Erstklassige Wissenschaft braucht qualitativ hochwertige Promotionen. Um die Qualität von Promotionen zu sichern und einen bundesweiten Vergleich zu ermöglichen, hat die Landesrektorenkonferenz nun beschlossen, dass die Promotionsdaten künftig vollständig erfasst werden sollen.
Mit ihren Promotionsarbeiten leisten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen wesentlichen Beitrag zum Fortschritt in der Wissenschaft. Daher ist es so wichtig, dass die wissenschaftliche Qualität von Promotionen auf höchstem Niveau vorangetrieben wird. Erstklassige Promotionen benötigen die richtigen Rahmenbedingungen und gute Betreuung. Um dies zu gewährleisten, sind valide Daten zu Anzahl und Art von Promotionsverfahren von enormer Bedeutung. Die Landesrektorenkonferenz hat nun beschlossen, dass die Promotionsdaten künftig vollständig und so erfasst werden, dass auch bundesweite Vergleiche möglich sind.
„Ich freue mich, dass wir bei diesem wichtigen Thema mit allen baden-württembergischen Universitäten an einem Strang ziehen. Baden-Württemberg ist bereit, hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Bislang wurde an den Hochschulen in Baden-Württemberg wie auch in anderen Bundesländern nicht dokumentiert, wie viele Doktorandinnen und Doktoranden eine Promotion beginnen, welches Profil ihr Promotionsprojekt aufweist, wie lange sie dafür brauchen und ob sie es erfolgreich zum Abschluss bringen. Auch über die Begutachtungszeiten und die Prüfungsergebnisse konnte niemand verlässlich Auskunft geben.
Das wird sich jetzt an allen Universitäten in Baden-Württemberg grundlegend ändern. Die Landesrektorenkonferenz hat beschlossen, dass die Promotionsdaten künftig vollständig und so erfasst werden, dass auch bundesweite Vergleiche möglich sind. „Wir wollen die Promotion seitens der Universitäten künftig enger begleiten“, sagte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, der Stuttgarter Rektor Prof. Dr. Wolfram Ressel. Vor allem in den MINT-Fächern würden Promotionen immer mehr als Teil größerer Forschungsprojekte erstellt; dort würden Promotionsdaten schon seit jeher erhoben. „Bei den Einzelpromotionen gibt es aber noch Nachholbedarf, und hier setzt unsere Initiative an“, so Ressel.
„Erstklassige Wissenschaft braucht qualitativ hochwertige Promotionen. Um möglichen Fehlentwicklungen entgegensteuern und Rückschlüsse für die Zukunft ziehen zu können, brauchen wir zwingend verlässliche Daten. Unsere Hochschulen sind hier auf dem richtigen Weg“, betonte Bauer. Bundesweit vergleichbare Promotionsdaten erfordern nach Einschätzung der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin aber auch ein Engagement des Bundes, auf das die Universitäten hier ebenfalls angewiesen seien.
Eine bessere Betreuung der Doktorandinnen und Doktoranden auf der Grundlage schriftlicher Betreuungsvereinbarungen war in Baden-Württemberg bereits in dem 2014 novellierten Landeshochschulgesetz initiiert worden. Besonders gelungene Konzepte zur Qualitätsentwicklung in der Promotion wurden im vergangenen Jahr in einem Hochschulwettbewerb von Wissenschaftsministerin Bauer ausgezeichnet und durch zusätzliche Finanzmittel prämiert.