Gesundheit

Neue Schlaganfallkonzeption für bessere Versorgung im Ernstfall

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Baden-Württemberg verbessert daher die Versorgung im Ernstfall. Als einziges Bundesland hält Baden-Württemberg jetzt schon eine dreistufige Versorgungsstruktur für die Behandlung von Schlaganfallpatienten vor. Zum 1. Februar wurde dieses System nochmal verbessert, um im Ernstfall noch schneller Hilfe leisten zu können.

„Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Wir haben deshalb unser Schlaganfallkonzept für Baden-Württemberg verbessert, damit alle Patientinnen und Patienten im Notfall schneller und effektiver behandelt werden können. Ein Schlaganfall kann Menschen jeden Alters treffen – insofern ist das eine sehr gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger“ sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. Entscheidend für einen Behandlungserfolg seien die schnelle Einlieferung in ein geeignetes Krankenhaus, eine differenzierte Diagnostik mit umgehendem Behandlungsbeginn sowie eine früh einsetzende Rehabilitation.

„Mit der überarbeiteten Konzeption tragen wir zum einen den neuesten medizinischen Erkenntnissen und Möglichkeiten bei der Schlaganfallbehandlung Rechnung und verbessern zum anderen flächendeckend die hochwertige Versorgung bei Schlaganfällen“, so Lucha.

Neues Konzept verbessert bestehende Versorgungsstruktur

Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, das mit Schlaganfallzentren (Überregionale Stroke Units), regionalen Schlaganfallschwerpunkten (Regionale Stroke Units) und lokalen Schlaganfallstationen eine dreistufige Versorgungsstruktur für die Behandlung von Schlaganfallpatienten vorhält. Das System garantiert, dass jeder Schlaganfallpatient eine der Art und dem Schweregrad der Erkrankung qualitativ angemessene Versorgung erhält.

Das neue Konzept verbessert das bestehende System an folgenden Stellen:

  • Auch die derzeit 21 lokalen Schlaganfallstationen müssen fortan die Behandlung zur raschen Behandlung des Schlaganfalls („medikamentöse Thrombolyse“) erbringen. Dies war bislang für die lokalen Schlaganfallstationen nicht vorgesehen.
  • Alle Patienten mit Verdacht auf einen akuten Schlaganfall werden – außer in begründeten Einzelfällen – notfallmäßig direkt in die nächstgelegene zertifizierte Schlaganfallstation eingewiesen.
  • Die neue Konzeption sieht strengere Vorgaben an die personelle und fachliche Struktur sowie an Mindestmengen von zu behandelnden Schlaganfällen und Thrombolysen pro Jahr vor.

Die neuen Regelungen sind seit dem 1. Februar in Kraft.

Weiterführende Informationen

Die Überarbeitung der Schlaganfallkonzeption erfolgte unter Leitung des Ministeriums für Soziales und Integration in einem Expertengremium aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Schlaganfalleinheiten Baden-Württemberg e. V., der Landesverbände der Krankenkassen und des Verbands der Ersatzkassen unter Beteiligung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Baden-Württemberg und der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft. Des Weiteren erfolgte eine Abstimmung mit dem Landeskrankenhausausschuss.

Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Außerdem ist ein Schlaganfall die führende Ursache für eine dauernde Invalidität. Unter einem Schlaganfall versteht man Erkrankungen, die meist durch den Verschluss einer hirnversorgenden Arterie infolge eines Blutgerinnsels oder seltener durch eine Hirnblutung eine plötzliche Hirnschädigung zur Folge haben.

Ministerium für Soziales und Integation: Schlaganfallkonzeption

Weitere Meldungen

Schild der Gewaltambulanz Stuttgart an Wand im Klinikum Stuttgart.
Gewalt gegen Frauen

Gewaltambulanz Stuttgart erfolgreich angenommen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. November 2024

Flur im Krankenhaus mit Personal und Betten
Gesundheit

192 Millionen Euro für die Krankenhäuser

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
Sucht

Erste Erlaubnisse für Cannabis Social Clubs

Visualisierung vom Anbau der Frauenklinik am Universitätsklinikum Tübingen Ansicht West
Universitätsklinikum

Arbeiten für Anbau der Frauenklinik am Uniklinikum Tübingen beginnen

Eine Frau sitzt zum Fenster blickend in einem Frauenhaus auf einem Bett.
Frauen- und Kinderschutz

Neue Frauen- und Kinder­schutzhäuser gefördert

Außenansicht des HdW
Kreativwirtschaft

Gewinner des Designpreises des Landes stehen fest

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheit

Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen startet wieder

3R Baden-Württemberg Grafik
Tierschutz

Neue 3R-Zentren ausgewählt

Übergabe Bundesverdienstkreuzes
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Dr. Harald Stallfort

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Land fördert Modell­projekte der Sprachförderung

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
Studium

Mehr Studienplätze in den Therapiewissenschaften

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Lösungen für Medizintechnikbranche

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
Gesundheitsversorgung

Import isotonischer Kochsalzlösung

Visualisierung des Neubaus eines Forschungsgebäudes und des Centers for Cardiovascular Desease Control (CCDC)
Forschung

Grundsteinlegung für neue Forschungsgebäude