Gesundheit

Landesweit erstes Modellprojekt zur psychiatrischen Versorgung im häuslichen Umfeld geht an den Start

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Menschen sitzen in einem Park. (Foto: © Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg)

„Die psychiatrische Versorgung in Baden-Württemberg ist modern und gut aufgestellt. Mit dem landesweit ersten Modellprojekt zur psychiatrischen Versorgung im häuslichen Umfeld erprobt das Klinikum Heidenheim nun ein dezentrales und niederschwelliges Angebot, wie die psychiatrische Versorgung in Baden-Württemberg zukünftig gestärkt und ausgebaut werden könnte“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich des Startschusses für das Modellprojekt zum so genannten „Home treatment“. 

„Von ähnlichen Projekten aus anderen Ländern wissen wir, dass eine psychiatrische Behandlung der Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld sehr gut funktionieren kann“, so Lucha.

Mit dem Begriff wird eine stationsersetzende psychiatrische Behandlung bezeichnet, die im Wohn- und Lebensumfeld der Patientinnen und Patienten stattfindet. Das Projekt wird auf Grundlage einer vom Sozial- und Integrationsministerium initiierten und moderierten Arbeitsgruppe realisiert.

Mit Modellprojekt Erfahrungen zu neuer Behandlungsform sammeln

„Dort, wo es möglich und sinnvoll ist, wollen wir medizinische Angebote schaffen, mit denen wir die Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld behandeln und betreuen können. Das gilt gerade auch für eine moderne Psychiatrie, die sich mit der neuen Behandlungsform in der Fläche künftig noch besser aufstellen kann“, sagte Lucha. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die psychiatrische Behandlung zuhause zu weniger Behandlungsabbrüchen und zufriedeneren Patientinnen, Patienten und Angehörigen führe – außerdem könnten möglicherweise sogar Kosten gegenüber der stationären Behandlung in der Klinik eingespart werden.

Nach Neuerungen in der Bundesgesetzgebung (PsychVVG) kann „Home treatment“ zukünftig als reguläre Krankenhausleistung abgerechnet werden. Auch vor diesem Hintergrund sei es wichtig, nun eigene Erfahrungen mit der Behandlungsform zu sammeln, so Lucha. Er sei froh, dass man für das Projekt in Heidenheim alle Krankenkassen im Land habe gewinnen können. „Es ist gut, dass die Politik sich des Themas mit Nachdruck angenommen hat. Ich werde mich dafür stark machen, dass wir Home treatment zukünftig auch an weiteren Standorten in Baden-Württemberg durchführen können“ sagte Lucha.

Laut Sozialgesetzbuch können die Krankenkassen Modellvorhaben zur sektorenübergreifenden Versorgung „einschließlich der komplexen psychiatrischen Versorgung im häuslichen Umfeld“ durchführen. In anderen Bundesländern sind bereits erste Modellprojekte zum so genannten „Home treatment“ realisiert worden.

Weitere Meldungen

Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)
Gesundheit

Ergebnisse des Long COVID-Forschungsprojekts

von links nach rechts: Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Dr. Horst Mehl, Staatssekretär Siegfried Lorek
Auszeichnung

Staufermedaille in Gold an Dr. Horst Mehl

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Gesundheits- und Pflegeberufe

Assistierte Ausbildung in Pflegeberufen gefördert

Zwei Mediziner*innen stehen vor Bildschirmen mit MRT-Aufnahmen des Herzens.
Forum Gesundheitsstandort

Wachstumspotenzial für die Gesundheitswirtschaft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Eröffnungsrede bei der sechsten Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg.
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort diskutiert über Innovationen

Ein Obdachloser schläft auf dem Boden. (Bild: © dpa)
Soziales

Kälteschutz für Obdachlose

Ein Arzt hält in einem Behandlungszimmer in seiner Praxis ein Stethoskop in der Hand, mit der anderen Hand bedient er eine Computertastatur..
Gesundheit

Barrieren im Gesundheitssektor abbauen

Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen. (Bild: © dpa)
Landesgesundheitskonferenz

Starkes Bekenntnis für eine gesunde Zukunft von Kindern und Jugendlichen

Eine Ärztin impft ein junges Mädchen mit einer Spritze in den Oberarm.
Infektionsschutz

Polioviren im Abwasser von vier deutschen Städten

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Bundesrat

Klinikgesetz kommt: Gute Nachricht für Uniklinikverbund

Ein Krankenpfleger schiebt in einer Klinik ein Krankenbett über einen Flur. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Lucha bedauert Entscheidung zur Krankenhausreform

Schild der Gewaltambulanz Stuttgart an Wand im Klinikum Stuttgart.
Gewalt gegen Frauen

Gewaltambulanz Stuttgart erfolgreich angenommen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. November 2024

Flur im Krankenhaus mit Personal und Betten
Gesundheit

192 Millionen Euro für die Krankenhäuser