Erneuerbare Energien

Land strebt deutlichen Photovoltaik-Ausbau an

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Symbolbild: Schafe grasen neben einem großen Feld mit Solaranlagen. (Bild: Julian Stratenschulte / dpa)

Beim neunten Solarbranchentag in Stuttgart hat Energieministerin Thekla Walker angekündigt, dass das Land beim Photovoltaik-Ausbau noch deutlich zulegen will. Potenzial und Nachholbedarf besteht insbesondere bei den Photovoltaik-Freiflächenanlagen.

Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker geht für das Jahr 2022 von einen „Spitzenertrag“ für die Solaranlagenbetreiberinnen und -betreiber aus. „Seit 2017 verzeichnen wir in Baden-Württemberg einen Aufwärtstrend. In diesem Jahr dürfen wir Rekorde bei den Photovoltaik (PV)-Erträgen erwarten.“ Zugleich betonte die Ministerin beim Solarbranchentag am 20. Oktober 2022 in Stuttgart, das Land wolle bei den Zubauzahlen in Zukunft „noch deutlich zulegen“. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien werde konsequent vorangetrieben. „Erneuerbare Energien und der damit verbundene Netzausbau sind der Schlüssel für Versorgungssicherheit und das Eindämmen der Klimakrise.“

Ein konsequenter Schritt war laut Ministerin Thekla Walker das Einführen einer PV-Pflicht beim Neubau von Wohn- und Nichtwohn­gebäuden in diesem Jahr, ab Januar 2023 dann auch bei grundlegenden Dachsanierungen. Nachholbedarf und Potenzial sieht Walker bei den PV-Freiflächenanlagen. „Deshalb hat die Landesregierung die Freiflächenöffnungsverordnung angepasst und erlaubt nun jährlich bis zu 500 Megawatt (MW) neue Freiflächenanlagen in den so ge­nannten benachteiligten Gebieten.“ Bis 2040 sollen in Baden-Württemberg dann insgesamt etwa 47 Gigawatt PV-Anlagen installiert sein – davon zwei Drittel auf Ge­bäudeanlagen und etwa ein Drittel in der Freifläche.

2.000 Kilowatt an installierter Leistung müssen hinzukommen

Ralf Hofmann, Vorsitzender des Solar Clusters Baden-Württemberg e. V., erläu­terte, dass für das Erreichen der Klimaschutzziele des Landes jährlich 2.000 Kilowatt an installierter Leistung hinzukommen müssen. Hier brauche es unter anderem eine aktive Unterstützung der Unternehmen bei der Mitarbeitergewinnung durch eine Weiter- und Ausbildungsoffensive.

Ein besonderes Anliegen ist dem Solar-Cluster-Vorsitzenden der Aufbau einer heimischen Photovoltaikindustrie. „Die aktuelle Abhängigkeit von China und Asien bei vielen Produkten entlang der Wertschöpfungskette bereitet mir Bauch­schmerzen. Spitzenprodukte made in Baden-Württemberg müssen faire Markt­chancen haben“, betont Ralf Hofmann.

Photovoltaik spielt beim Ausbau erneuerbarer Energien große Rolle 

Der Solarbranchentag wird seit 2014 vom Solarcluster Baden-Württemberg und dem Umweltministerium veranstaltet.

Photovoltaik ist neben der Windenergie ein wesentlicher Bestandteil, um die er­neuerbaren Energien auszubauen, Versorgungssicherheit zu schaffen und um die Klimaschutzziele zu erreichen. Sonnenstrom belegt mit einem Anteil von knapp 13 Prozent an der Bruttostromerzeugung den Spitzenplatz unter den Er­neuerbaren in Baden-Württemberg – und soll in den nächsten Jahren deutlich weiter ausgebaut werden.

Nach rund 440 MW Zubau im Jahr 2019 wurden in den folgenden zwei Jahren jeweils rund 620 MW PV-Neuanlagen installiert. In den ersten acht Monaten des Jahres 2022 wurden bisher rund 490 MW PV-Anlagen im Land in Betrieb ge­nommen; dies deutet darauf hin, dass der Zubau 2022 höher als im Vorjahr liegen wird. Für Baden-Württemberg besteht – ausgehend von aktuell 620 MW – ein jährli­cher Gesamtzubaubedarf an Photovoltaikanlagen in Höhe von 1.150 MW bis 2025 und danach 2.500 MW. Im Bereich der PV-Gebäudeanlagen bedeutet dies kurzfristig nahezu eine Verdopplung gegenüber dem Zubau von 2019 bis 2021.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg

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