Das Land bezuschusst fünf weitere Wärmenetze in Villingen-Schwenningen, Erbach, Dußlingen, Pfronstetten-Aichelau und Mahlspüren im Hegau. Wärmenetze sind ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung.
Über einen Landeszuschuss zum Aus- und Neubau ihrer Wärmenetze können sich am Freitag, 30. Juni 2023, Villingen-Schwenningen, Erbach, Dußlingen, Pfronstetten-Aichelau und Mahlspüren im Hegau freuen. Mit insgesamt über 1,35 Millionen Euro unterstützt das Umwelt- und Energieministerium die Stadt und Gemeinden dabei, ihre Bürgerinnen und Bürger mit energieeffizienter und Kohlenstoffdioxid(CO2)-armer Wärme zu versorgen.
„Wärmenetze sind ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung. Mit unserem Förderprogramm unterstützen wir in Baden-Württemberg bereit seit dem Jahr 2016 Investitionen in energieeffiziente Wärmenetze. Viele Städte und Gemeinden haben sich mit unserer Förderung auf den Weg gemacht, Wärme zentral und mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien bereitzustellen und zu verteilen. Sie leisten damit einen gewichtigen Beitrag zur Wärmewende vor Ort und bieten ihren Bürgerinnen und Bürger eine sichere und klimafreundliche Wärmeversorgung an“, betonte Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker in Stuttgart.
Die geförderten Wärmenetze
Mit 253.200 Euro fördert das Umweltministerium ein neues Wärmenetz in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Mit diesem sollen rund 46 Ein- und Mehrfamilienhäuser im Neubaugebiet Strangen II mit Wärme versorgt werden. Das Nahwärmenetz umfasst eine Länge von 963 Metern.
Dabei ist für 27 Ein- und Zweifamilienhäuser ein kaltes Nahwärmenetz vorgesehen. Dies wird durch ein Energie-Eis-Speichersystem und Solar-Luft-Absorber gespeist. Zusätzliche dezentrale Wärmepumpen heben das Energieniveau in den Gebäuden an. Die übrigen 19 Reihenhauseinheiten sollen über ein LowEx-Netz versorgt werden. Gespeist wird dieses ebenfalls durch ein Energie-Eis-Speichersystem sowie Solar-Luft-Absorbern. Zudem sind zwei zentrale Sole/Wasser-Wärmepumpen zwischengeschaltet, die das erforderliche Temperaturniveau für das gedämmte Niedertemperaturnetz gewährleisten. Fußbodenheizungen heizen oder kühlen dann die Wohnungen.
Für die Erweiterung seines Wärmenetzes erhält die Gemeinde Erbach im Alb-Donau-Kreis insgesamt 250.000 Euro vom Umwelt- und Energieministerium. So sollen in Zukunft 29 private und gewerbliche Gebäude über eine Leitung mit einer Trassenlänge von 1.260 Metern mit Wärme versorgt werden. Ein Biogas-Blockheizkraftwerk und ein Holzhackschnitzelkessel stehen bereits zur Verfügung; ein zweiter Holzhackschnitzelkessel soll die Wärmeerzeugung ergänzen.
In ihrem Ortsentwicklungskonzept setzt die Gemeinde Dußlingen im Landkreis Tübingen auf eine zentrale Wärmeversorgung. Die Erweiterung des Nahwärmenetzes mit Übergabestationen und einem großen Pufferspeicher bezuschusst das Umweltministerium mit 300.000 Euro. Dabei sollen 40 neue Übergabestationen in Gebäuden, die teilweise Wohn- und Gewerbefläche umfassen, sowie in Mehrfamilienhäuser und kommunalen Liegenschaften geschaffen werden. Zur Wärmeversorgung stehen ein Hackschnitzelkessel und ein Erdgas-Blockheizkraftwerk sowie die Abwärme eines Sägewerkes bereit. Für die geplanten niedrigen Rücklauftemperaturen und einen großen Pufferspeicher enthält die Förderung zwei Boni in Höhe von jeweils 50.000 Euro.
Das Umweltministerium fördert mit 300.000 Euro die Erweiterung des Wärmenetzes im Ortsteil Aichelau der Gemeinde Pfronstetten im Landkreis Reutlingen. Mit 3.300 Metern Trassenlänge sollen rund 50 öffentliche und private Gebäude und Gewerbebetriebe mit Wärme versorgt werden. Die Wärmeerzeugung erfolgt über mehrere, bereits vorhandene Biogas-Blockheizkraftwerke. Um Erzeugung und Nutzung zeitlich voneinander zu trennen, kommt ein neuer großer Pufferspeicher zum Einsatz. Die Spitzenlast und Notversorgung wird über ein Hot-Mobil gewährleistet. Ziel ist, in Zukunft den ganzen Ortsteil zentral mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Neben dem Bonus für einen Pufferspeicher enthält die Landesförderung auch einen Bonus für niedrige Rücklauftemperaturen.
Mit 250.000 Euro unterstützt das Umweltministerium die Gemeinde Mahlspüren im Hegau im Landkreis Konstanz, um ihr bestehendes Wärmenetz um rund 1.800 Meter Trassenlänge zu erweitern. Damit sollen um die 19 private und kommunale Gebäude an das Wärmenetz der Gemeinde angeschlossen werden. Die Wärme stellen Biogas-Blockheizkraftwerke bereit. Ein Bonus für niedrige Rücklauftemperatur ist in der Förderung enthalten.
Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“
Um den Aus- und Neubau energieeffizienter Wärmenetze weiter voranzubringen, hat das Land bereits im Jahr 2016 ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Damit werden Investitionen in Wärmenetze gefördert, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt.
Bis heute hat das Umwelt- und Energieministerium über 100 Wärmenetze in Baden-Württemberg gefördert. Dabei wurden über 20 Millionen Euro an Fördermittel ausgeschüttet.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Energieeffiziente Wärmenetze