufig noch unterschätzt. Mit dem Sicherheitspreis sollen Unternehmen für diese Gefahren sensibilisiert und das Innovationspotenzial in diesem Bereich gefördert werden. Ich gratuliere den Preisträgern zu ihren beispielhaften Projekten und bedanke mich herzlich beim Sicherheitsforum mit all seinen engagierten Mitgliedern. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken”, so die Ministerin weiter.

Ausgelobt und vergeben wird der Preis vom Sicherheitsforum Baden-Württemberg.

Entwicklung zu einem Format

Das CyberSicherheitsForum hat sich in den letzten vier Jahren zu einem Format entwickelt, welches aus dem Fachbereich der Cybersicherheit nicht mehr weg zu denken ist. In diesem Jahr, zum ersten Mal in hybrider Form, konnten mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Präsenz im Stuttgarter Haus der Wirtschaft wie auch online dabei sein. Fragen im Chat wurden durch die Moderation direkt auf die Bühne übertragen und online hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich direkt zu vernetzen und auszutauschen. Partner der Veranstaltung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen waren das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie die drei baden-württembergischen Sicherheitsbehörden, die Cybersicherheitsagentur, das Landeskriminalamt und das Landesamt für Verfassungsschutz.

Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen: Mediathek zum vierten CyberSicherheitsForum

Weitere Meldungen

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsbündnis tagt in Stuttgart

Schlossplatz der Stadt Göppingen
  • Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Gewinner Elevator Pitch Bodensee-Oberschwaben
  • Startup BW

„Luftflug“ im Finale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“

Bauarbeiter laufen in Stuttgart an Neubauten der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) vorbei. (Foto: © dpa)
  • WOHNUNGSBAU

Soziale Wohnraumförderung stark nachgefragt

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet

Portrait von Finanzminister Danyal Bayaz
  • Bundesrat

Änderungen in der Rentenpolitik gefordert

Abbdildung eines Ausschnitts des Zertifikat audit berufundfamilie für das Staatsministerium Baden-Württemberg 2023.
  • Beruf und Familie

Staatsministerium mit audit berufundfamilie zertifiziert

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Weiterbildung

Drittes Festival der beruflichen Weiterbildung in Stuttgart

Bescheidübergabe_Förderung_von_LoRaWAN
  • Digitalisierung

Land fördert smarte digitale Städte und Gemeinden

Green Bond BW
  • Finanzmarkt

Dritter Green Bond BW hat positive Umweltwirkung