Zum Abschluss der 67. Nobelpreisträgertagung hat das Land Baden-Württemberg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung zu einer Schifffahrt auf dem Bodensee eingeladen. Dabei präsentierten sich baden-württembergische Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen.
„Baden-Württemberg ist ein ausgewiesener Spitzenstandort für Wissenschaft und Forschung. Die Unterstützung in diesem Bereich ist zugleich der Schlüssel für den Erfolg des Landes – als eine der innovationsstärksten Regionen Europas. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung zeigen: Der Südwesten bietet internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervorragende Voraussetzungen für ihre Arbeit. Was Sie auf diesem Schiff sehen, ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, welche Möglichkeiten Forscherinnen und Forscher in Baden-Württemberg erwartet“, sagte Ministerialdirektor Ulrich Steinbach, Amtschef des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, anlässlich der Nobelpreisträger-Schifffahrt auf dem Bodensee. Steinbach begleitete die internationalen Gäste auf der Überfahrt von Lindau zur Insel Mainau, wo die offizielle Abschlussveranstaltung der Lindauer Nobelpreisträgertagung stattfand.
Schaufenster für den Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg
An der Abschlussfahrt zur Insel Mainau unter dem Motto „Your first step to Stockholm: Baden-Württemberg“ nahmen insgesamt 13 Nobelpreisträgerinnen und -träger und rund 420 internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus 78 Nationen teil. Die Nobelpreisträgerfahrt bot den internationalen Gästen der Tagung vielfältige Möglichkeiten, sich über den Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg zu informieren. Auf der „MS Sonnenkönigin“ präsentierten baden-württembergische Hochschulen und Forschungszentren aktuelle Arbeiten und Ergebnisse aus dem Bereich der Chemie. Steinbach: „Die diesjährige Nobelpreisträgertagung lenkt den Blick auf die Erfolge der Chemie und auf eine leistungskräftige Forschungslandschaft an den Hochschulen und Forschungsinstituten des Landes.“
An der Ausstellung waren die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Konstanz, Stuttgart, Tübingen und Ulm sowie das KIT, die Internationale Bodenseekonferenz und die Internationale Bodensee Hochschule sowie die Fraunhofer-Institute für Chemische Technologie und Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, das Heidelberger Institut für Theoretische Studien und das Helmholtz-Institut Ulm für elektrochemische Energiespeicherung beteiligt.
„Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr sechs Wissenschaftlerinnen des Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramms für Frauen auf unserem Schiff begrüßen dürfen. Wir wollen den Anteil der Professorinnen an den Hochschulen signifikant steigern und zugleich den Wettbewerb um die besten Köpfe in Wissenschaft und Forschung stärken“, so Steinbach.
Ein besonderes Erlebnis war der Abschlusstag der Nobelpreisträgertagung auch für die Landessiegerinnen und -sieger im Wettbewerb „Jugend forscht“, die ebenfalls mit an Bord waren und mit den Großen ihres Fachs ins Gespräch kommen konnten.
Podiumsdiskussion „Ethics in Science“
Auf der Insel Mainau, dem Sitz der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen, stand zum Abschluss die Podiumsdiskussion zum Thema „Ethik in der Wissenschaft“ auf dem Programm. Zu den Diskutanten gehörten der Nobelpreisträger Martin Chalfie, der Chemieprofessor Jeffrey D. Kovac (Universität Tennessee), die Nachwuchswissenschaftler Michael Lerch (Universität Groningen) und Karen Stroobants (Universität Cambridge) sowie Ahmet Üzümcü, der Generaldirektor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Den Haag (OPCW). Üzümcü hatte 2013 den Friedensnobelpreis für die OPCW entgegengenommen. „Ethik ist zentral für Wissenschaft und Forschung - gerade in einer Zeit, in der wissenschaftliche Erkenntnisse als ‚unwahr‘ deklariert werden. Wir brauchen die Erkenntnisse der Wissenschaft, ihre Fakten, ihre Argumente und ihre Kritik, um uns der Zukunft zuzuwenden und um die Aufgaben, die vor uns liegen, mutig und zuversichtlich angehen zu können. Wissenschaft ist die Zukunft einer Gesellschaft“, betonte Steinbach.
Die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden im Hof von Schloss Mainau durch die Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau, Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg und Ministerialdirektor Ulrich Steinbach verabschiedet.
„Forschung, Entwicklung und Innovation leben vom internationalen Austausch. Im Rahmen der Nobelpreisträgertagung erhalten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die einzigartige Möglichkeit, sich mit Nobelpreisträgerinnen und -trägern auszutauschen - über wissenschaftliche Themen, aber auch über gesellschaftliche und politische Themen. Diese Veranstaltung setzt so wichtige Impulse für den gesellschaftlichen Diskurs“, so Steinbach abschließend.
Chance für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Im Anschluss an die Tagung erhalten 20 internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Möglichkeit, Universitäten und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg kennenzulernen. Baden-Württemberg International, das Kompetenzzentrum des Landes zur Internationalisierung von Wirtschaft, lädt zum siebentätigen „Post Conference Programme“ ein, das aus Projektmitteln des Wissenschaftsministeriums finanziert wird.
Weitere Informationen
Die 1951 gegründeten Lindauer Nobelpreisträgertagungen bringen jedes Jahr Nobelpreisträgerinnen und -träger und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Austausch zusammen. Organisiert wird die Tagung vom Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau und der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen mit Sitz auf der Insel Mainau. Das Land Baden-Württemberg lädt die Gäste der Nobelpreisträgertagungen zum Abschluss der Veranstaltung traditionell zu einer Schifffahrt über den Bodensee zur Insel Mainau ein.