Der Biologe Dr. Martin Husemann wird ab 1. September 2023 neuer Leiter des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe. Er tritt dort die Nachfolge von Prof. Dr. Norbert Lenz an.
Der Biologe und Insektenexperte Dr. Martin Husemann übernimmt zum 1. September 2023 die wissenschaftliche Leitung des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe. Dr. Martin Husemann wechselt vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und von der Universität Hamburg nach Karlsruhe. Er tritt dort die Nachfolge von Prof. Dr. Norbert Lenz an.
„Mit Dr. Martin Husemann konnten wir einen wissenschaftlich bestens ausgewiesenen und in Vermittlung von Wissen über Natur und Umwelt sehr engagierten neuen Direktor für das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe gewinnen. Das Karlsruher Naturkundemuseum verfügt über herausragende Sammlungen und ist in der Bevölkerung aufgrund seiner attraktiven Ausstellungen äußerst beliebt. Dr. Martin Husemann bringt die Erfahrung und Kompetenz mit, die für die Leitung dieses gut aufgestellten naturwissenschaftlichen Forschungsmuseums erforderlich sind“, sagte Staatssekretär Arne Braun. „In Zeiten von Klimawandel und Biodiversitätskrise nehmen die Naturkundemuseen eine bedeutende Rolle bei der Erforschung der Ursachen und Zusammenhänge ein. Sie sind für die Wissensbildung und -vermittlung über ökologische Zusammenhänge, Klima und Artenschutz unverzichtbar.“
Biodiversitätsforscher und Insektenenthusiast
An seiner neuen Wirkungsstätte als wissenschaftlicher Leiter des Naturkundemuseums in Karlsruhe will Dr. Martin Husemann – neben der Erforschung vor allem auch der heimischen Biodiversität – die Digitalisierung der bedeutenden Sammlungen weiter vorantreiben. Dr. Martin Husemann möchte die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern fördern und das Museum als ein Forum für die Umweltbildung und den Wissensaustausch darstellen.
Martin Husemann sagte: „In den Zeiten des globalen Wandels ist eine enge Verbindung zur verbleibenden Natur extrem wichtig. Naturkundemuseen sind hier essenzielle Einrichtungen, die optimale Orte der Vermittlung von Naturwissen und zum Austausch darstellen. Zudem sind die Sammlungen das wichtigste Fenster in die Diversität der Vergangenheit, die Vorhersagen über die zukünftigen Entwicklungen zulassen. Daher haben wir, die in solchen Museen arbeiten, das Privileg, aber auch die Verantwortung, die Sammlungen zu erschließen und damit zum Schutz der Natur beizutragen.“
Der Findungskommission gehörten als externe Mitglieder an: Diplom Biologin Claudia Kamcke (Staatliches Naturhistorisches Museum Braunschweig), Prof. Dr. Christian A. Meyer (Universität Basel), Prof. Dr. Peter Nick (Karlsruher Institut für Technologie) und Prof. Dr. Annette Noschka-Roos (Technische Universität München).
Martin Husemann wurde 1982 in Berlin geboren. Nach seinem Biologiestudium an der Universität Osnabrück promovierte er 2013 an der Baylor University, Texas über die Populationsgenetik von Malawisee-Buntbarschen. Für seine Doktorarbeit erhielt er 2013 den Rensch-Preis der Gesellschaft für Biologische Systematik und den Hintelmann Wissenschafts-Preis. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdiensts kehrte er nach Deutschland zurück und forschte an der Technische Universität München zur Evolution der Brillenvögel Ostafrikas. Nach einer Station an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg übernahm er 2016 die Leitung der Abteilung Entomologie am Zoologischen Museum Hamburg, wo er sich im Jahr 2021 habilitierte. Neben seiner Tätigkeit als Kurator forschte er in Hamburg vor allem an Ödlandschrecken. Zudem begründete er das Artenmeldeportal Neobiota-Nord. Für sein Engagement im Wissenstransfer wurde Dr. Martin Husemann 2022 mit dem Grüter-Preis für Wissenschaftsvermittlung ausgezeichnet.
Das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK) ist aus dem Naturalienkabinett der Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) hervorgegangen und bereits seit 1785 für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gehört damit zu den ältesten wissenschaftlich geführten Naturkundemuseen und dank seiner herausragenden Sammlungen und Forschungsaktivitäten zählt es zu den großen naturkundlichen Museen Deutschlands.
Die Dauerausstellungen umfassen eine Fläche von über 5.000 Quadratmetern, auf denen einheimische und exotische Tiere aus verschiedenen Regionen der Erde in naturgetreu nachgebildeten Lebensräumen gezeigt werden. Lebende Tiere sind als Ergänzung in die Ausstellungen integriert: Eine besondere Attraktion ist neben den Großaquarien und Terrarien das Riffaquarium mit lebenden Korallen und einem Schwarzspitzenriffhai.