Schiene

Qualitätsoffensive auf der Schiene im Nahverkehr

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine S-Bahn der Deutschen-Bahn fährt Richtung Stuttgart. (Bild: © picture alliance/Tom Weller/dpa)

Mit dem „Aktionsplan Qualität im Schienenpersonennahverkehr“ will das Land die Qualität des Nahverkehrs auf der Schiene deutlich erhöhen. Der Aktionsplan ist auf mehrere Jahre angelegt und beinhaltet ein Bündel verschiedener Maßnahmen.

Zur Vorstellung des „Aktionsplans Qualität im Schienenpersonennahverkehr“ (PDF) sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am 25. September 2023 in Stuttgart: „Wenn wir zum Umsteigen einladen, müssen die Züge pünktlich und zuverlässig fahren. Und sie müssen sauber und attraktiv sein. Mit Zugsausfällen, Verspätungen und verpassten Anschlüssen wird die Mobilitätswende nicht gelingen. Wir gehen deshalb jetzt in die Offensive – für mehr Qualität im schienengebundenen Nahverkehr und gegen den Verspätungsfrust. Die Zwanzigerjahre sollen Jahre der Qualitätsverbesserung werden.“ 

Der Aktionsplan ist auf mehrere Jahre angelegt und beinhaltet ein Bündel verschiedener Maßnahmen, um die Qualität des Schienennahverkehrs zu verbessern. Ab Oktober soll ein professioneller „Qualitätsanwalt“ für die Fahrgäste, angedockt bei der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), für Besserungen sorgen.

Schienennahverkehr vor großen Herausforderung

Viele Probleme und neue Aufgaben stellen den Schienennahverkehr vor große Herausforderungen. Die veraltete Infrastruktur, Störungen und Baustellen sowie fehlendes Personal müssen besser kommuniziert und gemanagt werden. Der ambitionierte Ausbau des Angebotes und die günstigen Tickets haben die Grenzen des derzeitigen Schienensystems aufgezeigt: die Zeitpuffer schrumpfen und die Störanfälligkeit steigt.

Minister Hermann machte deutlich: „Wenn man zu spät ankommt, den Anschluss oder einen Termin verpasst, dann ärgert das einen. Passiert das öfter, nimmt man das eigene Auto. Genau das müssen wir vermeiden. Die Züge müssen wieder so zuverlässig fahren, wie früher, als es hieß: pünktlich wie die Eisenbahn. Nur so lassen sich neue Fahrgäste, die beispielsweise mit dem Deutschlandticket gewonnen wurden, auch auf Dauer halten.“

Ein Bündel von Maßnahmen

Als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) setzt das Land in einem Aktionsplan an mehreren Punkten mit konkreten Maßnahmen an.

So rangiert beim Erstellen der Fahrpläne künftig die Zuverlässigkeit von Verbindungen und Anschlüssen grundsätzlich vor der maximalen Zeitersparnis. Konkret kann das heißen, dass eine Verbindung gemäß Regelfahrplan dann vielleicht ein paar Minuten länger als vorher dauert. Dafür werden die Anschlüsse erreicht. „Umsteigen soll kein Glücksrennen mehr sein“, so Minister Hermann.

Vertragsstrafen werden neu gewichtet

Auch Verkehrsverträge des Landes mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) werden überarbeitet. Ziel ist es unter anderem, Strafen für nicht erfüllte vereinbarte Leistungen neu zu gewichten: Sind Versäumnisse wie Zugausfälle und Unpünktlichkeit vom Unternehmen selbst verschuldet, fallen die Vertragsstrafen höher aus, bei fremdverschuldeten Qualitätsproblemen im Gegenzug geringer. Auf diese Weise soll ein gezielter Qualitätsanreiz für die Unternehmen gesetzt werden.

Gleich mit mehreren Maßnahmen unterstützt das Land die Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften, und zwar organisatorisch, kommunikativ oder auch finanziell. Hierfür wird eine Allianz zur Gewinnung von Fachkräften mit der Branche gebildet.

Ein „Qualitätsanwalt“ begleitet die Umsetzung

Die Umsetzung der SPNV-Maßnahmen begleitet von Oktober an ein „Qualitätsanwalt“. Für diese Aufgabe konnte mit Matthias Lieb ein ausgewiesener Experte gewonnen werden, der sich in einem offenen Auswahlprozess durchgesetzt hat und sich bereits seit Längerem in verschiedenen Funktionen für Fahrgastinteressen stark macht. Der „Qualitätsanwalt“ hat vor allem die Interessen der SPNV-Fahrgäste im Blick und setzt sich unter anderem für eine bessere Kommunikation ein. Er ist Qualitätsbotschafter und Ansprechpartner bei Problemen.

Schrittweise soll jede Region beziehungsweise jeder Verkehrsvertrag von einem Qualitätsmanager betreut werden, der die Qualität eng überwacht und sich um Schwachstellen kümmert. Auch werden nebenamtliche Qualitätsscouts in den Zügen unterwegs sein, um strukturelle Qualitätsmängel zu identifizieren und diese zu melden.

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Ein Radfahrer fährt auf einem Fahrrad-Schutzstreifen.
Radverkehr

Radunterführung an der B 27 fertiggestellt

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
Fußverkehr

Landesprogramm MOVERS kürt Schulwegprofis 2024

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Bus unterwegs auf einer Landstraße.
Nahverkehr

Neuer Regiobus zwischen Herrenberg und Calw

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Getreide
Landwirtschaft

Auszahlungen des Gemeinsamen Antrags 2024 laufen an

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Land fördert weitere Flurneuordnungen

Weihnachtsbaum-Anbau
Verbraucherschutz

Weihnachtsbäume aus dem Land sehr beliebt