Staatssekretärin Theresa Schopper hat Elisabeth und Dr. med. Karl-Horst Marquart das Bundesverdienstkreuz überreicht und ihre wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte und im Engagement gegen AIDS gewürdigt.
„Sie haben den Zusammenhalt gestärkt und auch Vergangenes sichtbar gemacht – es ist Erinnerung und Mahnung zugleich“, resümierte Staatssekretärin Theresa Schopper das langjährige Wirken von Elisabeth und Dr. med. Karl-Horst Marquart anlässlich der Aushändigung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an das Ehepaar im Runden Saal der Villa Reitzenstein in Stuttgart. Schopper betonte vor allem die wichtige Rolle des Paares bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte und im Engagement gegen AIDS. „Sie haben mit ihrem Einsatz wahrhaftig ein kleines bisschen mehr Hoffnung in die Welt gebracht“, dankte Schopper den beiden Ausgezeichneten.
Wichtige Rolle bei der Aufarbeitung der NS-Geschichte
Als einen „herausragenden Beitrag zur Bewältigung des dunkelsten Kapitels unserer Geschichte“, bezeichnete Theresa Schopper die von Frau und Herrn Marquart 2006 ins Leben gerufene Stolperstein-Initiative in Stuttgart-Vaihingen. „Viel Zeit und Aufwand investieren die beiden in die Recherchearbeit in Archiven, Gedenkstätten und Behörden sowie in Gespräche mit Zeitzeugen. Eine sehr diffizile Tätigkeit im Verborgenen. Aber das, was am Ende alle sehen können, ja sozusagen ‚drüberstolpern‘, war es ihnen wert.“ Die Stolpersteine seien eine Mahnung, sichtbar für jeden, erklärte die Staatssekretärin: „Die Opfer des Unrechts-Regimes des Nationalsozialismus werden dadurch benannt und nehmen gar für einen Moment Platz in unserem Herzen.“
Jahrzehntelanges Engagement in und für Afrika
Auch in und für Afrika engagierte sich das Ehepaar über Jahrzehnte, etwa während der AIDS-Epidemie in Ostafrika unter anderem 1991 mit der Gründung des Vereins „Kranich – AIDS in Afrika e.V.“. Die afrikanischen Partnerorganisationen werden mit Fachwissen, Sachmitteln und finanziellen Mitteln unterstützt. „Das Ehepaar Marquart leistet mit seiner Arbeit einen wertvollen Beitrag für ein gutes Miteinander und für die Werteerziehung in einer globalen Welt“, so die Staatssekretärin. Karl-Horst Marquart war außerdem von 1986 bis 2016 stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Dritte Welt.
Staatssekretärin Schopper nutzte außerdem die Gelegenheit, um auf die Bedeutung des Ehrenamts in Deutschland hinzuweisen: Über 40 Prozent der Deutschen seien bereit, sich ehrenamtlich einzubringen. „Dies ist neben all den anderen wichtigen Standortfaktoren ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt, der unser Land so attraktiv und lebenswert macht“, so Schopper. Elisabeth und Karl-Horst Marquart seien hierbei ein Beispiel mit weiter Strahlkraft: „Menschen wie Sie, denen die Allgemeinheit und vor allen Dingen ihre Mitmenschen – nah und fern – nicht gleichgültig sind, sind das Bindeglied unserer Gesellschaft.“