Die UNESCO hat das Biosphärengebiet Schwarzwald offiziell als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Es ist ein weiterer wichtiger Baustein für den Artenschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg. Es bringt Umweltschutz und Wirtschaft in Einklang und leistet so auch einen Mehrwert für die Wirtschaft und den Tourismus und damit für die Menschen in der Region.
Der internationale Koordinierungsrat für das UNESCO-Programm „Man and the biosphere“ hat auf seiner Tagung in Paris am 14. Juni 2017 das Biosphärengebiet Schwarzwald als zertifiziertes UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Die offizielle Urkunde soll am 8. Oktober dieses Jahres im Rahmen eines Bürgerfestes in Bernau im Schwarzwald an den baden-württembergischen Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller übergeben werden.
Untersteller sagte nach Bekanntwerden der Entscheidung: „Mit der heutigen Anerkennung haben wir einen weiteren Meilenstein auf dem Erfolgsweg des Biosphärengebiets Schwarzwald gesetzt. Gleichzeitig sind wir gegenüber Natur und Umwelt eine große Verpflichtung eingegangen. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir diese Herausforderung gut meistern werden und die gesamte Region auf vielfältige Weise von der Zertifizierung profitieren wird.“ Er erwarte einen erheblichen Mehrwert für Wirtschaft, Tourismus und Natur, erläuterte der Minister.
Einzigartige Kulturlandschaft
Auch die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zeigte sich hoch erfreut: „Die UNESCO hat bestätigt, was wir schon immer wussten: Das Biosphärengebiet Schwarzwald spielt in der weltweiten Spitzenklasse der Schutzgebiete ganz oben mit. Die internationale Auszeichnung ist die Anerkennung für das, was im Schwarzwald geleistet wurde – eine einzigartige Kulturlandschaft. Die Anerkennung ist für uns Ansporn, an der Veredelung dieser Premiummarke weiter zu arbeiten und unser wichtiges Ziel zu verwirklichen. Wir wollen wirtschaftlichen Wohlstand und Wachstum im Einklang mit der Natur realisieren.“
Die UNESCO zeichnet Gebiete als Biosphärenreservate aus, die in globalem Maßstab stellvertretend für ein einzigartiges Ökosystem oder eine bedeutsame Kulturlandschaft stehen. Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen Umweltschutz und Wirtschaft in Einklang gebracht werden sollen. Es gilt, innovative Methoden für eine nachhaltige Entwicklung auf regionaler Ebene zu erforschen, zu entwickeln und anzuwenden.
Bewahren und entwickeln
Biosphärenreservate haben drei Funktionen. Die Schutzfunktion dient der Bewahrung von Landschaften, Ökosystemfunktionen, Artenvielfalt und genetischer Vielfalt. Die Entwicklungsfunktion steht für die Förderung einer wirtschaftlichen und menschlichen Entwicklung, die soziokulturell, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ist. Logistische Unterstützung erfahren Demonstrationsprojekte, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Forschung und Umweltbeobachtung. Die UNESCO vergibt die Anerkennung nur, wenn die Bewohner eines Biosphärengebiets das Konzept der Nachhaltigkeit unterstützen.
Die UNESCO-Anerkennung wird für zehn Jahre verliehen. Während dieser Zeit wird der Zustand der Biosphärenreservate regelmäßig von einem unabhängigen Expertengremium entlang der strengen internationalen Leitlinien sowie individuell formulierter Ziele überprüft und evaluiert.
Das Biosphärengebiet
Im Sommer 2016 hatten Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, der Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald, Walter Kemkes sowie Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Landkreise Lörrach, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald den Antrag auf Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat gemeinsam mit der Stadt Freiburg und den 28 Kommunen des Biosphärengebiets Schwarzwald unterzeichnet.
Diese sind aus dem Landkreis Lörrach Aitern, Böllen, Fröhnd, Häg-Ehrsberg, Hausen im Wiesental, Kleines Wiesental, Schönau im Schwarzwald, Schönenberg, Schopfheim, Todtnau, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden, Zell im Wiesental, aus dem Landkreis Waldshut Albbruck, Bernau im Schwarzwald, Dachsberg, Häusern, Höchenschwand, Ibach, St. Blasien, Ühlingen-Birkendorf, Wehr sowie aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald Hinterzarten, Horben, Oberried und Schluchsee.