Ein neu gegründetes landesweites Kompetenzzentrum zur Quartiersentwicklung berät künftig Kommunen und Interessierte in Baden-Württemberg. Dadruch entsteht eine gemeinsame Beratungskultur auf Landesebene.
Das neu gegründete Gemeinsame Kommunale Kompetenzzentrum Quartiersentwicklung (GKZ.QE) von Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag richtet sich ab sofort an alle Kommunen und Interessierte in Baden-Württemberg, die Fragen und Beratungsbedarf zur alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung haben.
„Diese vom Land geförderte Anlaufstelle ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung unserer Strategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. „Damit können sich alle Kommunen kompetent, schnell und unkompliziert zu Fragen in ihrem Quartier beraten lassen. Mit den Kommunalen Landesverbänden haben wir genau die richtigen Partner gefunden, um dieses Thema in die Fläche zu tragen“, so Lucha weiter. „Für uns ist die Kommune der Motor im Sozialraum, der die Verantwortung für den Quartiersprozess und die Vernetzung lokaler Akteure und bürgerschaftlicher Initiativen hat.“
Gemeinsame Beratungsstruktur auf Landesebene
„Die Idee des Gemeinsamen Kommunalen Kompetenzzentrums ist aus dem Quartierswettbewerb 2017 entstanden. Unsere erfolgreiche partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kommunalen Landesverbänden findet hier nun ihre gelungene Fortsetzung. Ich finde es besonders gut, dass alle Kommunalen Landesverbände eine gemeinsame Beratungsstruktur aufbauen. Mit dieser Vernetzung auf Landesebene wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen“, betonte Staatssekretärin Bärbl Mielich.
„Ich bin davon überzeugt, dass Quartiersentwicklung die Chance eröffnet, das Zusammenleben der Generationen und das Leben im Alter neu zu gestalten“, so die Staatssekretärin weiter. Mielich: „Genau das ist für mich die Voraussetzung, um den Wunsch vieler älterer Menschen zu erfüllen, so lange und selbstbestimmt wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu dürfen.“
Koordination und Aufgaben
Die Koordination des neuen Gemeinsamen Kommunalen Kompetenzzentrums Quartiersentwicklung liegt beim Städtetag Baden-Württemberg. Es gibt bislang kein Angebot dieser Art für die Städte, Gemeinden und Landkreise in Baden-Württemberg.
Die Kommunen können professionelle Beratung und Begleitung beim Konzipieren und bei der Durchführung ihrer Vorhaben zur Quartiersentwicklung abrufen. Mit dem konsequenten Aufbau geeigneter Strukturen intensivieren Städte-, Gemeinde- und Landkreistag die stetige Vernetzung und fördern das interdisziplinäre Zusammenarbeiten.
Gemeinsames Engagement von Städte-, Gemeinde- und Landkreistag
„Für viele Städte ist die inklusive Quartiersentwicklung ein zentrales Anliegen und Zukunftsthema der kommenden Jahre. Sie macht die Megatrends Globalisierung, Digitalisierung und Urbanisierung für die Menschen konkret gestaltbar“, so Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags. „Im Mittelpunkt steht die Frage nach übergreifenden Bedürfnissen, nach Lebensqualität und Alltagstauglichkeit für ganz unterschiedliche Menschen. Für eine funktionierende Gesellschaft brauchen wir ein Miteinander aller Akteure“, begründet Heute-Bluhm das Engagement des Städtetags.
„Städte und Gemeinden sind prädestiniert dafür, die Quartiersentwicklungen federführend zu gestalten. Die kommunale Ebene weiß nämlich wie keine andere, was die Bürgerinnen und Bürger vor Ort brauchen und wie diese Vorstellungen in die Realität umgesetzt werden können“, sagte der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Roger Kehle. „Der Gemeindetag freut sich darauf, gemeinsam mit dem Städte- und Landkreistag die Kommunen dabei zu beraten, solche Prozesse vor Ort erfolgreich umzusetzen. Damit tragen wir gemeinsam zum Gelingen des gesellschaftlichen Zusammenlebens vor Ort bei.“
Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Baden-Württemberg, Dr. Alexis von Komorowski, ergänzte: „Die vor uns liegenden Herausforderungen müssen wir zuallererst dort gestalten, wo sie am spürbarsten sind: Vor Ort in den Kommunen muss es in einer Koproduktion gelingen, das Zusammenleben der Menschen zukunftsfähig und lebenswert zu gestalten – die Landkreise werden sich daran mit ihren übergreifenden Kompetenzen engagiert beteiligen.“