Das Land fördert überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge im Jahr 2018 mit rund zehn Millionen Euro. Damit werden die Ausbildungsqualität gesichert, die Ausbildungsbereitschaft gestärkt und die Entwicklungschancen von Jugendlichen unterstützt.
Mit rund zehn Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge in Baden-Württemberg im Jahr 2018. „Der Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften ist groß und nimmt immer weiter zu. Die betriebliche Ausbildung ist für den Fachkräftenachwuchs der Unternehmen und die Leistungskraft unserer Wirtschaft ganz entscheidend. Mit unseren Überbetrieblichen Ausbildungslehrgängen sichern wir die Ausbildungsqualität. Gerade auch vor dem Hintergrund der schnellen technologischen Entwicklung und immer komplexer werdender Ausbildungsberufe ist das ausgesprochen wichtig. Außerdem stärken wir damit die Bereitschaft vor allem kleiner und mittlerer Betriebe auszubilden und geben Jugendliche Entwicklungschancen“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Vor allem kleine und mittlere Betriebe profitieren
Für über 8.100 Lehrgänge in rund 100 Bildungseinrichtungen erhalten Wirtschaftsorganisationen eine Förderung. Unterrichtet werden dort über 87.000 Auszubildende in den Schwerpunkten Handwerk und Bauwirtschaft. „Die Auszubildenden lernen hier die Ausbildungsinhalte, die der jeweilige Ausbildungsbetrieb aufgrund seiner Größe oder Spezialisierung nicht vermitteln kann. Davon profitieren vor allem kleine und mittlere Betriebe“, erklärte Hoffmeister-Kraut.
Die meisten Lehrgänge werden bei den Handwerksorganisationen des Landes durchgeführt – allein hier nehmen über 61.300 Auszubildende an 6.000 Lehrgängen teil. Das Handwerk steht für eine anspruchsvolle Ausbildung. Dies gilt umso mehr, da die Anforderungen in Ausbildung und Betrieb im Hinblick auf Digitalisierung sowie Beratung und Service steigen.
Allein im Handwerk werden über 130 Ausbildungsberufe angeboten wie beispielsweise:
- Augenoptikerin und Augenoptiker
- Chirurgiemechanikerin und Chirurgiemechaniker
- Elektronikerin und Elektroniker
- Hörakustikerin und Hörakustiker
- Anlagenmechanikerin und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
- Zweiradmechatronikerin und Zweiradmechatroniker
Auch die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg zählt mit 1.500 Lehrgängen für über 20.500 Auszubildende zu den großen Trägern der überbetrieblichen Ausbildung. Dazu gehören sowohl große Bauunternehmen als auch kleine und mittelständische Handwerksbetriebe aus den Bereichen Hoch-, Tief-, Straßen- sowie Ausbau. Die überbetrieblichen Lehrgänge erfolgen an den Bildungszentren der Bauwirtschaft in Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung. Dort erwarten die künftigen Fachkräfte am Bau optimale Voraussetzungen, um die vielfältigen Fertigkeiten für den künftigen Beruf zu erlernen – moderne Techniken, neueste Arbeitsmethoden und aktuelle Anwendungsverfahren.
Es gibt 20 verschiedene Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft, beispielsweise:
- Ausbaufacharbeiterin und Ausbaufacharbeiter
- Zimmererin und Zimmerer
- Straßenbauerin und Straßenbauer
- Beton- und Stahlbetonbauerin und Beton- und Stahlbetonbauer
- Baugeräteführerin und Baugeräteführer
- Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin und Schallschutzisolierer.
Die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg führen für 5.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer überbetriebliche Lehrgänge durch. Dazu zählen vielfältige Berufe wie:
- Mechatronikerin und Mechatroniker
- Industriemechanikerin und Industriemechaniker
- Kauffrau und Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung,
- Medienkauffrau und Medienkaufmann Digital und Print,
- IT-System-Elektronikerin und IT-System-Elektroniker
- Baustoffprüferin und Baustoffprüfer
Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge
Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge werden in Baden-Württemberg in 100 Bildungszentren der Wirtschaftsorganisationen angeboten und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit jährlich rund zehn Millionen Euro gefördert. Von den etwa 190.000 Auszubildenden nehmen jedes Jahr rund 50 Prozent an überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgängen teil. Die Inhalte der Lehrgänge werden fortlaufend an neue Berufsbilder und technische Entwicklungen angepasst und vermitteln Ausbildungsinhalte die beispielsweise in kleinen oder spezialisierten Betrieben nicht vermittelt werden können. Dadurch werden vor allem kleine und mittlere Betriebe in die Lage versetzt, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Lehrgänge sind ergänzender Bestandteil der betrieblichen Ausbildung und garantieren ein hohes Niveau der immer komplexer werdenden Ausbildung.
Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge: Übersicht Bewilligungen 2018 (PDF)