Staatssekretärin Elke Zimmer hat sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Tuningszene über Lärmschutzfragen ausgetauscht. Sogenannte Leiser-Tuner können den Motorradlärm erheblich senken. Die Hersteller sind gefordert, leisere Maschinen auf den Markt zu bringen.
Die Staatssekretärin des Ministeriums für Verkehr, Elke Zimmer, hat sich am Donnerstag mit Vertreterinnen und Vertretern der Tuningszene über Lärmschutzfragen ausgetauscht. Dabei führte sie auch Gespräche mit Hubert Sommer, dem Gründer und Inhaber der Firma Hattech. Der Spezialist für Auspuffanlagen ist „Leiser-Tuner“. Er führt Geräuschreduzierungen an Motorrädern durch.
Die Staatssekretärin plädierte für die Herstellung von leiseren Motorrädern und Kraftfahrzeugen: „Die Hersteller sind nun dran, leisere Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Es ist doch absurd, wenn wir als Gemeinschaft auf der einen Seite horrende Summen für Lärmschutzmaßnahmen ausgeben. Auf der anderen Seite wird völlig unnötig Lärm erzeugt, indem Hersteller laute Sounddesigns verbauen. Firmen wie Hattech zeigen: Motorradfahren geht auch leiser.“
Hubert Sommer, Geschäftsführer der Firma Hattech, sagte: „Uns persönlich liegt das Thema Geräuschreduzierung schon seit langem am Herzen, da wir selbst viel und gerne Motorrad fahren. Gerade bei langen Touren ist uns ein guter Sound wichtig, der aber nicht unangenehm für die Fahrerin/den Fahrer und das Umfeld ist. Daher haben wir schon früh angefangen, Schalldämpfer und Geräuschreduzierungen zu entwickeln, die einen tollen Klang haben, aber gleichzeitig angenehm von der Geräuschentfaltung sind."
Mehr Unterstützung vom Bund gefordert
Eine Studie (PDF) des Umweltbundesamtes (UBA) vom vergangenen Jahr hat ergeben, dass fabrikneue Motorräder und Sportwagen unnötig laut sind. Demnach erfüllen die Fahrzeuge zwar formal die europarechtlichen Voraussetzungen von Typprüfungen und sind somit auf dem europäischen Markt zulassungsfähig. Allerdings werden die gesetzlich festgelegten Lärmgrenzwerte nur innerhalb der abgeprüften Fahrmodi eingehalten. In der Praxis sind die Fahrzeuge deutlich lauter.
Das Land Baden-Württemberg fordert schon seit langem mehr Unterstützung vom Bund zu diesem Thema. Der müsste sich in den europäischen Gremien dafür einsetzen, dass die Typprüfung von Fahrzeugen stärker den realen Fahrbedingungen auf der Straße entspricht. Ziel ist, dass die Fahrzeuge nicht nur im Labor die Grenzwerte einhalten, sondern auch auf der Straße unter normalen Fahrbedingungen hörbar leiser unterwegs sind.
Nur leise Mobilität ist nachhaltige Mobilität
„Verkehrslärm ist eine der größten Umweltbelastungen unserer Zeit. Er beeinträchtigt die Gesundheit und Lebensqualität von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Erholungssuchenden zunehmend. Nur leise Mobilität ist nachhaltige Mobilität“, betonte Staatssekretärin Zimmer.
Hubert Sommer präsentierte der interessierten Staatssekretärin seine umgebauten, leiseren Fahrzeuge. „Die Geräuschreduzierung an bestehenden Motorrädern wird von Motorradfahrerinnen und -fahrern häufig nachgefragt und ist aus technischer, rechtlicher und finanzieller Sicht in gewissem Maße möglich. Um diesem hoch emotionalen Thema gerecht zu werden, bedarf es einer sachlichen Betrachtungsweise.“