Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, hat das Murgtal besucht. Das Land will den Ländlichen Raum in Baden-Württemberg für die Zukunft stärken und setzt mit unterschiedlichen Förderprogrammen Impulse für eine nachhaltige Wertschöpfung und Entwicklung.
„Der Ländliche Raum ist die Stärke Baden-Württembergs. Er ist die ökonomische und ökologische Kraftquelle des Landes und bietet attraktive Arbeitsplätze, ein lebendiges Gemeindeleben und vielfältige Kulturlandschaften für einen naturnahen Tourismus. Unser Ziel sind gleichwertige, attraktive Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Auf Ebene der Landesregierung fördert der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum in gemeinsamer Zusammenarbeit aller Fachressorts gezielt und effektiv die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Ländlichen Raums“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei einer Tour durch das Murgtal.
An vier Stationen in Gaggenau und Gernsbach im Landkreis Raststatt, Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt und Stadt Freudenstadt besuchte der Minister aktuelle Projekte des Ländlichen Raums. „Unsere Förderprogramme setzen starke Impulse für nachhaltige Wertschöpfung. Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) hat sich seit 25 Jahren in Baden-Württemberg bestens bewährt. Seine flexible Leistungsfähigkeit zeigt das ELR auch in der Corona-Krise. Weil für Betriebe und Unternehmen schnelle Hilfen nötig sind, haben wir in diesem Jahr unterjährige Programmentscheidungen eingeplant. Bis Ende August können hier weitere Anträge gestellt werden. Damit leistet das ELR auch in schwierigen Zeiten effiziente Strukturhilfe“, warb der Minister für das zentrale Förderprogramm.
Wirksame Landschaftspflege
In Gaggenau informierte sich Minister Hauk über die erfolgreiche Umsetzung des Murgtalprojekts zur Offenhaltung der Landschaft und Erhaltung der Murgwiesen. Der Ökobetrieb Achim Benz hält zwölf Mutterkühe im Nebenerwerb und leistet durch die Beweidung von Grünlandflächen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft. An diesem Beispiel betonte Minister Hauk die Bedeutung der Landschaftspflegerichtlinie als bewährtes Förderinstrument. „Landschaftspflegeverträge fördern die extensive und naturschutzgemäße Bewirtschaftung im Grünland. Dessen Nutzung und Erhalt sind auch elementar mit einer wertschöpfenden Viehhaltung verbunden“, so der Minister.
Seit 2015 wird im Stadtwald Gaggenau das Alt- und Totholzkonzept Baden-Württemberg umgesetzt. Minister Hauk zeigte sich beeindruckt von den zahlreich nachweisbaren positiven Wirkungen für die Biodiversität im Wirtschaftswald. „Ich freue mich, wenn dieses Erfolgskonzept weiterhin so beispielhaft umgesetzt wird, wie hier in Gaggenau, und sich weitere Waldbesitzende dafür entscheiden“, sagte Minister Hauk.
Integrierte Ortsentwicklung
Die Stadt Gernsbach nutzt in ihren Stadtteilen beispielhaft die Möglichkeiten des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum. In Reichental konnten beispielsweise die Sanierung der alten Kelter als wichtige Gemeinschaftseinrichtung und mehrere Projekte zur Schaffung von Wohnraum gefördert werden. Diese Projekte spiegelten auch die aktuellen Schwerpunkte im ELR wider, hob der Minister hervor. „Zeitgemäße Wohnangebote, lebendige Ortskerne, einladende Plätze und Grünanlagen, intakte Infrastrukturen – das sind entscheidende Faktoren für Lebensqualität in unseren Gemeinden“, betonte Minister Hauk.
Zur Realisierung des genossenschaftlichen Dorfladens, der über das EU-Regionalentwicklungsprogramm LEADER gefördert wurde, beglückwünschte der Minister alle Reichentaler: „Mit diesem großartigen bürgerschaftlichen Projekt haben Sie ein Stück Lebensqualität zurückgewonnen“, so Minister Hauk.
Zukunftsorientierte Innenentwicklung
Die Baukulturinitiative Baiersbronn ist ein langjähriger interdisziplinärer Prozess, der Baukultur als integrierten Ansatz für die Ortsentwicklung und das Tourismusmarketing versteht. Bürgerbeteiligung, Öffentlichkeitsarbeit und beispielgebende Projekte haben das Ziel, die lokale Identität und Lebensqualität zu fördern. Hierbei hat Baiersbronn auch eine besondere Sensibilität für das Bauen mit Holz entwickelt und seine Erfahrungen in das LEADER-geförderte Handbuch Holzbaukultur Nordschwarzwald eingebracht.
Mit der Holzbau-Offensive setze die Landesregierung Akzente für eine klimafreundliche und innovative Baukultur, betonte Minister Hauk. „Mit unserem erfolgreichen Holzinnovativprogramm (HIP) fördern wir konkrete Leuchtturm-Projekte wie den Neubau der Gemeindewerke in Baiersbronn“, sagte der Minister.
Innovative Unternehmen im Ländlichen Raum
In Freudenstadt besuchte Minister Hauk das Familienunternehmen Wolf Produktionssysteme, das seit über 30 Jahren auf den Bau von Sondermaschinen rund um Laser- und Lötprozesse und der automatischen Montage spezialisiert ist.
Aktuell wird ein Erweiterungsbau für die Produktion erstellt, den das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über das Programm „Spitze auf dem Land! Technologieführer für Baden-Württemberg“ fördert. „Damit setzen wir gezielte Impulse für innovative Unternehmen im Ländlichen Raum. Denn diese schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze und sichern die Zukunft auf dem Land“, betonte der Minister.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ländlicher Raum in Baden-Württemberg
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum