Anlässlich der Vorstellung der internationalen Bildungsstudie PISA betont Kultusministerin Susanne Eisenmann die Bedeutung konsequenter Sprachförderung. Mit dem Pakt für gute Bildung und Betreuung investiert das Land massiv in die Qualität der frühkindlichen Bildung.
Deutschland liegt bei der PISA-Studie weiterhin stabil über dem Durchschnitt der OECD-Staaten. „Diese Entwicklung zeigt, dass wir erhebliche Verbesserungen beim Bildungserfolg von Kindern mit Zuwanderungshintergrund erreicht haben und dass es den Schulen gelingt, trotz der gestiegenen Heterogenität in den Klassen weiterhin gute Ergebnisse zu erzielen. Das ist erfreulich, wenngleich wir weiterhin Handlungsbedarf haben“, betont Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Es komme mehr denn je auf eine konsequente Sprachförderung von Anfang an.
Bessere Startchancen durch gute Deutschkenntnisse
„Gute Deutschkenntnisse sind entscheidend dafür, dass Kinder mit Zuwanderungshintergrund erfolgreich sind, auch in Mathematik oder in den naturwissenschaftlichen Fächern. Aus diesem Grund investieren wir mit dem Pakt für gute Bildung und Betreuung massiv in die Qualität der frühkindlichen Bildung – für mehr Fachkräfte und eine intensivere Förderung für alle Kinder“, erläutert Eisenmann. Diese Maßnahmen sollen die Startchancen von allen Kindern verbessern.
An den Grundschulen setzen sich diese Bemühungen dann fort; dort steht die Förderung der Schlüsselqualifikationen Lesen, Schreiben, Rechnen im Mittelpunkt. Die Grundschulen haben vier zusätzliche Schulstunden für Deutsch und Mathematik sowie vier Poolstunden erhalten, die ebenfalls vorrangig für die Förderung in Deutsch und Mathematik eingesetzt werden.
Gezielte Förderung von leistungsschwachen Schülern
„Fast jede wissenschaftliche Bildungsstudie der vergangenen Jahre zeigt, wie wichtig diese Basiskompetenzen sind. Die Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler ist eine zentrale Herausforderung für unser Schulsystem. Mit mehr Stunden für Deutsch und Mathematik an den Grundschulen, mit mehr Poolstunden für die Realschulen auch zur Förderung leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler, mit den Programmen ‚Lesen macht stark‘ und ‚Mathe macht stark‘ haben wir bereits zahlreiche Maßnahmen angestoßen“, erklärt Kultusministerin Eisenmann.
Die Ministerin weist zudem darauf hin, dass das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) derzeit an einem Konzept arbeite, welches auf die Förderung der Basiskompetenzen von leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern abziele. Dafür sollen Lehrkräfte entsprechend qualifiziert werden. „Die Lesefähigkeit und das Textverständnis sind dabei im Fokus. Und das sind Fähigkeiten, die bei der aktuellen PISA-Studie nicht ohne Grund im Mittelpunkt standen – diese Fähigkeiten sind insbesondere auch im Zeitalter der digitalen Medien von elementarer Bedeutung“, sagt die Kultusministerin.
Spitzenleistungen von Schülern ermöglichen
Neben der Förderung von leistungsschwachen Schülerinnen und Schülern ist die Förderung von besonders leistungsstarken und hochbegabten Schülerinnen und Schülern von ganz entscheidender Bedeutung. „Wir müssen gezielt leistungsfähige Schülerinnen und Schüler entdecken und fördern. Denn es gilt, auch im internationalen Wettbewerb wieder aufzuholen und in Spitzenpositionen aufzurücken. Dieser Herausforderung muss unser besonderes Augenmerk gelten“, betont Eisenmann. Wichtig sei hier die Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“, die die bestehende Hochbegabtenförderung des Landes um das erfolgreiche Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd sowie die Hochbegabtenzüge an Gymnasien im Land stärke.
Darüber hinaus ermögliche das Land mit der neuen gymnasialen Oberstufe, die den Stellenwert der Mathematik und der Naturwissenschaften unterstreicht und wieder zusätzliche Profilbildungen ermöglicht, wieder stärkere Spitzenleistungen insbesondere in den MINT-Fächern. Zudem entstehe in Bad Saulgau ein MINT-Gymnasium mit Internat, an dem Spitzenbegabungen besonders gefördert werden sollen.