Die Landesarbeitsgemeinschaft Impfen hat sich grundsätzlich für die Einführung einer Impfpflicht für Masen ausgesprochen. Da sich ein entsprechendes Bundesgesetz bereits in der Vorbereitung befindet, können jetzt die Weichen dafür im Land gestellt werden.
Bei ihrer zweiten Sitzung hat sich die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Impfen grundsätzlich für die Einführung einer Impfpflicht für Masern ausgesprochen. Dies teilte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha mit. „Ich freue mich über die Rückendeckung der Landesarbeitsgemeinschaft für meinen Vorstoß, eine Impfpflicht für Masern einzuführen. Da sich ein entsprechendes Bundesgesetz bereits in der Vorbereitung befindet, können wir im Land jetzt die Weichen dafür stellen“, so Lucha. Dazu gehöre beispielsweise, dass in Kindergärten und Schulen begonnen werde, den Impfstatus der Kinder zu überprüfen.
Die LAG hat das Thema Impfpflicht bei einer Sitzung im Ministerium für Soziales und Integration ausführlich beraten. Die der LAG angehörenden Vertreterinnen und Vertreter von medizinischen Fachgesellschaften, Standesorganisationen, Gesundheitsfachberufen, Krankenkassen, Patientenorganisationen sowie der Zivilgesellschaft und der Gesundheitsbehörden haben verschiedene Vorschläge zur Verbesserung des Impfschutzes in Baden-Württemberg eingehend analysiert und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
- Die Einführung einer Impfpflicht für Masern wird grundsätzlich begrüßt.
- Die LAG Impfen ist der Auffassung, dass Aufklärungskampagnen weiterhin wichtig sind.
- Zur Erreichung der 95 Prozent-Impfquote bei Kindern können Impf-Erinnerungssysteme in den Arztpraxen einen wichtigen Beitrag leisten.
- Die Einführung der Impfpflicht bei in Gemeinschaftseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen Tätigen wird ausdrücklich begrüßt.
- Die Einführung des digitalen Impfausweises wird begrüßt.
- Bereichsübergreifendes Impfen wird begrüßt.
Minister Lucha hatte bereits im Frühjahr in Baden-Württemberg die Diskussion um die Einführung einer Masern-Impflicht angestoßen. „Die Zunahme der Masernerkrankungen und die permanente Unterschreitung der empfohlenen Impfquote von 95 Prozent für die zweite Masernimpfung im Land zeigen leider, dass Impf-Appelle und Aufklärung allein offenbar nicht genügen. Deswegen muss die Impfpflicht jetzt kommen“, so Lucha abschließend.